Bevor der Neubau losgehen kann, muss das rund 30.000 Quadratmeter großen Gelände entsprechend vorbereitet werden: Darunter fallen Abbruch der Gebäude, Kampfmittelsondierung sowie die Untersuchung und gegebenenfalls fachgerechte Entsorgung gefundener Altlasten. 

Diesel, Öl und Benzin verschmutzen Boden

Während sich die Kampfmittelsondierung kurz vor dem Abschluss befindet und der Abriss der bestehenden Gebäude bereits abgeschlossen ist, sorgen die Altlasten auf dem Gelände für zeitliche Verzögerungen. Unter Altlasten fallen Diesel, Öl und Benzin - dies war Ikea vorab bekannt. Auf dem Baugelände hatte sich unter anderem eine Tankstelle befunden. Allerdings ist die Verschmutzung des Geländebodens durch Altlasten stärker als bislang von den Bauherren angenommen. 

"Bei den laufenden Untersuchungen haben wir einige auffällige Flächen gefunden, die nun zunächst genauer untersucht werden müssen", so Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf gegenüber ka-news, "zum anderen werden dabei gegebenenfalls gefundene Altlasten dann fachgerecht entsorgt." Die genaue Untersuchung der auffälligen Flächen ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Dieser war laut Ikea im Vorhinein nicht exakt abzuschätzen und dauert länger als ursprünglich vorgesehen.

Für Verzögerungen sorgt weiterhin das im Vergleich zu anderen Standorten kleine Gelände: "Hinzu kommt aber natürlich auch mit Blick auf den späteren Bau die Besonderheit, dass wir ein Einrichtungshaus mit einer Verkaufsfläche von etwa 25.000 Quadratmeter auf einem Grundstück von nur etwa 30.000 Quadratmetern bauen werden", so Gildorf, "unsere Grundstücke sind nämlich in der Regel zwei- bis dreimal so groß."

Bauantrag wird von der Stadt geprüft

Aufgrund der baulichen Verzögerungen plant Ikea die Eröffnung für das Jahr 2019 - ursprünglich sollte die neue Filiale 2018 eröffnen. In Stein gemeißelt ist der Eröffnungstermin noch nicht: "Einen konkreteren Zeitrahmen können wir momentan noch nicht angeben, da wir hierfür zunächst noch den Abschluss der vorbereitenden Arbeiten und den eigentlichen Baubeginn abwarten müssen", so Gilsdorf.

Damit die eigentlichen Bauarbeiten starten können, muss der Bauantrag offiziell von der Stadt Karlsruhe genehmigt werden. Dieser wurde von Ikea Mitte April eingereicht und wird derzeit von der Stadt bearbeitet und geprüft. "Dies dauert erfahrungsgemäß einige Monate, wir bewegen uns damit also in einem absolut normalen Rahmen", sagt Unternehmenssprecherin Gilsdorf.

Ikea-Historie im Überblick

1990 Erste Anfrage von Ikea
2001 Erneute Anfrage, Markgutachten, kein Standort wird als geeignet betrachtet
2004 Ettlingen, Baden-Baden und Pforzheim werden von Ikea als Standorte abgelehnt
2005 Ikea-Planung in Rastatt beginnt
2007-2013 Rechtsstreit Ikea mit Stadt Rastatt
2010-2012 RVMO und Stadt Karlsruhe beginnen mit Suchlauf und Prüfung von Standorten
20. Mai 2014 Öffentliche Bekanntgabe des Wunschstandorts Durlacher Allee
Juni/Juli 2014 RVMO und Gemeinderat sprechen sich für Standort aus
Juli 2015 RVMO beschließt Änderung Regionalplan
Aufstellung des Bebauungsplans im Gemeinderat
November 2015 Ministerium genehmigt Änderung Regionalplan
Dezember 2016 Karlsruher Gemeinderat stimmt Bebauungsplan zu
Januar 2017 Vorbereitende Bauarbeiten und Abriss der alten Gebäude auf dem Gelände am Weinweg beginnen
2019 geplante Neueröffnung Ikea an Durlacher Allee

Im Zuge des geplanten Ikea-Neubaus in Karlsruhe hat das Unternehmen in einer gemeinsamen Aktion mit ka-news ein Ikea-Bürgerforum eingerichtet. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich ausführlich über die geplante Ikea-Ansiedlung in Karlsruhe zu informieren, Fragen zu stellen und Anregungen und Kritik zu äußern. Hier geht's zum Ikea-Bürgerforum!

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