Fabian Schleusener entspannt mit der Familie in Griechenland. Aber: Der Fußball lässt "Schleuse" nicht los – so ganz ohne Sport, das ist für ihn unmöglich. "Ich habe am Fernseher viel Fußball geschaut. Zudem bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen. So richtig Pause - das gibt's bei mir gar nicht." Das gehöre seit rund 15 Jahren bei ihm dazu.

Vergangene Saison erzielte er sieben Tore, dazu gelangen ihm drei Assists. Dreimal hatte der 186-Zentimeter-Mann Pech, traf Pfosten beziehungsweise Latte. Sportchef Sebastian Freis beschäftigt sich mit der Kaderplanung beim KSC und bei den Gedankenspielen von Freis spielt Schleusener eine große Rolle.
Freis will "abwarten, beobachten, wie sich die Zukunftsplanung von Fabian Schleusener entwickelt".
"Es ist so, dass ich die Situation überdenke"
Schleusener, der schnellste Spieler im Kader der Badener, hat bei den Blau-Weißen Vertrag bis 2025. "Den Vertrag habe ich vor einem Jahr ganz bewusst verlängert, Karlsruhe ist für mich eine zweite Heimat. Wir fühlen uns als Familie extrem wohl", sagt der gebürtige Freiburger und ergänzt: "Doch es ist auch so, dass ich nach der Rückrunde die Situation überdenke."
In der Rückserie kam er nie in der ersten Elf zum Einsatz. Letzte Startelfnominierung: Am 3. Dezember 2023 – frustrierend für Schleusener, der es in Liga 2 auf 174 Einsätze brachte, dabei gelangen ihm 51 Torbeteiligungen. Heißt: in fast jedem dritten Spiel war der Stürmer an einem Tor beteiligt.

"Nach meiner Rückkehr zum KSC habe ich rund 30 Treffer erzielt", ergänzt der Angreifer, der seit 2021 zum zweiten Mal für die Badener die Fußballschuhe schnürt und in der abgelaufen Spielrunde der einzige im KSC Kader war, der bei jeder Partie mitmischen durfte - aber oft eben als Nummer drei im Angriff.
"Schleuse" erarbeitet sich im Schnitt mehr Chancen als die meisten Zweitligastürmer. Hätte er eine Abschlussquote von über 50 Prozent - dann wäre er wohl ziemlich sicher nicht beim KSC.
Er hat klare Ziele: "Ich will vom ersten Spieltag an in der Startelf stehen. Das will ich mir durch Leistung im Training und in den Testspielen erarbeiten. Und das werde ich", sagt er selbstbewusst. "Ich will immer mehr Tore erzielen als in der Saison davor." Doch für welchen Club?

Ob für den KSC – darüber denkt er aktuell im Griechenlandurlaub mit der Familie nach. Die Devise dort heißt vor allem: Kein Druck, kein Stress. Dass er im Angriff zur Nummer frei wurde, war für ihn nicht zufriedenstellend: "Aber: Budu und Igor haben es verdient", erklärt er sportlich fair.
"Ich kann die Entscheidung des Trainers nachvollziehen, denn beide haben es richtig, richtig gut gemacht. Sie haben getroffen und wer trifft - der spielt." Das erkenne er an. "Das war in der Hinrunde bei mir so."
Der Traum: Im Ausland Fußball spielen
Er habe keine Formkrise, fühlte und fühle sich "so gut, dass ich unbedingt spielen möchte. Es gibt immer Situationen, in denen man seinen Status überdenkt. Aber Stand jetzt ist es nicht so, dass ich sage: Ich muss unbedingt etwas machen." Dennoch, die Maxime lautet: "Ich will spielen."
Und dann hat der 32-Jährige noch einen Traum im Fußball: "Im Ausland spielen. Wenn sich da etwas ergibt, wo ich dahinter stehe, dann mache ich mir Gedanken." Wo auf dieser Welt – da ist er offen.

"Das muss mit der Familie besprochen werden. Aber es ist nicht so, dass ich sage: Ich muss unbedingt etwas machen. Ich bin im guten Stürmeralter, fühle mich topfit und will natürlich die maximale Spielzeit herausholen. So werde ich auch ab dem ersten Tag der Vorbereitung beim KSC auftreten - maximalen Einsatz bringen", beteuert er.
"Ich will mehr Startelf-Einsätze"
Mit den Vereinsverantwortlichen hat er gesprochen, seinen Traum erläutert. "Es gibt keine Entscheidung, keine Tendenz", sagt er und beteuert: "Aktuell, werde ich mit Feuer und Flamme beim ersten Training des KSC sein und alles geben, damit ich zeige, dass ich in die Startelf gehöre."
Klar sei, dass er seinen Vertrag gerne erfüllen wird. Er beteuert immer wieder, dass er sich im Badischen, in seiner Heimat, wohlfühlt. Aber: Sportlich könnte es etwas besser laufen. "Ich will mehr Startelf-Einsätze." Dennoch will er eigentlich nicht weg: "Das liegt mir fern. Ich will spielen."

Aber, es gäbe eben auch diesen Traum vom Ausland. "Doch ich sage nicht: Ich muss, ich muss, ich muss. Geht der Traum in Erfüllung, ist es cool - wenn nicht, bin ich nicht traurig." Dann, nachdem er kurz durchgeatmet hat, sagt er: "Hätten wir Relegation gespielt, wäre vielleicht der Traum erste Liga in Erfüllung gegangen."