Herr Beifus, Sie treffen zum zweiten Mal auf Ihren Ex-Club St. Pauli, ist das noch immer etwas Besonderes?
Beifus: Klar ist das etwas Besonderes. Das ist mein Ex-Verein, St. Pauli ist Tabellenführer, es ist ein 20.30 Uhr Spiel im vollen Stadion. Ich freue mich darauf.
Allerdings wird es nun das erste echte Aufeinandertreffen, denn in St. Pauli wurden Sie in Minute 89 eingewechselt. Jetzt stehen Sie in der Startelf.
Beifus: Ich gehe stark davon aus, dass ich in der Startelf stehe und dann ist das natürlich schon etwas anderes, als kurz vor Spielende eingewechselt zu werden. Ich kann es kaum erwarten, meinen alten Kameraden zu zeigen, wo’s langgeht (lacht).

Wenn Sie zeigen "wo’s lang geht", dann wissen Sie, wie man die Kiez Club besiegt?
Beifus: Wir müssen über die komplette Spielzeit fokussiert bleiben, müssen versuchen nichts zuzulassen. Wir dürfen uns nicht auf ihr Spiel einlassen… Wenn wir es schaffen, dass die Null steht, dass wir kein Tor bekommen und wir mit dem Ball unser gutes Spiel nach vorne durchziehen, dann werden wir unsere Tore machen. Dann können wir den Sieg hinbekommen, dann können wir den Dreier schaffen.

Sie sagten: Wir dürfen uns nicht auf ihr Spiel einlassen. Das heißt konkret? Was sind für Sie die Stärken der Paulianer?
Beifus: Sie halten den Ball, warten ab, bis der Gegner kommt. Unser Ziel muss es sein, dass wir uns so nicht locken lassen. Dann müssen wir schauen, was Pauli unter diesen Umständen zulässt.
Eine Hypothese: Gewinnt der KSC und Marcel Beifus schießt den Siegtreffer, der FC St. Pauli bekommt so einen Knacks, verpasst vielleicht sogar noch den Aufstieg - dann dürfen Sie nie mehr nach Hamburg kommen…
Beifus (lacht): Sollten wir gewinnen, werden sie es mir nicht verübeln. Zudem hat Pauli einige Punkte Vorsprung. An uns sollte es nicht liegen, dass sie nicht aufsteigen. Unser Ziel ist es, sie zu ärgern.

Drücken Sie Pauli die Daumen?
Beifus: Am Samstag nicht, aber in den anderen Spielen schon.
Angenommen der KSC holt die drei Punkte, dann gibt es noch immer, wenn auch eine kleine Chance auf Rang drei.
Beifus: So lange eine Chance besteht, werden wir darum kämpfen. Die zweite Liga ist immer wild, da kann jede Mannschaft mal drei Spiele gewinnen - aber auch drei in Folge verlieren. Wir spielen eine konstante Rückrunde, das wollen wir durchziehen.