Coach Christian Eichner hatte bei seinen Einwechslungen wieder einmal ein glückliches Händchen. Mit Bambasé Conté und Andrin Hunziker brachte er die Spieler aufs Feld, die die Partie nach dem 0:1 Rückstand und einer schwachen ersten Halbzeit drehten. Hunziker traf zum Ausgleich, Conté bereitete das Siegtor von Budu Zivzivadze vor.
Aus dem guten Start wollten die Karlsruher einen sehr guten Start machen. Das sagte Eichner vor der Partie der Badener in Braunschweig. Dieses Vorhaben ist mit dem Auswärtssieg gelungen. Der Erfolg beim Tabellenschlusslicht war der dritte Sieg im vierten Saisonspiel.

Der Lohn: Rang zwei in der Tabelle – ein direkter Aufstiegsrang. Die Blau Weißen haben nach dem Auswärtsdreier zehn Punkte auf dem Konto. Das ist der beste badische Saisonstart seit 18 Jahren in Liga zwei. Logisch, dass Eichner zufrieden ist: "Wir haben einen Standard benötigt. Dafür muss man sich nicht schämen. Aufgrund des Ballbesitzes und der Anstrengungen, haben wir es verdient zurückzukommen."
Fehlende Aggressivität und Ideen
Es fehlte beim KSC in Halbzeit eins: Tempo, gutes Zweikampfverhalten, Genauigkeit im Passspiel und Kreativität. All das, was die Badener bei ihrem guten Saisonstart zeigten. Der KSC versuchte Ruhe ins Spiel zu bringen mit sicheren Ballstafetten, aber es wirkte bisweilen etwas schläfrig. Vor allem: Kaum Kreativität. Und die Zweikampfbilanz nach 30 Minuten: Magere 36 Prozent wurden gewonnen. Torschüsse: Null. Es fehlte die Aggressivität und die Ideen.
Die Blau Weißen hatten mit der einfachen Braunschweiger Spielweise, die Gastgeber agierten mit langen Bällen auf Neuzugang Sebastian Polter, Probleme. Als die Karlsruher behäbig in die Zweikämpfe gingen - das 1:0 für Braunschweig (14.).

Ermin Bicakcic erzielte die erste Führung für die Löwen in dieser Saison. Die erste Halbzeit war kein KSC-Prunkstück. Doch dann wurde das Tempo erhöht, das Team agierte aggressiver - nach schwacher Zweikampfbilanz in Halbzeit eins wurde nun die Mehrzahl der Duelle gewonnen.
"Goldenes Händchen" von Eichner
Dann das "Goldene Händchen" von Eichner. Edeljoker Andrin Hunziker traf zum 1:1 nach Flanke von links. Hunziker war nach jeder seiner Einwechslungen an einem Treffer beteiligt. Der Schweizer blieb gelassen. "Als ich reinkam war ich da. Das war das, was ein Stürmer machen soll."

Es sei ein sehr schweres Spiel, ein harter Kampf gewesen. "Wir haben uns reingekämpft. Wir haben einen Lauf und das Glück auf unsere Seite. Aber: Das erarbeiten wir uns hart."
Durch die Einwechslungen, als Eichner Hunziker und Conte ins Spiel brachte, kippte die Partie. Ab da agierte die KSC-Elf eiskalt, absolut abgezockt - clever und effektiv. Einfach: Wie eine Spitzenmannschaft, die sich nach dem Seitenwechsel den Dreier erarbeitete und verdiente.