Oliver Kreuzer kehrt im Dezember 2016 zurück zum Karlsruher SC. Für den gebürtigen Mannheimer ist es die zweite Amtszeit im Wildpark. Zuvor war er bereits von Mai 2011 bis Juni 2013 als Sportdirektor im Amt. Es folgten Stationen beim Hamburger SV und bei 1860 München.
Turbulenter Anfang und zweiter Abstieg mit dem KSC
In Karlsruhe wird Kreuzer Nachfolger von Jens Todt, Trainer ist damals Tomas Oral. Bei Amtsantritt belegt der KSC den 15. Tabellenplatz, das erste Spiel unter Kreuzer wird gegen Greuther Fürth 1:2 verloren. Der Winter 2016 ist eine turbulente Zeit für den KSC.

Das erste Spiel Kreuzers ist auch das letzte Spiel von Tomas Oral beim KSC. Er muss nach der Niederlage gegen Fürth gehen. Interimsweise übernimmt KSC-Jugendcoach Lukas Kwasniok die Profis. Er holt gegen Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig zwei Punkte. Die Hinrunde beendet der KSC auf Rang 15.

In der Winterpause wird Mirko Slomka von Kreuzer als neuer Cheftrainer verpflichtet. Der Start glückt: Gegen Bielefeld feiert der KSC einen 3:2-Sieg, allerdings geht es danach bergab. In den folgenden neun Spielen gibt es keinen weiteren Sieg mehr und auch Slomka muss nach nur zehn Spielen wieder gehen. Der KSC stürzt auf den letzten Tabellenplatz, ein Abstieg scheint unausweichlich.

Marc-Patrick Meister übernimmt das Ruder, kann den Abstieg in Liga drei aber nicht verhindern. Ein Sieg aus den letzten sieben Spielen sind deutlich zu wenig, um die Klasse zu halten. Am Ende steigt der KSC als abgeschlagener Tabellenletzter ab. Nach der Saison 2011/12 ist es der zweite Abstieg des KSC, bei dem Kreuzer in leitender Position verantwortlich ist.
"Dritte Liga es tut so weh"
Obwohl Meisters Bilanz alles andere als vielversprechend ist, bleibt er Trainer und soll den KSC zurück in die 2. Bundesliga führen. Ein Plan, der nicht aufgeht: Der Start in der neuen Liga misslingt und auch Meister muss gehen. Für ein Spiel ist Zlatan Bajramovic Cheftrainer, bis Alois Schwartz das Ruder bei den Blau-Weißen übernimmt.

Bajramovic und Schwartz sind die Trainer Nummer fünf und sechs in den ersten zehn Monaten nach Kreuzers erneuten Amtsantritt. Doch mit Schwartz kehrt der Erfolg zurück nach Karlsruhe. Nach und nach klettert der KSC in der Tabelle nach oben und belegt am Ende der Saison 2017/18 den dritten Tabellenplatz, gleichbedeutend mit der Relegation.

In dieser scheitert der KSC an Erzgebirge Aue. 0:0 und eine 1:3-Niederlage sorgen für ein weiteres Jahr des KSC in Liga drei. Ein kleiner Trost: Im Finale des Landespokals schlägt der KSC den 1.CFR Pforzheim im Elfmeterschießen und holt so einen Titel in der Saison.
Dritte Liga Teil II
In der neuen Saison soll es dann aber endlich mit dem Aufstieg klappen. Der Start in die neue Spielzeit ist aber erneut holprig. Nach sechs Spielen steht die Truppe von Alois Schwartz auf Rang 14. Danach geht es aber schnell bergauf und nach dem 19. Spieltag ist der KSC für eine Woche Tabellenführer.

Die Badener etablieren sich in der Spitzengruppe der Liga und werden bis Saisonende nicht mehr unterhalb von Platz drei stehen. Am Ende wird der KSC hinter dem VFL Osnabrück Tabellenzweiter und feiert den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Nach 2013 ist es für Kreuzer der zweite Drittligaaufstieg mit dem KSC. Außerdem kann man gegen Waldhof Mannheim im Finale den Titel im Landespokal erfolgreich verteidigen.

Kreuzer - zu diesem Zeitpunkt knapp drei Jahre im Amt - beweist in zwei Jahren dritte Liga, dass er eine Aufstiegsmannschaft zusammenstellen kann. Vor allem die Verpflichtungen von Marvin Wanitzek, Anton Fink oder Marvin Pourié stellen sich als Glücksgriff heraus.

Allerdings steht Kreuzer auch für seine Kaderplanung in der Kritik. Zu teure und zu alte Profis würde der Sportchef verpflichten und so für einen zu aufgeblähten Kader sorgen, meinen seine Kritiker.

Dennoch: Nach einer turbulenten Zeit mit Abstieg und vielen Trainern schafft es Kreuzer - gemeinsam mit Alois Schwartz - den KSC in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen und ab Sommer 2019 wieder in der 2. Bundesliga zu spielen. Kreuzer hat nun die Aufgabe, ein Team zu formen, welches im Unterhaus bestehen kann.
Die Rückkehr in Liga zwei
So unterschreiben unter anderem Marius Gersbeck (der hinter Upphoff Nummer zwei wird), Lukas Fröde und ein bis dahin eher als Weltenbummler bekannter Philipp Hofmann im Wildpark. Im Winter kommt Jerôme Gondorf dazu. Mit Babacar Gueye, Änis Ben-Atira und Marco Djuricin holt Kreuzer, aber auch drei Offensivkräfte, deren Zeit in Karlsruhe eher glücklos bleibt.

Sportlich läuft es in der neuen Liga zunächst top. Nach zwei Siegen zum Start ist der KSC nach dem zweiten Spieltag Tabellenführer, landet nach einer Serie vieler Unentschieden aber schnell im unteren Tabellendrittel. Zur Winterpause belegt der KSC Rang 15.
Auch im neuen Jahr 2020 läuft es nicht gut für den KSC. Nach zwei Niederlagen gegen Dynamo Dresden und Holstein Kiel wird Alois Schwartz entlassen. Als neuer Chef wird der bisherige Co-Trainer Christian Eichner installiert. Für die Art und Weise der Schwartz-Entlassung steht Kreuzer massiv in der Kritik.

"Müssen wir jetzt den Trainer wechseln? Mit Sicherheit nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht: Du musst Ruhe bewahren", sagt Kreuzer nach der Niederlage gegen Kiel. Zwei Tage später musste Alois Schwartz gehen.

Zwar verläuft der Start unter Christian Eichner mit einer Niederlage gegen den HSV und dem Pokalaus beim 1.FC Saarbrücken nicht gut, Eichner schafft nach der Corona-Pause aber die Wende.
Am letzten Spieltag rettet sich der KSC mit einem Sieg gegen Greuther Fürth auf Rang 15 und entgeht so der Relegation. Die Freude über den direkten Klassenerhalt ist groß und wird im Wildpark gefeiert.
Das Duo Kreuzer und Eichner
Während der KSC mit einer möglichen Insolvenz und dem Rücktritt von Ingo Wellenreuther samt Neuwahl des Präsidenten abseits des Platzes für Schlagzeilen sorgt, müssen Christian Eichner und Oliver Kreuzer den KSC auf die zweite Saison in der 2. Bundesliga vorbereiten.

Ein ständiger Begleiter: Die Gerüchte um einen Wechsel von Top-Torjäger Philipp Hofmann. Trotz Angeboten aus der Bundesliga bleibt Kreuzer hart und Hofmann bleibt beim KSC. In der Hinrunde 2020/21 wechseln sich Serien von Niederlagen und Siegen ab. Kurz vor der Winterpause verlängert der KSC den Vertrag mit Oliver Kreuzer bis 2023.

Insgesamt spielt der KSC unter Eichner eine ruhige Saison und hat mit dem Abstiegskampf nie etwas zu tun. Mit Rang sechs wird das Saisonziel Klassenerhalt deutlich übertroffen.
Es wird ruhiger beim KSC
Auch in der Spielzeit 2021/22 bleibt es ruhig um den KSC. Nur ein möglicher Wechsel von Philipp Hofmann bringt Unruhe, im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Situation aber entspannt. Der Start in die Saison glückt, die erste Niederlage gibt es am fünften Spieltag gegen Nürnberg.

Im DFB-Pokal schaltet der KSC den Bundesligisten Bayer Leverkusen aus und scheitert erst im Viertelfinale am Hamburger SV. Die seit langer Zeit erfolgreichste Pokalrunde des KSC. In der Liga etabliert sich der KSC im Mittelfeld. Allerdings bleibt die Elf von Christian Eichner die letzten sieben Spieltage ohne Sieg und landet am Ende auf Rang zwölf.

Vor der aktuell laufenden Saison muss Kreuzer die Lücke, die Top-Torjäger Philipp Hofmann hinterlassen hat, füllen. Er wechselt nämlich ablösefrei in die Bundesliga zum VFL Bochum. Für den Sturm lots Kreuzer zuerst Mikkel Kaufmann, dann Simone Rapp in den Wildpark.

Aufgrund von vielen Verletzungen muss Kreuzer immer wieder nach Innenverteidigern Ausschau halten. Insgesamt kommen acht externe Neuzugänge, elf Spieler verlassen den Wildpark. Einer holprigen Vorbereitung folgt ein holpriger Saisonstart.

Zum Auftakt verliert der KSC 0:5 gegen den SC Paderborn und auch gegen Aufsteiger Magdeburg (2:3) gibt es eine Niederlage. Nach einem Sieg im DFB-Pokal gegen die TSG Neustrelitz (8:0) holt der KSC gegen Greuther Fürth (1:1) den ersten Punkt und gegen den SV Sandhausen (3:2) - mit Alois Schwartz als Trainer - den ersten Sieg.

Zuletzt feierte der KSC mit einem 6:0 gegen Jahn Regensburg den höchsten Zweitligasieg seiner Historie. Zwei Tage später - nach einer ausführlichen Compliance-Prüfung des KSC-Beirates - am Montag, 22. August, verkündet der KSC die Vertragsverlängerung mit Oliver Kreuzer bis Sommer 2025.
Das überraschende Ende
Nachdem der KSC vor Länderspielpause im März 2023 unter anderem fünf Siege am Stück feierte und sich aus dem Tabellenkeller befreite, wurde Oliver Kreuzer als Sport-Geschäftsführer des KSC abbestellt. Grund sei laut KSC eine Neuausrichtung im sportlichen Bereich. Nur wenige Stunden zuvor hatte sich der KSC 1:1 von Eintracht Braunschweig getrennt.

Ziel der strategischen Neuausrichtung sei es, die personelle Besetzung im Bereich Sport darauf auszurichten, den Wert des Kaders sowie die Wahrscheinlichkeit des sportlichen Erfolgs dauerhaft zu erhöhen. In Folge sollen die dringend benötigten Mehreinnahmen aus TV-Geldern und Transfererlösen entstehen und sportliche Ziele erreicht werden.

"Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Oliver Kreuzer für die geleistete Arbeit als Geschäftsführer! Auf Basis der umfangreichen Analysen in den letzten Monaten haben wir uns für eine strategische Neuausrichtung des sportlichen Bereichs entschieden, um auch in diesem Handlungsfeld sowohl sportlich, aber insbesondere auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“ so KSC-Prädident Holger Siegmund-Schultze.
Stellungnahme des Aufsichtsrat
Indes hat sich auch der Aufsichtsrat des Karlsruher SC zur Trennung von Oliver Kreuzer geäußert:
