Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben 2018 einiges auf ihrem Baustellenplan: 14 bis 16 Baustellen sind angedacht. Die meisten dienen dem Ausbau zur Barrierefreiheit: "Wir müssen bis 2022 alle Haltestellen barrierefrei umgebaut haben", so VBK-Geschäftsführer Alexander Pischon im November.
Dazu gehört auch die Haltestelle Untermühlsiedlung - ihr Umbau soll Mitte 2018 starten und ein Jahr später abgeschlossen sein. Die Haltestelle soll bis auf die Dauer von zwei Wochen während der Bauphase angefahren werden können. Zusätzlich finden Instandsetzungsarbeiten wie Gleiserneuerungen statt. Am Weinweg werden die Verkehrserschließungen im Zuge der Ikea-Ansiedlung erneuert.
Ikea am Weinweg
Die Ikea-Ansiedlung ist eines der großen Karlsruher Bauprojekte im Jahr 2018: Das Möbelhaus plant die Eröffnung der neuen Filiale an der Durlacher Allee für 2019. Das bedeutet für den Zeitplan: Nachdem im Januar 2017 vorbereitende Bauarbeiten und der Abriss der alten Gebäude auf dem Gelände begonnen haben, soll in diesem Jahr gebaut werden. Wie ist der aktuelle Stand? ka-news ist im Januar auf der Baustelle vor Ort und wird berichten!

Durlacher Allee: Neue dm-Zentrale
Im Juli 2016 rollten die ersten Bagger für den Neubau der dm-Zentrale an der Durlacher Allee. Für 1.800 Mitarbeiter soll für 120 Millionen Euro ein futuristischer Bau entstehen. Ende 2018 soll die Firmenzentrale baulich fertiggestellt sein; ab Frühjahr 2019 der Umzug der Mitarbeiter aus den aktuell sieben Standorten in Karlsruhe erfolgen. ka-news war ein Jahr nach dem Spatenstich zu Besuch auf der Großbaustelle, die im Zeitplan liegt.
Offen bleibt die Entscheidung für oder gegen einen Vollknoten, also einer Kreuzung Durlacher Allee/Alte Karlsruher Straße mit allen Richtungsbeziehungen. 2015 entschied sich der Planungsausschuss für eine Staffelung des Kreuzung-Umbaus, 2016 wurde das Thema im Gemeinderat diskutiert - Oberbürgermeister Frank Mentrup nannte es damals eine Grundsatzentscheidung: Innerstädtische Verdichtung versus schnelle Verbindung zwischen Karlsruhe und Durlach. Man will bei der Stadt abwarten, wie sich die Verkehrslage entwickelt und dann reagieren. 2020 soll die Verkehrslage an der Durlacher Allee erneut untersucht werden.
Fiducia & GAD: Neuer "IT-Campus" in Durlach
In der Fiduciastraße baut der IT-Dienstleister Fiducia & GAD IT AG einen neuen "IT Campus". In drei Abschnitten sollen auf 34.000 Quadratmetern neue Büros für über 1.000 Arbeitsplätze und 300 Parkplätze entstehen. Der erste Bauabschnitt soll im Herbst 2019 fertig gestellt sein, der zweite Mitte 2021.
Durlacher Allee: Neues Finanzamt
In enger Nachbarschaft zum Polizeipräsidium Karlsruhe soll das neue Finanzamt entstehen. Das Areal mit zirka 6.000 Quadratmeter Nutzfläche gehört dem Land Baden-Württemberg und soll künftig die Finanzämter Karlsruhe-Stadt und Karlsruhe-Durlach beherbergen. Schon seit Jahren wird in Karlsruhe über den Neubau eines Finanzamts im Bereich des ehemaligen Kaloderma-Geländes an der Durlacher Allee diskutiert.
Im Sommer 2017 wurde die Baufreigabe erteilt. Der Siegerentwurf für den Neubau stammt von Wittfoht Architekten aus Stuttgart. Der Baukörper besteht aus zwei miteinander verbundenen und in Nordsüdrichtung verschobenen Gebäuden als Pendant zum bestehenden Polizeipräsidium. Das Land investiert in den Neubau nach eigenen Angaben 25 Millionen Euro. Bislang ist das Finanzamt am Schlossplatz untergebracht.
Kombilösung: Kriegsstraßentunnel
Bei Karlsruhes berühmtestem Bauprojekt - der Kombilösung - erfolgte 2017 der Spatenstich für den zweiten Teil: In der Kriegsstraße wird am unterirdischen Autotunnel gebaut. Der Plan: Bis 2021 soll für rund 225 Millionen Euro der insgesamt 1,6 Kilometer lange Tunnel entstehen.
Bereits vor der Weihnachtspause im Dezember 2017 wurde der Kriegsstraßen-Untergrund mit Gel abgedichtet. Damit konnte die tief liegende Sohle der Baugrube hergestellt und deren Dichtigkeit geprüft werden. Nun soll im Frühjahr 2018 mit den eigentlichen Betonbauten begonnen werden. Ende 2020 wollen die Verantwortlichen dann mit der Tunnelausstattung beginnen.
325 Millionen Euro für Badisches Staatstheater
Ein weiteres Großprojekt, das 2018 weiter geplant werden soll, ist das Badische Staatstheater in Karlsruhe. Nach einer zweistündigen Debatte im Gemeinderat stand in der September-Sitzung fest: Das Badische Staatstheater wird umgebaut - trotz den deutlich höheren Sanierungskosten von bis zu 325 Millionen Euro.
Mit dem Um- und Neubau soll das Aushängeschild der Karlsruher Theaterlandschaft neu platziert werden, und so auch attraktiver gestaltet werden. Die Baumaßnahmen sollen in drei Modulen und im Zeitraum von zehn Jahren erfolgen.

Kommt die Sanierung der Europahalle 2018?
Doch nicht nur für die Karlsruher Kultur soll es 2018 Neuerungen geben, auch Sportveranstaltungen könnten einen neuen Veranstaltungsort bekommen. Über die Zukunft der Europahalle wird noch diskutiert: Der Karlsruher Gemeinderat hat sich im März 2017 mehrheitlich gegen einen Vorschlag der Verwaltung ausgesprochen, die Sanierung der Europahalle für 21 Millionen Euro auf den Weg zu bringen. Aber es gibt dennoch Hoffnung: Denn wie der Gemeinderat in derselben Sitzung entschied, sollen im weiteren Verlauf mögliche Optionen geprüft werden.
Im September 2017 versicherte die Stadt: Ab dem 6. Januar 2018 soll die Europahalle für die noch ausstehenden acht bis 17 Heimspiele der Karlsruher Basketballer PSK Lions zur Verfügung stehen. Zu den Kosten dieser Maßnahme machten die Verantwortlichen keine Angaben. Seit 2014 steht die Halle für Veranstaltungen mit über 200 Personen eigentlich nicht mehr zur Verfügung. Durch provisorische, technische Einrichtungen, wie etwa mobile Groß-Lüfter, mehr Sicherheitspersonal sowie eine Brandaufsicht will die Stadt die Europahalle "spielfähig" machen.
Wasserwerkbrücke wird saniert
Die Wasserwerkbrücke liegt in der Karlsruher Südstadt, überquert die Wasserwerkstraße, den Rangierbahnhof und den Langenbruchweg und führt auch über die Südtangente. Seit fast zwanzig Jahren (1998) ist sie, aufgrund eines beschädigten Trägers, bereits für Kraftfahrzeuge gesperrt. Im Sommer 2018 soll sie für rund 5,5 Millionen Euro saniert werden. Insgesamt soll sie 18 Monate lang saniert und dafür voll gesperrt werden. Der Baubeginn soll wie geplant im Sommer 2018 erfolgen. Im Januar werden wird das Baufeld um die Brücke freigemacht.
Neue Bürogebäude hinterm Hauptbahnhof
Ralph Dommermuth, Geschäftsführer der United Internet AG, der unter anderem auch 1&1 angehört, kaufte im vergangenen Jahr das rund 22.000 Quadratmeter große Areal hinter dem Hauptbahnhof. Jetzt soll sich dort einiges verändern: Bis 2020 will der Investor auf dem Gelände in einem ersten Bauabschnitt neue Bürogebäude mit Tiefgaragenparkplätzen bauen.
Mit Beginn der Baumaßnahmen Anfang 2018 soll auf etwa 15.000 Quadratmetern ein zweiteiliger Bürokomplex mit einem Investitionsvolumen von rund 135 Millionen Euro entstehen - so sollen bis zu 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
KIT-Neubauten am Adenauerring
Am Adenauerring wird an zwei Stellen gebaut: Am KIT-Campus werden neue Gebäude entstehen - im Gegenzug soll der Botanische Garten weichen. Vorgesehen sind vier Baukörper parallel zum Adenauerring sowie ein fünfter Baukörper in Zeilenform zwischen der ehemaligen Kinderklinik und den beiden denkmalgeschützten Bestandsgebäuden. Der Gebäudekomplex ist zur Nutzung für die Wissenschaft und Forschung geplant.
KSC-Stadion im Wildpark
Im Wildparkstadion soll es ebenfalls 2018 mit großen Schritten in Richtung neues KSC-Stadion gehen. Noch fehlt allerdings ein, dem Budget entsprechender, Bauplan: Im Dezember wurden alle eingereichten Entwürfe zurückgewiesen. Die Pläne für den Stadionkörper waren teurer als die vom Gemeinderat vorgegebenen 80 Millionen Euro.
Um das Vergabeverfahren kümmert sich der "Eigenbetrieb Fußballstadion im Wildpark" - ganz offiziell ab dem 1. Januar 2018 - Kopf des Eigenbetriebs ist Werner Merkel. Die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) soll den Baubetrieb des neuen Stadions leiten. Als Bauleiter und "Kopf des Neubaus" wurde im März der Kasig-Prokurist Frank Nenningerbenannt.
Im Sommer 2018: Sanierung der Rheinbrücke
Und nicht nur im Stadtgebiet der Fächerstadt stehen dieses Jahr große Veränderungen an - auch die Sanierung der Rheinbrücke ist für 2018 geplant. Sie soll nach ka-news-Informationen im Juli starten. Eingerichtet wird eine 14-monatige Großbaustelle mit Teil- und mehreren Wochenendsperrungen.
Im Detail geht es während der Generalsanierung um die Ersetzung der starken Asphaltschicht durch bewehrten, hochfesten Beton. Der Grund: Der Asphalt ist an einigen Stellen stark verformt. Würde die Brücke nicht saniert werden, müssten vor allem der Schwerlastverkehr die Folgen in Form von Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Lastbeschränkungen tragen.
Großbaustelle A5
2017 wurden Fahrbahnstreifen und Brückenbauwerke auf der A5 zwischen den Rastatt und Ettlingen in Fahrtrichtung Frankfurt für 20 Millionen Euro erneuert. Auf insgesamt zehn Kilometern wurde die Fahrbahn der A5 mit einem neuen griffigeren und weniger lärmintensiven Belag versehen. Außerdem soll die neue Fahrbahndecke weniger anfällig für Blow-Ups bei Hitze sein.
Im Juni 2018 steht die Sanierung der Gegenrichtung an. Die Ab- und Auffahrtsrampen der Westseite der Anschlussstelle Karlsruhe-Süd bleiben über die gesamte Bauzeit bis November gesperrt. Für Autofahrer gilt dann erneut: Tempo 80! Als Umleitungsstrecke gilt die B3 sowie die B36.
Eine weitere Dauerbaustelle ist von April bis November 2018 in Fahrtrichtung Heidelberg zwischen Bruchsal und Kreuz Walldorf geplant. Auf sieben Kilometern kommt es zu Einschränkungen. Hier werden zwei Brücken südlich der Anschlussstelle Bruchsal erneuert: Zwei Autobahnbrücken werden abgerissen und neu aufgebaut. Bis Anfang 2021 sollen die beiden Autobahnunterführungsbauwerke Saalbachkanal/DB-Trasse/Wirtschaftswege und Kammerforststraße abgebrochen und neu hergestellt werden.
Der Artikel wurde nachträglich aktualisiert: In der vorherigen Version wurde Frank Nenninger anstelle von Werner Merkel als Spitze des Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark" bezeichnet. Nenninger leitet als Kasig-Prokurist das Bauverfahren des neuen KSC-Stadions.
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