Nach einem katastrophalen Saisonstart (drei Niederlagen, null Tore) hatte der Karlsruher SC zuletzt zweimal in Folge gepunktet und wollte den erfolgreichen Aufwärtstrend fortsetzen. KSC-Trainer Christian Eichner zeigte sich im Vorfeld hoffnungsvoll und hoffte, dass "die Mannschaft daran anknüpft, um die nächsten Punkte auf die Haben-Seite zu holen."
Hofmann bringt KSC schnell zurück ins Spiel
Doch den besseren Start in die Partie erwischen die Gäste aus Darmstadt. Tobias Kempe brachte die 98er nach knapp zehn Minuten in Führung. Zuvor stimmte die Zuordnung in der KSC-Defensive nicht, Honsak gewann das Laufduell gegen Thiede, um dann den freistehenden Kempe im Rückraum zu bedienen.

Doch der KSC fand schnell zurück in die Partie gegen bis dahin kaum offensiv in Erscheinung getretene Gäste. Nachdem Gondorf dem Ex-KSCler Bader auf der linken Seite den Ball stibitzt und per Flanke den im Strafraum lauernden Hofmann bedient ist der Ausgleich da. Karlsruhes Torjäger scheiterte zunächst an Torhüter Schuhen, doch der Nachschuss saß.
Viel Effizienz bei beiden Teams
Die Tor-Effizienz beider Teams passte an diesem Nachmittag. In einer Partie, die in der ersten halben Stunde von vielen Zweikämpfen geprägt war und sich viel im Mittelfeld abspielte. Kurz vor der Pause Aufregung im Darmstädter Sechzehner: Nach einem Eckball des KSC der wieder bei Hofmann landete, wurde der 27-Jährige beim Abschluss von Darmstadts Rapp von dessen Bein am Kopf erwischt. Klare Sache für den Unparteiischen Arne Aarnick: Strafstoß wegen gefährlichen Spiels.

Marvin Wanitzek verwandelte den fälligen Elfmeter zur Karlsruher Pausenführung. Diese hätte Choi in der Nachspielzeit beinahe noch erhöht, doch der Koreaner konnte den dicken Bock der Darmstädter Hintermannschaft und die Vorlage von Goller nicht nutzen.
Wilde zweite Hälfte im Wildpark: Darmstadt und KSC zeigen Comeback-Qualitäten
Auch der Start in die zweiten 45 Minuten gelang dem KSC hervorragend, erneut war es Choi der den dritten Treffer für den KSC auf dem Fuß hatte, jedoch knapp vergab. Auch in der Folge bleibt der KSC mit Tormöglichkeiten gefährlich, kann die Gäste mit einem ausbleibenden dritten Treffer aber nicht weiter unter Druck setzen.
Nach einer Stunde kommen auch die Südhessen durch Torchancen wieder besser ins Spiel zurück. Darmstadts Marvin Mehlem, ausgebildet und schließlich auch Profi im Wildpark, scheiterte mit einem satten Rechtsschuss am glänzend reagierenden KSC-Schlussmann Gersbeck. Der 25-Jährige wächst mehr und mehr in die Nachfolge-Rolle von Benjamin Uphoff als sicherer Rückhalt im KSC-Tor.

Nach 65 Minuten konnte aber auch Gersbeck den Ausgleich nicht mehr verhindern, als Darmstadts Palsson per Flugkopfball einen ruhenden Ball der "Lilien" zum 2:2 veredelte. Ein zu diesem Zeitpunkt verdienter Ausgleichstreffer, mit dem die Gäste sich für ihre Druckphase belohnten.
Doch es geht auch für den KSC im Schlussdrittel weiter zur Sache. Hofmann, diesmal von Lorenz in Szene gesetzt erwischt mit seinem Kopfball nach 72 Minuten nur die Latte - Pech für die Eichner-Elf. Allerdings ließ nach dieser Phase das Pressing der Gastgeber merklich nach, die Intensität der Partie war den Blau-Weißen anzumerken.

Das nachlassende Pressing ermöglichte nun den Gästen wieder mehr Räume für mehr Torgefahr. Nach 77 Minuten war Top-Stürmer Dursun für die Lilien zur Stelle und stellte wieder auf 3:2-Führung für die Gäste. Doch die Moral- in dieser Saison eine der stärksten Waffen des Karlsruher SC: Trainer Christian Eichner hat es geschafft, bei seinem Team diese Mentalität zu verinnerlichen.
Und nur drei Minuten nach der Darmstädter Führung war es erneut Hofmann, der seinen zweiten Treffer des Nachmittags selbst einleitete. Zunächst machte der 27-Jährige einen Freistoß von der rechten Seite im Darmstädter Strafraum fest, in dem er den Ball durch seine starke Physis behauptete und schließlich auf Gondorf raus spielte. Der Kapitän brachte die Flanke flach ins Zentrum, wo der Ball erneut bei Hofmann landete, der zum 3:3 einschoss.
Bittere Elfmeter-Entscheidung bringt KSC um verdienten Lohn
Beide Teams lieferten sich in den letzten zehn Minuten einen Kampf mit offenem Visier. Beiden Teams war der Wille um drei Punkte anzumerken. Doch der Eichner-Elf fehlte merklich die Kraft am Ende einer extrem umkämpften und intensiven Partie. Darmstadt umso mehr am Drücker.
In der letzten Spielminute der Nachspielzeit kam es dann zum bitteren Elfmeterpfiff: Karlsruhes Innenverteidiger Kobald bekommt den Ball aus kürzester Distanz von Berko an den Arm geschossen. Das bedeutete nicht nur Strafstoß gegen die Badener, sondern auch Gelb-Rot für Kobald, der Christian Eichner und dem KSC damit in der nächsten Woche sicher fehlen wird. Mit seinem zweiten Treffer des Tages macht Kempe damit alle Hoffnungen des KSC zunichte und schoss seine Lilien in letzter Sekunde zu einem glücklichen Triumph im Wildpark.

Der KSC konnte sich für seine leidenschaftliche Partie nicht belohnen und muss sich in letzter Minute mit null Punkten geschlagen geben. Die 450 zugelassenen Fans sahen eine spektakuläre Partie wenn auch mit dem schlechteren Ende für Blau-Weiß. Auch wenn der Tabellenplatz derzeit etwas anderes sagt, ist der KSC weiterhin auf einem guten Weg in dieser Saison noch in einer besseren Tabellen-Region zu landen.
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