Nach seinen Stationen beim Hamburger SV und 1860 München kehrt Oliver Kreuzer am 1. Dezember 2016 als Geschäftsführer Sport zum Karlsruher SC zurück. Es ist seine zweite Amtszeit beim KSC. Von Mai 2011 bis Juni 2013 war Kreuzer Sportdirektor der Badener.
KSC verlängert den Vertrag
Im August 2022 wird der bis Juli 2023 datierte Vertrag von Oliver Kreuzer bis 2025 verlängert. "Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren haben wir in den gemeinsamen Gesprächen großen Wert auf die zukünftige Weiterentwicklung des sportlichen Bereichs gelegt", sagte damals KSC-Präsident Holger Siegmund-Schulze.

Bei der Mitgliederversammlung des KSC im Oktober 2022 ändern sich dann die Verhältnisse im Beirat. Christian Fischer rückt für Michael Steidl - der nicht mehr zur Wahl antrat - und bildet mit dem Präsidium (Siegmund-Schultze, Müller, Pilarsky) sowie Thomas Hock den neuen Beirat des KSC.

Vor der Winterpause bleibt der KSC lange ohne Sieg. Oliver Kreuzer stärkt in dieser Phase seinem Trainer Christian Eichner den Rücken und schließt eine Freistellung Eichners aus. Auch nach einer Niederlage gegen Paderborn und einem Remis gegen Magdeburg zum Start der Rückrunde gibt es keine Trainerdiskussion im Wildpark.
Überraschung am 1. April: KSC beruft Kreuzer ab
Danach gewinnt der KSC fünf Spiele in Serie und kann sich aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga befreien. Die Serie endet mit einer Niederlage in Heidenheim.

Am 1. April -nach einem 1:1 gegen Eintracht Braunschweig dann die große Überraschung: Der KSC beruft Oliver Kreuzer als Geschäftsführer Sport ab. Was viele zunächst für einen Aprilscherz halten, ist aber die Wahrheit. Der Beirat hatte diese Entscheidung in einer Sitzung am Freitag, 31. März, mehrheitlich getroffen.

Kreuzer ist wenige Stunden nach seiner Abberufung "schockiert" und erklärt, dass er von der Entscheidung via E-Mail von Präsident Holger Siegmund-Schultze erfahren hat, da er auf den Weg in die Niederlande war. Zum Zeitpunkt der Abberufung liegt der KSC mit 35 Punkten auf dem achten Tabellenplatz.
Stürmische Tage beim KSC nach der Kreuzer-Entlassung
In den Tagen nach der Abberufung geht es hoch her beim KSC. Oliver Kreuzer erscheint am Montag, 3. April, ganz normal zur Arbeit und wird dort persönlich und offiziell freigestellt. Um 12 Uhr verlässt er die KSC-Geschäftsstelle wieder. Einen Tag später verabschiedet er sich von der Mannschaft.

Rund um die Entlassung wird auch klar, wie zerstritten der KSC-Beirat bei der Personalie Kreuzer ist. Präsident Siegmund Schultze bedaure, dass im Beirat bei dieser Frage keine Einigkeit herrsche. Wie dann bekannt wird, muss der KSC bis Vertragsende wohl 600.000 Euro plus Prämien überweisen.

Die Vize-Präsidenten Müller und Pilarsky geben daraufhin bekannt, versprochene Investitionen in ein neues Parkhaus am Stadion nicht tätigen zu wollen, obwohl diese Pläne laut Siegmund-Schultze bereits seit mehreren Wochen auf Eis lägen.

Währenddessen steht KSC-Präsident Siegmund-Schultze für die Art und Weise der Kommunikation der Kreuzer-Abberufung per Mail in der Kritik. Kurz planen wenige KSC-Mitglieder den Präsidenten und die Beiräte Fischer und Hock per Misstrauensvotum aus dem Amt zu wählen. Die Pläne versanden bereits nach wenigen Tagen.
KSC-Präsident entschuldigt sich bei Kreuzer
Siegmund-Schultze entschuldigt sich dann öffentlich bei Oliver Kreuzer für die Information per E-Mail. Zunächst war geplant, Kreuzer nach dem Spiel gegen Braunschweig persönlich zu informieren. Da dieser aber bereits auf dem Weg in die Niederlande war, sollte er per Telefon über die Entscheidung informiert werden.

Da Kreuzer nicht erreichbar war und Siegmund-Schultze verhindern wollte, dass Kreuzer aus den Medien von der Entscheidung erfährt, entschied er sich für den Weg per Mail. Gerüchten zufolge soll Kreuzer schon im Vorfeld von der Entscheidung im Beirat informiert worden sein, obwohl über diese absolutes Stillschweigen vereinbart wurde.

Interimsmäßig übernimmt die "Taskforce Sport" bestehend aus Christian Eichner, Zlatan Bajramovic, Michael Becker und Sebastian Freis die Aufgaben Kreuzers. Der KSC setzt bei der Suche nach einem Nachfolger auch auf die Hilfe einer Personalagentur und will sich bei der Suche Zeit lassen.
Noch kein Kreuzer-Nachfolger beim KSC in Sicht
Nach Informationen von ka-news.de gelten weiterhin Michael Mutzel, Fredy Bickel und Olaf Rebbe als die Favoriten auf die vakante Position beim KSC. Zum aktuellen Zeitpunkt hat der KSC noch keinen Nachfolger präsentiert. Kreuzer selbst äußerte sich zuletzt nicht mehr, wurde aber mit einen Job bei Hansa Rostock in Verbindung gebracht.

Sportlich hat das Hick-Hack um Oliver Kreuzer keine direkten Auswirkungen. In den drei Spielen nach der Entlassung spielt der KSC 1:1 (in Nürnberg), siegt 4:2 (gegen Bielefeld) und verliert 1:2 (gegen Darmstadt).

In der Tabelle liegt die Eichner-Elf fünf Spiele vor Ende der Saison mit 39 Punkten auf Rang neun. Der Vorsprung auf den Relegationsabstiegsplatz beträgt elf Punkte.