2014 gingen die Verantwortlichen zunächst von einer Investitionssumme von insgesamt 120 Millionen Euro aus - rund drei Jahre später sind die Kostenplanungen auf bis zu 325 Millionen Euro angestiegen. Eine Steigerung, die bei der Diskussion am Dienstag im Gemeinderat in den Wortbeitragen häufiger angesprochen wurde. Mangelnde Transparenz wurde angeprangert - gleichzeitig aber auch akzeptiert, dass es sich bei der ersten Summe um eine Kalkulation handelte, sie sich nach der Ausschreibung des Architekturwettbewerbs nicht mehr als haltbar erwiesen hat.
Gemeinderat stimmt Umbau zu
Dennoch stimmte der Gemeinderat mehrheitlich der Beschlussvorlage der Stadt für den Umbau des Staatstheaters zu (41 Ja-, 2 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen). Damit solle vor allem die Fahrlässigkeit bei der letzten Investition ins Staatstheaters wieder ausgeglichen werden: Von unzumutbaren Zuständen für die rund 600 Mitarbeiter im Theater war die Rede, genauso von Brandschutzmängeln, die behoben werden müssen.
Mit dem Um- und Neubau solle das Aushängeschild der Karlsruher Theaterlandschaft neu platziert werden, und so auch attraktiver gestaltet werden. Was im Gemeinderat auch deutlich werden wollte: Der Umbau soll "ganz oder gar nicht" durchgeführt werden, um dann in über einem Jahrzehnt eine akzeptable Lage haben.
CDU-Kostendeckel abgelehnt
Der Antrag zum vorgeschlagenen Kostendeckel von 300 Millionen Euro der CDU-Fraktion kam nicht zur Abstimmung. Die Vertagung des Themas bis zu einer Bürgerbeteiligung, wie es die GfK-Frakton gefordert hat, wurde mehrheitlich abgelehnt. Diese Gruppierung hatte den Antrag gestellt, da aus deren Sicht noch keine ausreichenden Informationen zu dieser Grundsatzentscheidung vorliegen.
Der Grünen-Antrag ist als Arbeitsanweisung an die weiteren Gemeinderatsausschüsse verwiesen worden: Man konnte sich im Gemeinderat darauf einigen, dass Kosteneinsparungen - beispielsweise im Foyer durch Verzicht auf LED-Wand und Monitore sowie am Dach - vorgenommen werden sollen, sofern möglich.
Mentrup forderte in der Sitzung den Mut ein, den Weg zu gehen und betont seine Dankbarkeit, dass in der Diskussion die Investition in das Staatstheater nicht grundsätzlich in Frage gestellt wurde. Mit dem Beschluss des Gemeinderates ist der Weg freigemacht für die weitere Planung.
Die Stimmen der Gemeinderatsfraktionen gibt es am Mittwoch auf ka-news. Weitere Informationen zum Inhalt der Beschlussvorlage gibt es im Artikel Badisches Staatstheater: 10 Jahre Bauzeit, bis zu 325 Millionen Euro Kosten