Der Wildpark war zum ersten Mal seit dem Neubau ausverkauft. Und die 23.532 Zuschauer sahen ein packendes, ein richtig gutes und spannendes Zweitligaspiel, bei dem die KSC Anhänger Jubelarien anstimmen konnten.
Durch das 4:2 gegen den HSV marschiert der KSC weiter in Richtung Tabellenmittelfeld. Und: Der Bann ist gebrochen.
Sieg ist absolut verdient
Mit dem absolut verdienten Sieg über den HSV gelang es den Fächerstädtern erstmals in dieser Saison, einen Dreier gegen ein Topteam der Liga zu verbuchen. "Tatsächlich? Das wusste ich gar nicht", so ein freudestrahlender Fabian Schleusener direkt nach dem Schlusspfiff.
Schleusener und Sturmkollege Mikkel Kaufmann wirbelten, stürzten die HSV-Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste. "Mikkel und ich verstehen uns gut, auch abseits vom Spielfeld", so zur tollen Harmonie des Angriffsduos.
"Jeder arbeitet für den anderen. Wer trifft und wer vorlegt, das ist egal." Im Moment schaffe man es, "den Spielverlauf unsere Seite zu ziehen. Jetzt heißt es: Heute genießen und am Freitag wieder alles in die Waagschale werfen. In Heidenheim lautet das Motto: Weitermachen wir haben uns dieses Selbstvertrauen und dieses Selbstverständnis erarbeitet."
Schleusener war "Mister Überall"
Auch weil Schleusener enorm weite Wege ging, weil er der "Mister überall" war, brannten die Badener brannten lange ein Fußball-Feuerwerk ab, konnten durch diesen Heimsieg das Abstiegsgespenst wohl endgültig vertreiben. Das Ziel: "Eine ruhige Saison spielen", ist mit dem fünften Sieg in Serie erreicht.

"Schleuse" und Kaufmann wurden von einem bärenstarken Paul Nebel unterstützt und hervorragend in Szene gesetzt. Die Karlsruher Offensivakteure spielten ihre Schnelligkeit aus, gewannen jedes Sprintduell, hatten Chancen im Minutentakt. "Die Hamburger hatten Probleme mit unserer Schnelligkeit", sagte Nebel freudestrahlend.
Zur Halbzeit führte der KSC 3:0
Der einzige Kritikpunkt: Dass es zur Halbzeit 3:0 stand, war viel zu niedrig. Es wurden drei, vier weitere gute Gelegenheiten liegengelassen. Fast hätte es sich gerächt, "dass wir zur Halbzeit nicht fünf oder sechs zu null führen", so Trainer Christian Eichner.

Schleusener sah es ebenso, ergänzte aber auch: "Wir spielen uns Chancen heraus das ist wichtig. Dass wir viel liegen lassen, ist der einzige Kritikpunkt. Aber: das ist ein Luxusproblem."
Start-Elf fast unverändert - nur ohne Sebastian Jung
Bis auf Sebastian Jung brachte Trainer Eichner die gleiche Startelf, die in Rostock gewonnen hatte. Für Jung, der wegen muskulärer Probleme passen musste, rückte Marco Thiede in die erste Elf. Und Thiede lieferte eine Topleistung ab.

Beide Teams begannen abwartend. Der HSV setzte auf Ballbesitz. Die Gastgeber standen im Mittelfeld hervorragend, der KSC setzte auf Konter, auf schnelles Umschaltspiel. Mit Erfolg. Trainer Eichner strahlte, sprach von einem "absolut verdienten Sieg". In den ersten 45 Minuten habe sein Team alle Vorgaben überragend umgesetzt. "Wir wussten, dass wir Chancen en masse im Umschaltspiel bekommen, wenn wir uns richtig verhalten."
"Es hätte 5:0 stehen müssen"
Entscheidend sei aber, "dass man sich dann belohnt". Das 1:0: Kapitän Jerome Gondorf jagte die Kugel in die Sturmspitze. Mikkel Kaufmann verlängerte per Kopf und Paul Nebel hämmerte den Ball ins Tordreieck. "Der Ball ist mir etwas über den Schlappen gerutscht", bekannte er ehrlich. Danach: Chancen für Marvin Wanitzek und Schleusener. Beide vergaben.

Der HSV war von der Rolle. Kaufmann narrte einige Hamburger. Rückpass auf Leon Jensen. 2:0. Kurz danach schoss Kaufmann freistehend aus acht Metern am HSV Tor vorbei. Dann traf Nebel nur die Latte vom HSV Tor. Dann betätigte sich Nebel als "Ball-Klau", passte auf Schleusener: 3:0. Das 3:0 war mehr als verdient. Nach 30 Minuten hätte es fünf zu null stehen müssen.
"In Heidenheim kann wieder alles anders sein"
Dass der HSV bis auf 3:2 herankam, sorgte dann doch für Unruhe bei den Karlsruhern. Der HSV spielte alles oder nichts - und der Tank bei den Badenern wurde nach der enormen Laufleistung immer leerer. Daher musste man noch etwas zittern. Das vierte KSC Tor hat alles beruhigt.
"Das Momentum ist auf Seiten von Karlsruhe, doch in Heidenheim kann alles wieder anders sein", so der KSC Coach, der übrigens am Freitag auf der Alb ein Spiel im Schnee erwartet.
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