"Nun endet meine Zeit beim Club. Es waren drei wundervolle und erfolgreiche Jahre mit Höhen und Tiefen. Ihr habt mich und die Mannschaft immer bedingungslos gepusht und uns mit eurem Support drei Jahre in der Liga gehalten und werdet dies auch weiterhin tun. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken."

Von Braunschweig über Karlsruhe nach Bochum

Mit diesen Worten verabschiedet sich Philipp Hofmann zwei Tage nach seinem letzten Heimspiel im BBBank Wildpark auf Instagram an seine Fans und die des Karlsruher SC.  Für Hoffman endet damit die erfolgreichste Station seiner bisherigen Karriere, ab Sommer geht er für den VfL Bochum auf Torejagd.

Seit er im Sommer 2019 von Eintracht Braunschweig ins Badische wechselte, bewies er dem KSC und seinen Fans wieder und wieder seine Fertigkeiten auf der Jagd nach Toren. Schon in seinem ersten Spiel für den KSC gegen Wiesbaden bescherte der frischgebackene Blau-Weiße seinem Team den Siegestreffer - per Kopfball.

Eine Leistung, die kein Einzelfall bleiben sollte, denn schon im nächsten Spiel gegen Dynamo Dresden erzielte er zwei weitere Tore. Bis zu seinem Wechsel drei Jahre später folgen mindestens 49 Tore.

Tor des Monats: Ein Fallrückzieher entzückt Fußballdeutschland

Über die zweite Jahreshälfte 2019 gelingt es Hoffman regelmäßig Torschüsse zu platzieren und so eine Niederlage in ein Unentschieden oder ein Unentschieden in einen Sieg zu verwandeln. In neun von 18 Spielen konnte er 2019 Tore erzielen, durch sieben davon bewahrte er den KSC davor, als Verlierer vom Platz zu ziehen.

Der KSC bejubelt ein Tor gegen Jahn Regensburg.
Der KSC bejubelt ein Tor gegen Jahn Regensburg. | Bild: Carmele/TMC-Fotografie

Eines dieser Spiele, die Begegnung mit Jahn Regensburg am 29. November 2019, brachte dem damals 26-Jährigen einen Erfolg, der nicht vielen Fußballern zuteilwird.

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Als sein "schönstes Tor als Profi" bezeichnete Hofmann selbst seinen zum perfekten Zeitpunkt vollführten Fallrückzieher, der den Sieg des KSC über Jahn zementiert.

Ein Manöver, das die "ARD-Sportschau" im darauffolgenden Dezember zum Tor des Monats erklärt, womit der KSC zum fünften Mal seit 1991 mit dieser Auszeichnung gekürt wird. Auch nach diesem Saisonhöhepunkt für Hofmann kann er bis zum Ende im Juni 2020 mit stabilen und zuverlässigen Leistungen punkten.

Eine Pandemie und ein neuer Trainer

Was sich inmitten der Saison 2019/2020 aber sehr wohl ändert, sind zwei größere Aspekte: Mit Christian Eichner lenkt ein neuer Trainer die Spielgeschicke des KSC ab dem 3. Februar 2020 und eine  Pandemie bricht die für eine Spielunterbrechung im Profifußball sorgt. Obwohl sich Hofmann mit seinen Leistungen gut mit dem neuen Trainer versteht, bricht eine schwierige Zeit für ihn und seine Teamkollegen an. Coronabedingt dürfen die Fans nicht mehr ins Stadion und parallel kämpft der KSC mit dem Abstieg

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Dennoch können die Blau-Weißen sich durch die Vermeidung von Niederlagen und nicht zuletzt dank Hofmanns Leistungen als Torschütze den Klassenerhalt sichern. Ganz wichtig: sein Dreierpack gegen Arminia Bielefeld. Grundsätzlich fühle sich Hoffman in dieser Saison auch sehr Wohl in seinem Verein, wie er selbst bestätigt.

Neue Saison, neue Höhen, neue Tiefen

In der Sommerpause wird es dann ganz heiß um den KSC-Torjäger. Er würde sich gerne den Wunsch erfüllen und in der Bundesliga spielen, doch ein Transfer kommt nicht zu Stande. Sportlich beginnt die neue Saison alles andere als rosig. 

Philipp Hofmann und Fabian Schleusener genießen die Abkühlung nach der Einheit.
Philipp Hofmann und Fabian Schleusener genießen die Abkühlung nach der Einheit. | Bild: Mia

Die Spiele gegen Hannover und Bochum verpasst er, gegen Regensburg verschießt er einen Elfmeter. Der KSC verliert die ersten drei Spiele und findet sich am Tabellenende wieder. Im Heimspiel gegen Sandhausen dann die Wende. Hofmann trifft, der KSC siegt. Auch gegen Darmstadt, bei dem er für zwei Tore direkt und ein Tor indirekt verantwortlich ist, läuft Hofmann zu alter Hochform auf. Den KSC vor der Niederlage bewahren kann er an diesem Tag aber nicht.

Am Ende steht eine insgesamt positive Saison in den Büchern. Der KSC landet auf Platz sechs, Hofmann trifft in der zweiten Bundesliga 13 Mal und gibt sieben Vorlagen. 

Die letzte Saison des Torjägers beim KSC

Erst mit dem Anbrechen der neuen Saison im Sommer 2021 sind mit dem Sinkflug der Inzidenzen sind wieder Zuschauer im Wildparkstadion erlaubt. Das Spiel gegen Darmstadt 98 ist der erste Anstoß, der wieder unter den Augen tausender Fußballfans stattfindet. Für Hofmann ist dies die perfekte Gelegenheit, sich auszutoben: Er schießt zwei der drei Tore, mit denen sich der KSC den Sieg über die Hessen erkämpft. Kurz ist der KSC sogar Tabellenführer.

Philipp Hofmann war beim SV Werder Objekt der Begierde, doch der KSC lehnte die Offerte klar ab.
Philipp Hofmann erbringt beim ersten Corona-Spiel in Fanpräsenz Glanzleistungen. | Bild: Carmele/TMC-Fotografie

Jene Euphorie ist aber nur von kurzer Dauer, sowohl spiel- als auch coronatechnisch. Nicht nur muss der KSC einige Remispartien und Niederlagen akzeptieren, gegen Herbst kehren die Restriktionen der Pandemie und die Geisterspiele (zunächst gegen Dresden) zurück. Nach stetig guter Leistung, die Hofmann auch unter diesen Gegebenheiten erbringt, zeichnet sich im jungen Jahr 2022 ab, dass er sich vermutlich bald von den Badenern trennen wird.

Der VfL Bochum: Hofmann wechselt in die Bundesliga

Als sich die Gerüchte erhärten, bestätigt Hofmann schließlich, dass er den KSC ab Sommer 2022 verlassen wird. Das nächste Ziel - der VfL Bochum - bleibt anfangs nicht ohne Komplikationen. Dennoch wird der Wechsel des blau-weißen Torschützenkönigs zum Bundesligaverein spätestens Anfang Mai bestätigt. Immerhin müsse er dabei nicht die Farben wechseln, wie ein Fan dazu anmerkt. 

Am Sonntag, 8. Mai, schließlich bestreitet Philipp Hofmann sein letztes Heimspiel für den Karlsruher SC. Und während er dieses Spiel gegen Dynamo Dresden nach einem Tor zugunsten des KSC drehen konnte, gelang es den Sachsen in der Nachspielzeit, die Begegnung in ein Unentschieden zu verwandeln. Ein letzter Sieg im (noch) heimischen Wildparkstadion war Hofmann also nicht vergönnt.

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Doch zumindest eine würdigt den Abgang des Karlsruher Top-Stürmers. Ob er sich aber dennoch mit einem Sieg verabschieden darf, wird sich am Sonntag beim Spiel gegen Heidenheim entscheiden. 

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