Das könnte sich aber am Sonntag schon ändern. Ein echtes KSC-Personalproblem droht gegen den Erstligaabsteiger und Aufstiegsspiranten beim Topspiel in Köln. Denn: Abwehrchef Marcel Franke hat Probleme an den Adduktoren. Aktuell bleibt sein Einsatz unwahrscheinlich. Christoph Kobald wird wohl den Job in der Innenverteidigung übernehmen.

Personaldecke in der Innenverteidigung ist dünn
Die Konsequenz: Da Robin Bormuth nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder fit ist, steht Cheftrainer Eichner kein weiterer gelernter Innenverteidiger mit Profierfahrung zur Verfügung. Was passiert, sollte sich in Köln Beifus und / oder Kobald verletzten? Oder einer der beiden eine Hinausstellung kassieren? Ein Horrorszenario, das von den Verantwortlichen im Wildpark bestimmt schon durchgespielt wurde.
Dann müsste wohl Nicolai Rapp vom Mittelfeld ins Abwehrzentrum rücken. Das kann der absolut. Doch damit würde sich eine andere Baustelle aufmachen. Wer wird den Job von Rapp, der ein echter Sechser ist, im zentralen Mittelfeld vorwiegend defensiv denkt und auch der Stabilisator dort ist, übernehmen? Leon Jensen kann das. Auch Dzenis Burnic ist dazu in der Lage. Aber die Fähigkeiten dieses Duos liegen mehr im offensiven Part.
Leon Jensen: Fühlt er sich in der offensive wohler?
Zudem: Leon Jensen ist im Moment der laufstärkste Spieler der Liga: Sechs Spiele, 520 Einsatzminuten, 74,23 Kilometer gelaufen. Diese Fakten belegen, dass der Mittelfeldmann, der zuletzt in Magdeburg einen Treffer erzielte, sich wohlfühlt, wenn er seine Laufstärke auch in der Offensive einsetzen kann. Dann bringt er Topleistungen.

Das Trainerteam war sich bewusst, dass es auf der zentralen defensiven Position zu Personalengpässen kommen könnte, hat im Vorfeld der Saison darauf hingewiesen, dass im Kader ein echter Sechser als Alternative zu Rapp fehlt. Personalengpässe gibt es bei allen Clubs. Sollten in Karlsruhe einige Stammkräfte ausfallen, wird sich zeigen, ob die Kaderzusammenstellung, nach dem absolut notwendigen Umbau, passt. Klar ist: Die Verantwortlichen mussten Schwerpunkte setzen, mussten sich die finanziellen Gegebenheiten anpassen. Nicht alle Wünsche konnten erfüllt werden.
Wie wollen die KSC-Strategen das Personalpuzzle lösen?
Eichner und Bajramovic haben noch einen Mittelfeldakteur in Hinterhand: Lilian Egloff. Der könnte den Job des Sechsers übernehmen. Egloff fühlt sich auf einer zentralen Position wohl. Aber: Seine Stärken liegen mehr im Spiel nach vorne. Auf der Achterpositon. Spannend, wie dieses Personalpuzzle gelöst wird.
