Die Befürchtung, dass die absolut notwendige Verjüngungskur des in die Jahre gekommenen, falsch zusammengestellten Kaders des KSC, zu hart durchgezogen wurde, hat sich bisher als nicht richtig erwiesen. Die fulminante Kader-Verjüngung, der Umbau der rund 20 Personalien betraf, hat sich nicht bisher negativ bei der Kaderqualität bemerkbar gemacht. Obwohl vorwiegend "namenlose" Spieler verpflichtet wurden, erwiesen sich diese als talentiert.

Bank mit jungen Talenten beweist Qualität
Dass die erste Elf der Blau-Weißen in Liga zwei im vorderen Drittel mitspielen kann, das war klar. Aber: bei Leistungsschwankungen, Verletzungen oder Sperren würden Impulse oder gar Qualitätsverlust drohen. Die Bank wäre zu jung, zu unerfahren. Zwar talentiert - aber wohl noch nicht zweitligatauglich besetzt. Bei Einwechslungen sei wohl zunächst mit einem Qualitätsverlust zu rechnen. Das erwies sich als totale Fehlprognose.

Die Kaderplaner haben vorwiegend nach entwicklungsfähigen, talentierten und bezahlbaren Spielern Ausschau gehalten. Die bisherigen Auftritte bescheinigen den sportlich Verantwortlichen gute Arbeit.
Sie haben strategisch gescoutet und auf dieser Basis die Verpflichtungen vorgenommen. Die Zeiten als Spieler in den Wildpark kamen, die keiner beobachtet hatte – sind vorbei. Gezielt wurden Akteure längere Zeit unter die Lupe genommen und dann, für im KSC Kader schwach besetzte Positionen, in den Wildpark geholt.
Erfolgreiche Verstärkungen: Torhüter und Verteidigung auf hohem Niveau
Beispiele dafür, dass mit Erfolg Ausschau gehalten wurde, um sich positionsgenau zu verstärken, gibt es aktuell einige. Im Tor hat der KSC mit Max Weiß ein Toptalent. Verpflichtet wurde dazu Routinier Robin Himmelmann: Ein absolutes Toptorhüter-Duo steht im KSC Kader. Ein Top-Job, den der in letzter Konsequenz verantwortliche Torwarttrainer Markus Miller da ablieferte.

Starke Innenverteidigung und Konkurrenzkampf in der Defensive
In der Innenverteidigung ist es, die vollkommene Genesung von Robin Bormuth nach seinem Kreuzbandriss vorausgesetzt, gar ein Quartett, das auf hohem Niveau um Startelfeinsätze kämpft. Im Moment sind Abwehrchef Marcel Franke und der junge Marcel Beifus gesetzt. Christoph Kobald trainiert prima, scharrt mit den Hufen.
Auf der Linksverteidigerposition hat Trainer Christian Eichner zwischen den richtig starken Lasse Günther und David Herold die Qual der Wahl. Eine Situation, die der KSC Coach genießt, weil "Konkurrenzkampf und hohes Trainingsniveau leistungsfördernd sind."

Rechtsverteidiger-Position: Jung ohne Konkurrenz
Rechts ist Routinier Sebastian Jung gesetzt, hat keinen direkten Konkurrenten. Der von Unterhaching verpflichtete, gerade einmal 21 Jahre alte Benedikt Bauer, muss sich noch an Tempo und Zweikampfhärte in Liga zwei adaptieren. Aber Günther oder Herold könnten auch rechts verteidigen.

Im defensiven Mittelfeld, auf der Sechserposition, da hätte Eichner gerne noch einen Neuzugang begrüßt. Nicolai Rapp ist da ohne echten direkten Konkurrenten. Alle anderen Mittelfeldspieler im Kader fühlen sich auf der Achterposition oder den Außenbahnen wohler. Auch der bisher letzte Neuzugang Lilian Egloff, der aber auch den Job des Spielmachers übernehmen kann.

Angriff auf hohem Niveau: KSC setzt auf starkes Quartett
Dzenis Burnic und Leon Jensen sind bisher gesetzt, haben aber mit Robin Heußer einen zweitligaerfahrenen Mann im Nacken. Bambasé Conte kann die offensiven Außenbahnen beackern, bietet Eichner taktisch eine Variation.

Im Angriff - wie erhofft und offiziell angekündigt - haben die Badener ein Quartett, das auf hohem Niveau agieren kann, unter Vertrag. Budu Zivzivadze ist mit bisher vier Saisontreffern unumstritten. Daneben ackert Fabian Schleusener. "Schleuse" schafft durch seine Schnelligkeit und Laufstärke Räume für den Georgier. Neuzugang Andrin Hunziker, Leihspieler aus Basel, wurde zum Edeljoker, war an drei Saisontreffern beteiligt. Dass Luca Pfeifer nicht vom VfB Stuttgart ausgeliehen wurde, um auf der Bank zu sitzen, ist logisch.
Heißt alles in allem: Die Zukunft des neu formierte KSC Kaders sieht rosig aus.