Peter Putzing

Der Auftakt: bärenstark! Beim 0:1 eine tolle Aktion von Mikkel Kaufmann. Doch der Däne scheiterte an FCH Torwart Kevin Müller. Den Abpraller verwerte Leon Jensen mit einem Linksschuss zur KSC Führung.

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Wenig später erkämpfte Fabian Schleusener in der gegnerischen Hälfte den Ball. Pass auf Paul Nebel. Der Leihspieler von Mainz bewies Übersicht, spielte zu Kaufmann. Der schob die Kugel eiskalt ins Tor. Doppelführung KSC.

Verdiente Niederlage nach Top-Start

Die Gastgeber waren nach dem 2:0 für den KSC konsterniert. Die Fächerstädter hatten alles im Griff. Der sechste Dreier in Serie schien verbucht. Die Basis für diese frühe Führung: Konzentrierte, kompromisslose Abwehrarbeit. Top Zweikampfbilanz, schnörkelloser Fußball nach vorne.

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Doch am Ende stand eine - auch in dieser Höhe verdiente – Niederlage. Obwohl der Spielverlauf, das viel zitierte "Momentum" und auch das Glück - der Schuss von Jensen zum 0:1 wurde abgefälscht - auf Seiten der Badener war. Aber der KSC schaltete läuferisch zurück, ging zögerlich - wenn überhaupt - in die Zweikämpfe. Nachlässigkeiten im Mittelfeld. Fehlpässe.

Ein Rückfall zu 2022

Die Abwehrspieler gaben Geleitschutz anstatt zu attackieren. Die Abwehrpatzer der Sieglosserie Ende 2022 waren wieder da. Die Souveränität der vergangenen Wochen war weg. Dadurch kam FCH-Torjäger Tim Kleindienst an die Kugel. Marcel Franke war zu zögerlich - und Kleindienst verkürzte auf 1:2. Als die Karlsruher kurz vor der Halbzeit erneut Geleitschutz gaben, anstatt zu attackieren nahm Kleindienst das an - 2:2.

Marcel Franke ist zum Rückrundenauftakt gelbgesperrt.
Marcel Franke (Archivbild). | Bild: Mia

Weg war der schöne Vorsprung und die Souveränität. "Wenn man 2:0 führt wünscht man sich als Trainer, dass man das mit in die Halbzeit nimmt", so ein frustrierter Christian Eichner. Der KSC in Halbzeit zwei: Verunsichert. Stockfehler, Ballverluste am Fließband. Die Passgenauigkeit ließ immer mehr nach, logisch dass der Druck größer wurde.

"Faire, freundliche Zuschauer", statt bissiger Abwehr

Marius Gersbeck verhinderte mit tollen Paraden weitere Gegentreffer. Doch in Minute 49 konnte Kleindienst nach einer Ecke seinen Treffer Nummer drei erzielen. Die KSC Abwehr: Faire, freundliche Zuschauer.

Marius Gersbeck
Marius Gersbeck verhinderte, dass die Niederlage noch höher ausfiel. (Archivbild) | Bild: Thomas Riedel

Der Spielverlauf war auf die Seite der Gastgeber gekippt. Immer mehr wurde offensichtlich, dass die Kaderqualität des KSC mit der des FCH nicht mithalten kann. Die Einwechslungen des KSC blieben wirkungslos. Beim Gastgeber waren die Einwechselspieler auffälliger, stärker.

Zu wenig Harmonie

Der Faden bei den Badenern ging völlig verloren. 2023 hatte der KSC drei Gegentore zugelassen. In Heidenheim traf Kleindienst allein so oft. Man hatte das Gefühl, dass nicht mehr jeder im KSC Trikot den Ball wollte. Das 2:4 kam nicht überraschend. Fehlpass Jensen - Florian Pick traf.

Heidenheims Tim Kleindienst (M) jubelt nach seinem Tor.
Heidenheims Tim Kleindienst (M) jubelt nach seinem Tor. | Bild: Tom Weller/dpa

Jensen baute kräftemäßig ab und wurde von Lukas Cueto ersetzt. Dem fünften Tor des FCH ging erneute, wie bei den Gegentoren zuvor, vermeidbarer Ballverlust voraus. Da war es wie schon in der Hinrunde: Nicht einer hatte Riesenprobleme. Bei den Gegentreffern war es immer ein anderer, der patzte.

"In der zweiten Halbzeit wurden wir paniert"

Abwehrchef Franke kopfschüttelnd: "20, 25 Minuten haben wir ein Riesenspiel gemacht. Dann haben wir nicht gut verteidigt. Vielleicht haben wir uns auch nicht so in die Bälle geworfen, wie das die letzten Wochen der Fall war." In Halbzeit zwei wurde man "fast erdrückt, dennoch dürfen wir nicht so eine Packung kriegen." Der KSC konnte mit dem FCH nicht mehr mithalten.

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"In der zweiten Halbzeit werden wir weggemacht, körperlich paniert", bekannte Trainer Eichner. "Wir spielen uns Torchancen heraus, aber um Erfolge einzufahren, müssen wir die Anzahl der Gegentore reduzieren." Sieben Gegentoren in den letzten beiden Spielen seien einfach zu viel.

"Nicht erlauben darf man sich die Ballverluste, wie sie uns unterlaufen sind. Zum Beispiel vor dem 1:2 verlieren wir den Ball, wir holen den Gegner zurück in die Manege."