Der 26-Jahre alte Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina überzeugt durch seine Laufstärke, gute Technik und sein cleveres Stellungsspiel, durch das er etliche gegnerische Angriffe schon in der Entstehung unterbindet. Top auch seine Passquote von 83 Prozent. Mit Burnic sprach Peter Putzing.

Herr Burnic, Sie sind Stammspieler beim KSC, kamen zuletzt auch in der Nationalelf von Bosnien-Herzegowina zum Einsatz. Es läuft aktuell gut.
Burnic: "In der Nationalmannschaft zu spielen ist immer etwas Besonderes. Von Anfang an – das ist dann ganz besonders toll. Auch beim KSC stehe ich im Moment in der Startelf. Ich bin froh, dass ich von den Trainern das Vertrauen bekomme. Und ich bin sehr zufrieden, dass es mir im Moment gelingt, dieses Vertrauen zurückzuzahlen".

In der Nationalelf von Bosnien-Herzegowina spielt auch Sead Kolasinac. Der ist in Karlsruhe geboren, wurde beim KSC ausgebildet, da wird bestimmt auch über den KSC gesprochen?
Burnic: "Sead war verletzt, konnte daher zuletzt nicht spielen. Ich hatte aber schon Kontakt zu ihm. Natürlich kenne ich ihn als Fußballer. Seinen Papa durfte ich hier schon kennenlernen, er lebt ja noch in Karlsruhe. Ich hoffe, dass Sead bald richtig fit ist, denn er kann unserer Nationalelf richtig helfen".

Beim KSC Team läuft es aktuell richtig gut. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Burnic: "Wir spielen einen guten Fußball, geben immer alles. Daher läuft auch einiges auf unsere Seite. Wir stehen und spielen gut gegen den Ball. Wir ackern alle. Wir liefern konsequent die Grundtugenden ab. Jeder ist bereit immer alles rauszuhauen. Diese 'immer alles geben', das zeichnet uns aus".

Das Team hat großes Selbstvertrauen, lässt sich auch durch einen Rückstand nicht sonderlich beeindrucken.
Burnic: "Da stimmt, wir bleiben immer dran, auch nach einem Rückstand. Auch auswärts, obwohl das schwieriger ist als in einem Heimspiel. Wir haben diese Tugenden gezeigt, man denke an das Spiel in Braunschweig, aber auch zuletzt in Magdeburg, dort ist es echt schwer. Weil wir diese Tugenden zeigen, stehen wir zurecht da oben in der Tabelle".

Jetzt gehts nach Köln, 50 000 Zuschauer sind wohl sicher da. Das wird schwierig…
Burnic: "Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel und auf die 50 000. Wir geben unser Bestes. Ich hoffe auf den Dreier".
Spielen Sie gerne vor so einer Kulisse?
Burnic: "Ich möchte nicht noch einmal solche Spiele wie in der Corona Zeit erleben. Zudem: Viele gegnerische Fans – das stachelt mich an. Ich mag es, wenn das Stadion gegen uns ist, das motiviert mich nochmals zusätzlich. Je voller das Stadion – desto schöner für mich. Ich habe große Vorfreude auf dieses Spiel".

Das KSC-Erfolgsmotto könnte lauten: Einfach so weiterspielen wie bisher – dann ist der Dreier auch beim FC Kölle möglich. Was muss man konkret tun, um beim FC drei Punkte mitzunehmen?
Burnic: "Wenn es so einfach wäre… Wir müssen zunächst den Fokus auf unsere Defensivarbeit legen, zusammen arbeiten, überhaupt zusammen agieren. Man hat bisher gesehen, dass wir immer torgefährlich werden können und dass wir für einen Treffer nicht viele Chancen brauchen".

Sie spielen im Mittelfeld rechts. Würden Sie nicht lieber zentraler zum Einsatz kommen?
Burnic: "Letztendlich ist es für mich wichtig, dass ich auf dem Platz stehe. Ich spiele nicht nur auf dem Flügel, ich interpretiere diese Position auch so, dass ich immer wieder versuche, Räume im Zentrum zu finden. Das macht es für den Gegner schwierig. Ich harmoniere gut mit Sebi Jung, auch das macht es für den Gegner schwierig".

Die Ziele von Dzenis Burnic? 10 Tore, 10 Assists und der Aufstieg?
Burnic (lacht): "Sie wollen mich locken. Ich lasse mich nicht locken. Vor allem weil wir erst am Start einer Saison stehen. Klar will ich an meiner Trefferquote arbeiten, sie verbessern. Letztendlich zählen die Siege des Teams, die Erfolge der Mannschaft stehen ganz klar im Vordergrund".

Würden Sie auf den KSC Aufstieg wetten?
Burnic: "Das ist zu weit weg. Für uns war wichtig, dass wir gut gestartet sind. Wir wissen alle, wie schwer diese Liga ist. Jetzt kommt Köln, dann Darmstadt – alles richtig gute Teams. Alles geben - dann kann es für uns eine richtig gute Saison werden. Ich traue der Mannschaft viel zu, bin zuversichtlich, das für uns einiges möglich ist".