Startseite
Icon Pfeil nach unten
KSC / Karlsruher SC
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Teuer, aber nicht tauglich? KSC-Neuzugänge nur Bankdrücker

Karlsruhe

Teuer, aber nicht tauglich? KSC-Neuzugänge nur Bankdrücker

    • |
    • |
    Meiko Wäschenbach. (Archivbild)
    Meiko Wäschenbach. (Archivbild) Foto: Michaela Anderer

    Fehleinkäufe statt Verstärkungen?

    Beim mageren 0:0 des KSC gegen Ulm stand nicht ein einziger der 13 externen Neuzugänge in der Startelf. Und das ist nichts Neues in der laufenden Spielrunde. Da jeder Trainer gewinnen will, die besten Fußballer in seinem Kader nominiert, heißt das: Es gab beim KSC zwar sehr viele, alles andere als billige, Neuzugänge -  doch eben keinen Volltreffer. Keiner wurde Stammspieler. Einige sind unter der Rubrik: "Fehleinkäufe" zu verbuchen.

    Von Links: Sebastian Freis, Michael Becker und Michael Bischoff im KSC-Trainingslager. (Archivbild)
    Von Links: Sebastian Freis, Michael Becker und Michael Bischoff im KSC-Trainingslager. (Archivbild) Foto: Michaela Anderer

    Zum großen Teil verantwortlich dafür sind die gleichberechtigten Michael Bischof, Bereichsleiter Entwicklung, Scouting und Analyse und Sebastian Freis, Bereichsleiter Profis. Das Trainerteam um Christian Eichner wurde informiert, war aber nicht echt involviert. Dass Bischof und Freis nicht immer einer Meinung waren und sind – ist nichts Neues. Jedem des Duos einzelne Neuzugänge zuzuordnen ist nicht durchgängig möglich.

    Freis setzte auf Heußer und Günther, Bischof auf Rupp und Bauer

    Offensichtich scheint: Ex-Profi Freis war die Triebfeder bei den Verpflichtungen von Robin Heußer, Lasse Günther und wohl auch Luca Pfeiffer. NLZ-Mann Bischof soll die meisten Akten bei den Verpflichtungen von Noah Rupp und Benedikt Bauer drin haben.

    Christian Eichner testete seine Ersatzspieler gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05.
    Christian Eichner testete seine Ersatzspieler gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05. Foto: Michaela Anderer

    Bekannt ist: Bei der Verpflichtung im Winter von Meiko Wäschenbach gab es unterschiedliche Ansichten. Bei Wäschenbach wurde der Riss in Sachen Kaderplanung für die Spielrunde 2025/2026 offensichtlich. Einen Sportgeschäftsführer, der diese Risse kitten könnte – den gibt es beim KSC seit rund zwei Jahren nicht… Wäschenbach ist da, spielte zuletzt in der Verbandsliga, stand gegen Ulm nicht im KSC-Kader. 

    Rapp gesperrt – KSC ohne echten Abräumer

    Zur Chronologie: Der einzige gelernte zentrale Mittelfeldspieler im Kader des KSC fehlte den Badenern gegen den SSV Ulm: Nicolai Rapp. Der 28-Jährige stand in den 25-Zweitligapartien 21-mal in der KSC-Startelf, immer auf der Position des Abräumers. In Darmstadt beim 0:3 sah er die zehnte gelbe Karte in dieser Saison, muss folglich gegen die "Spatzen" gesperrt zuschauen. 

    Nicolai Rapp beim Spiel gegen den Spvgg Greuther Fürth (Archivbild).
    Nicolai Rapp beim Spiel gegen den Spvgg Greuther Fürth (Archivbild). Foto: Michaela Anderer

    Rapps Job übernahm Leon Jensen. "Alle anderen, inklusive Robin Heußer, fühlen sich eine Ebene weiter vorne wohler, wollen freier sein, sind keine stehenden Sechser", so Eichner. 

    Wäschenbach: Talent ohne Zweitliga-Erfahrung

    Heißt: Auf der defensiven Mittelfeldpositionen ist Winterneuzugang Wäschenbach kein Kandidat. Neben dem Fakt, dass er kein Sechser ist, fehlt ihm die Spielpraxis. Zudem hat er null Zweitligaerfahrung, kam beim Ex-Club 1. FC Köln bei den Profis nie zum Zuge, wurde im Regionalligateam eingesetzt. Dort kam er diese Saison auf zehn Einsätze, davon drei über die komplette Spielzeit. Er bereitete ein Tor vor, traf einmal selbst. 

    Wäschenbach wurde vom KSC als Vorgriff für die kommende Saison verpflichtet. Man hofft, dass er es schafft, den wahrscheinlichen Abgang von Jensen zur Hertha BSC zu kompensieren. Dass der 21-Jährige noch nie im Profifußball zum Einsatz kam, obwohl es beim FC eine Transfersperre gab, mehrere Trainer dort das Zepter schwangen, ist erstaunlich. Er  ist technisch versiert, vielseitig und engagiert.

    Christian Eichner testete seine Ersatzspieler gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05.
    Christian Eichner testete seine Ersatzspieler gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05. Foto: Michaela Anderer

    Sprich: Der KSC verpflichtete eine Wundertüte in Sachen Profifußball.  Überhaupt: Wäschenbachs Verpflichtung war ebenso überraschend wie außergewöhnlich, denn im KSC-Kader stehen neun offensiv orientierte Mittelfeldspieler. 

    Wäschenbachs Vertrag sorgt für Diskussionen

    Um Wäschenbachs Verpflichtung und Vertrag gibt’s viele Geschichten im Wildpark. Bekannt ist, dass sowohl das komplette Trainerteam wie auch der Bereichsleiter Profis, Sebastian Freis, einen gelernten, körperlich starken Sechser verpflichten wollten. Das ist der 178 Zentimeter-Mann Wäschenbach, der knapp 70 Kilo wiegt, nicht. Logisch, dass er nicht deren Wunschkandidat war… vorsichtig ausgedrückt…

    Daher: Kein einfaches Standing im Wildpark für Wäschenbach, der zuletzt 89 Minuten in Liga fünf ran durfte.

    Gehaltssprung ab Sommer erhöht den Erwartungsdruck.

    Aus Köln war zu hören, dass es außer dem KSC keinen echten Interessenten aus dem Profibereich für Wäschenbach gegeben haben soll. Kolportiertes Interesse vom VfB Stuttgart wurde nicht bestätigt. Daher bekam der KSC flugs den Zuschlag.  Interessant: Der 21-Jährige soll bei den Badenern bis Saisonende das gleiche Salär wie in Kölns Regionalligateam bekommen, man munkelt etwas unter 10.000 Euro monatlich.

    Die Überraschung in Wäschenbachs Kontrakt: Mit Beginn der neuen Saison, sprich ab dem 1. Juli, soll sich das Gehalt des jungen Mannes nahezu verdoppeln. Ein richtig gutes Salär für einen Akteur ohne Zweitligaerfahrung. Da lastet viel Erwartungsdruck auf dem 21-Jährigen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden