Nach zwei Niederlagen gegen die Wiesbadener in der vergangenen Drittliga-Saison, darunter eine 2:5-Heimklatsche, hat Trainer Alois Schwartz zum Auftakt in die Zweitliga-Saison ein Rezept gegen das Team von Rüdiger Rehm gefunden. Eine Erfolgszutat von Schwartz war dabei Drittliga-Torschützenkönig Marvin Pourié, der auch eine Spielklasse höher seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellte.

An Pouriés Seite stürmte im 4-4-2-System von Alois Schwartz Neuzugang Philipp Hofman als zweite Angriffsspitze. Damit baute der 52-Jährige auf zwei physisch starke und große Mittelstürmer, dazu ergänzen sich beide Angreifer durch ihre Schussstärke; Pourié ist Rechtsfuß, Hofmann Linksfuß. Damit ist der KSC-Angriff - theoretisch - in jeder Situation zu einem gefährlichen Torabschluss in der Lage.

Marvin Pourie
Marvin Pourie | Bild: Hammer Photographie

Dass es auch praktisch klappt, bewies Pourié nach einer viertel Stunde, als er eine Kopfballverlängerung von Daniel Gordon mit dem rechten Fuß eiskalt zur Führung versenkte. Der 28-Jährige nutzte damit die beste Torchance der ersten Hälfte zur Führung. Effizienz in der Offensive wurde ergänzt durch diszipliniertes Verteidigen.

KSC lässt Wehen wenig Räume

"Wir haben es geschafft, Wehen nicht ins Laufen kommen zu lassen. Das war wichtig gegen die schnellen Spieler", lobte Alios Schwartz die Defensivarbeit seiner Mannschaft, die dem Mitaufsteiger gerade im ersten Durchgang wenig Raum für Torchancen zuließ.

Der Trainer spricht aber auch die Szene an, in der der KSC Glück hatte, nicht den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zu kassieren, als Damian Roßbach auf der Linie klären kann. "Wir haben bei der Situation hinten nicht das Sicherungsdreieck gemacht, der Ball wird quer gespielt und dann schießt Niemeyer Roßbach an", schilderte Schwartz die Szene auf der Pressekonferenz nach der Partie.

Hofmanns Wucht trägt Früchte

Nachdem Roßbach das 1:1 hinten verhindern konnte, zeigte vorne Neuzugang Philipp Hofmann das, was man sich in Karlsruhe vom 1,95 Meter-Hünen erhofft. Nach einem Eckball stellte sich der 26-Jährige höher in die Luft als seine Gegenspieler und köpfte zum 2:0 ein. "Wir wissen, dass wir nur zwei oder drei Chancen pro Spiel kriegen, die wir dann machen müssen", beschrieb Hofmann die Lage nach der Partie.

 

 

Mit dem hochgewachsenen Hofmann kann sich der KSC in dieser Saison zudem guten Gewissens auf seine Stärke bei Standardsituationen wie Eckbällen oder Freistöße bauen.

Im Anschluss an die ausgebaute Führung sah Schwartz sein Team etwas zu hektisch. "Ich hätte mir ein drittes gewünscht, um Ruhe zu haben. Da haben wir zu hektisch gespielt." Beispielhaft für das Empfinden des Trainers steht die 72. Minute, als das neu formierte Sturmduo Pourié/Hofmann nach einer Kombination die Vorentscheidung leichtfertig vergibt.

Heim-Faktor Wildpark mal zwei

In der Schlussminute wirkt die KSC-Defensive ein wenig unsortiert, kann den Ball nicht klären und Wiesbaden kommt zum Anschlusstreffer. "Das sollte uns eine Warnung sein", mahnte Schwartz in der Pressekonferenz für die kommenden Aufgaben.

Chef-Trainer Alois Schwartz
Chef-Trainer Alois Schwartz | Bild: Hammer Photographie

Alles in allem ist der Coach mit dem ersten Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. "Die Mannschaft hat es insgesamt richtig gut umgesetzt", fasst der Chef den ersten Auftritt des KSC in der zweiten Liga seit über zwei Jahren zusammen. In der Tat haben die Blau-Weißen ihre wenigen Torchancen optimal genutzt. Die Karlsruher können nun zweimal vor eigenem Publikum spielen, zuerst gegen Dynamo Dresden und eine Woche später gegen Zweitliga-Absteiger Hannover 96 in der ersten Runde des DFB-Pokals.