Herr Bormuth, wie geht es Ihnen? Wie ist der allgemeine Zustand?
Bormuth: Gut. Von oben und von unten bis zum Knie gut. Die Operation ist rund zwei Wochen her. Das Knie fühlt sich schon wieder gut an. Es ist nicht mehr dick, die Schwellung ist weg. Ich kann es beugen und mit Krücken kann ich mich ganz anständig bewegen.
Wie lange müssen Sie noch mit Krücken unterwegs sein?
Bormuth: Ich denke in zwei Wochen kann ich die Krücken in die Ecke stellen. Ich bin guter Dinge, obwohl ich weiß, dass es eine kleine Ewigkeit dauert, bis es wieder alles in Ordnung ist.
Haben Sie schon mit der gezielten Reha begonnen?
Bormuth: Klar, ich bin täglich immer mindestens rund drei Stunden in der Reha. Es geht Schritt für Schritt nach vorne. Mit viel Arbeit. Viele kleine, zielgerichtete Übungen. Anfangs habe ich durch die Betäubung bei der Operation den Oberschenkel gar nicht mehr gespürt. All das wird wieder, Nerven und Muskeln reagieren.
Waren Sie schon einmal so schwer und dann so lange verletzt?
Bormuth: Nein.
Manche sagen: Schade - ohne Robin Bormuth steigt der KSC diese Saison nicht auf…
Bormuth (lacht): Das sieht doch eher andersrum aus: Der Bormuth war weg und der KSC gewinnt 7:0 gegen Magdeburg. Ich drücke in jedem Spiel die Daumen, dass die Jungs gewinnen.
Sind Sie im Stadion vor Ort? Waren Sie schon beim Spiel gegen Magdeburg, dem tollen 7:0 im Wildpark?
Bormuth: Klar, ich bin einmal in der Woche bei der Mannschaft und bei jedem Spiel im Stadion. Ich war beim Magdeburgspiel richtig gerührt. Es war toll, dass die Fans mir mit einem Plakat Rückhalt gegeben haben. Das gibt Kraft, zu wissen, dass es von Seiten der Fans eine so tolle Unterstützung gibt.
Haben Sie sich ein zeitliches Ziel gesetzt?
Bormuth: Nein, das wäre Quatsch. Damit würde man sich selbst und auch anderen Hoffnungen machen, aber auch Druck. Zudem ist das ist von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Lothar Matthäus und Niklas Süle waren nach fünf, sechs Monaten wieder fit, andere brauchten viel länger. Ich bin zum Glück kein so junger Spieler, ich weiß, dass es gut ist Geduld zu haben. Ich weiß: Was kann ich machen - was nicht.
Gibt es Etappenziele?
Bormuth: Absolut kleine Schritte, die zielgerichtet sind. Zuerst war es: Die Beugung des Knies wieder zu erreichen. Das habe ich inzwischen geschafft. Das nächste Ziel heißt: die Krücken wegwerfen. Danach vielleicht leicht Joggen. Daran kann ich mich festhalten, immer weiter motivieren. Das Motto ist: So gut wie möglich - so schnell wie möglich! Aber dabei ist das „so gut wie möglich“ definitiv an erster Stelle.