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Karlsruhe: Ikea Karlsruhe: Möbelriese setzt bei Verkehrsplanung auf Bahn und Radler

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Ikea Karlsruhe: Möbelriese setzt bei Verkehrsplanung auf Bahn und Radler

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    Ikea Karlsruhe: Möbelriese setzt bei Verkehrsplanung auf Bahn und Radler
    Ikea Karlsruhe: Möbelriese setzt bei Verkehrsplanung auf Bahn und Radler Foto: IKEA

    In einer nichtöffentlichen Sitzung hat sich der Planungsausschuss am vergangenen Donnerstag, 14. April, in Sachen Ikea-Ansiedlung auf den neusten Stand gebracht. Bis Ende 2016 für soll das rund 5,8 Hektar große Areal zwischen Gerwigstraße, Durlacher Allee, Weinweg und Ostring (Bahntrasse) über einen Bebauungsplan Baurecht zu bekommen. Hierfür liegt inzwischen nach Aussage der Stadt ein tragfähiges Verkehrskonzept vor.

    Der Neubau in der Durlacher Allee ist dabei als kompakter Baukörper im östlichen Teil des Grundstücks geplant. 28 Meter hoch mit einer Ladenfläche über zwei Geschosse soll das neue Gebäude werden. Grundsätzlich möglich ist zudem eine Anlieferung über eine Zufahrt von der Gerwigstraße vom Ostring her kommend.

    Droht der große Verkehrsinfarkt vor dem Neubau?

    Eine wichtige Frage: Was bedeutet die Ikea-Ansiedlung für den Verkehr? "Das Konzept geht von einem klassischen Ikea-Haus aus wie beispielsweise in Walldorf, deswegen wurde bei den Untersuchungen deutlich mehr Verkehr angenommen, als zu erwarten ist ", so Helga Riedel vom Presseamt der Stadt Karlsruhe gegenüber ka-news.

    Der zu erwartende Verkehr sorgte in der Vergangenheit bereits für Sorgen. "Schon jetzt ist die Kreuzung Ostring und Durlacher Allee als Zufahrtsweg zur A5 und zu dem Gewerbegebiet extrem belastet. Teilweise staut sich der Verkehr bis weit auf die Kriegsstraße", so die FDP-Fraktion in einer Anfrage im vergangenen Herbst. Umgekehrt staue sich der einfahrende Verkehr die Durlacher Allee entlang und zum Teil auf die A5.

    Um die Auswirkungen auf den Karlsruher Verkehr abschätzen zu können, gab die Stadt zwei Verkehrsgutachten in Auftrag. Das Ergebnis: Montags bis donnerstags gehen von knapp 9.000 Fahrten (An- und Abfahrten) auf Ikea zurück, freitags sind es rund 10.000, samstags gut 14.000 Fahrten. "Dies entspricht etwa für die Durlacher Allee von der Autobahn kommend 14 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens", so das Fazit der Stadt in einer Pressemitteilung. Knapp 40 Prozent komme über die Autobahn A8 und A5, aus dem Stadtgebiet werden vonseiten der Verwaltung gut 23 Prozent erwartet.

    Rush-Hour trifft auf Einkaufsverkehr

    Die Spitzenbelastung erwartet die Stadt am Freitagnachmittag. Denn hier trifft der Ikea-Verkehr auf die Rush-Hour beim Berufsverkehr. Dennoch sieht die Stadt derzeit  keine Probleme bei dem geschätzten Verkehrsaufkommen, wie Helga Riedel vom Presseamt bestätigt. Der Knackpunkt liegt nach Auffassung der Stadt bei der Kreuzung Durlacher Allee/Weinweg einschließlich der Durlacher Allee im Vorfahrtsbereich von Ikea.

    Das Ziel: Hier soll sichergestellt werden, dass es auf der Durlacher Allee gar nicht erst zu einem Rückstau auf den durchgehenden Fahrstreifen kommt. Um diesem Problem zu begegnen sind derzeit ein zweiter Linksabbieger stadtauswärts auf der Dulacher Allee oder ein dritter Fahrstreifen auf Höhe von Ikea im Gespräch. Für die Leistungsfähigkeit wird nur eine der beiden Varianten benötigt, denn jeder Lösungsweg führt zu einer Verbesserung der Ampelphasen an der Kreuzung Durlacher Allee/Weinweg, so das Fazit im Planungsausschuss.

    15 Prozent der Kunden sollen mit dem Fahrrad zu Ikea kommen

    Der Möbelriese setzt auch auf öffentliche Transportmittel. "Auch wenn üblicherweise die meisten Kunden mit dem Auto zum Ikea Einrichtungshaus kommen, möchten wir, dass uns auch Kunden ohne eigenes Auto gut erreichen können und schaffen dafür die entsprechenden Anbindungen", so Chantal Gilsdorf, die für die Expansions-PR von Ikea verantwortlich ist.

    Das Ziel sei es, dass 15 Prozent der Kunden mit dem öffentlichen Nahverkehr kommen. Dazu gehören auch maßgeschneiderte Lieferkonzepte: "Wer mit Bus, Bahn oder Fahrrad zu uns kommt, soll natürlich trotzdem die Möglichkeit haben, seine Einkäufe nach Hause zu transportieren oder liefern zu lassen", so die Pressesprecherin auf Anfrage von ka-news. Bausteine könnten hier Möbeltaxen oder die kostenlose Anmietung von Elektroautos zum Transport der Waren sein, so Gilsdorf. Ob der Plan aufgeht bleibt abzuwarten.

    Derweil schreiten die Pläne für das Karlsruher Ikea-Möbelhaus voran: "Anfang des kommenden Jahres möchten wir dann mit den ersten Maßnahmen - also zunächst mit dem Rückbau - auf dem Grundstück beginnen, und im Jahr 2018 unser Einrichtungshaus eröffnen", so Gilsdorf. Alle Verfahren und nötigen Schritte würden nach Plan laufen und es gebe zur Zeit keine Verzögerungen.

    Fragen zum Verkehrskonzept? Ikea bietet in Kooperation mit ka-news ein Online-Bürgerforum an, bei dem Bürger Fragen zur geplanten Ikea-Ansiedlung stellen können. Diese werden dann von Ikea beantwortet.

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