Trainer Christian Eichner sah man die Enttäuschung an, als er erklärte, so spät zu verlieren, "das hat richtig weh getan. Unser Job ist es, die Jungs für die Partie in Magdeburg wieder aufzurichten." Eichner bemängelt die Qualität des Spielfeldes im Wildpark: "Fußball auf diesem Rasen kann nicht stattfinden. Daher waren viele Bälle in der Luft. Wir wollten die Fehler minimieren.

Aber: der Gegner war in den 90 Minuten gefährlicher." Beim 0:1 habe seine Mannschaft nicht gut verteidigt. "Es wäre schön gewesen, die Null mal wieder stehen zu haben." In den neun zuletzt ausgetragenen Begegnungen haben die Fächerstädter immer mindestens einen Gegentreffer kassiert. Dabei wurden in dieser Saison schon drei neue Innenverteidiger verpflichtet.
Kein Sieg mehr seit vier Monaten
Besonders schlimm für die Fans der Blau-Weißen: Das Warten auf einen Heimsieg geht weiter. Der letzte KSC-Heimsieg? Vor fast vier Monaten, am 2. Oktober 2022 gab’s ein 3:0 gegen Nürnberg. Gegen Paderborn gab es in der Startelf, die Trainer Eichner auf das Feld schickte, keine personelle Überraschung. Im Angriff kamen Mikkel Kaufmann und Fabian Schleusener als Doppelspitze zum Zug.

Die Gäste mussten auf ihre Stammstürmer Felix Platte (sechs Treffer und vier Assists) und Marvin Pieringer - sieben Tore, fünf Assists - verzichten. Der gesetzte KSC-Innenverteidiger Marcel Franke war gelbgesperrt. Für ihn hatte Eichner Christoph Kobald gebracht. Zudem war Stephan Ambrosius nach schwerer Muskelverletzung wieder im Abwehrzentrum dabei.
Ein guter Einstieg, aber...
Die Gäste versuchten anfangs durch Ballstafetten Ruhe in ihr Spiel zu bekommen. Doch die KSC Profis attackierten die Paderborner in den ersten Minuten früh, verhinderten so, dass die Kwasniok-Elf Spielfluss entfalten konnten. Die Badener begannen aggressiv, praktizierten frühes Pressing. Dennoch: Die so wichtige Konterabsicherung wurde nicht vernachlässigt.

Nach knapp einer Viertelstunde die erste Großchance für die Blau Weißen. Kaufmann betätigte sich erfolgreich als "Ball-Klau", passte sofort auf Sturmkollegen Fabian Schleusener. Doch der traf die Kugel nicht richtig. Abstoß. Kurz danach: Eine Riesentat von KSC Keeper Marius Gersbeck als der einen scharfen Schuss vom stets gefährlichen Robert Leipertz entschärfte.
Kein Biss beim KSC
Der KSC war im Spiel nach vorne nicht all zu gefährlich, hatte wenig Ideen, strahlte keine Torgefahr aus. Es fehlte die Konsequenz im Abschluss. Die Durchschlagskraft. Insgesamt war bei den Badenern nach der langen Pause noch viel Sand im Kombinationsgetriebe. Es fehlte dem Team die Ideen und die Torgefahr.

Die Bemühungen der Angreifer Schleusener und Kaufmann - verpufften. Kurz vor der Halbzeit rettete "Gersi" richtig stark gegen den durchgebrochen Sirlord Conteh. Paul Nebel kam nach einer Stunde für den blassen Choi - und fiel sofort auf. Nach 30 Sekunden auf dem Feld wurde er für ein taktisches Foul verwarnt.
Die letzte Chance leider nicht wahrgenommen
Es war seine 5. gelbe Karte. In Magdeburg muss der Leihspieler gesperrt zuschauen. Wie übrigens auch Innenverteidiger Ambrosius. Nach 73 Minuten musste sich Paderborns Torhüter Jannik Huth erstmals strecken. Doch er entschärfte einen Schuss von Marvin Wanitzek souverän.

Kurz vor dem Abpfiff hatte der eingewechselte Simone Rapp eine Schusschance, doch der Schweizer agierte zu zögerlich. Defensiv spielten die Badener konzentriert, ließen dem Gegner wenig gute Gelegenheiten. Aber dann, wie so oft in dieser Saison, ein furchtbarer Fehler.
Diesmal war es Ambrosius der patzte und sich von Robert Leipertz abkochen ließ, den Paderborner in der Nachspielzeit nicht am 0:1 hinderte.
Immer wieder die gleichen Fehler
Wie so oft auf Seiten des KSC: Furchtbare Fehler, immer wieder die strukturell gleichen Fehler - wenn auch immer wieder andere Akteure dafür zuständig sind. Das lässt die Frage zu: Reicht die Kaderqualität für Liga zwei?

Der KSC Kader wurde zwar zahlenmäßig enorm vergrößert - aber nicht verbessert. Vergangene Saison wurden zehn neue, zum Teil sehr teure, Spieler verpflichtet. Keiner wurde Stammspieler. Und diese Saison? Da gab es neun Neuzugänge - die auch teuer waren.
Darunter: Drei Leihspieler, Festvorträge bekamen sechs. Von diesen festverpflichteten Neuzugängen stand keiner in der Startelf. Bei Paderborn waren es viele.
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