Im Zuge der Neugestaltung der Kaiserstraße mussten bereits einige Platanen aus der Karlsruher Einkaufsstraße weichen. Obwohl die Stadt dafür neue Bäume verspricht, weht ein starker Gegenwind: Unter anderem setzen sich Gemeinderatsmitglieder, das Klimabündnis und lose Vereinigungen/Initiativen wie "Wir-sind-Baum" und "Platanen-bleiben" seit geraumer Zeit für den Verbleib der übrigen Platanen ein.
Die Wurzel des Problems
Als Hauptgrund für das Fällen der Bäume erklärt die Stadt das übergriffige Wurzelwerk und dessen uneingeschränkte Ausbreitung über die letzten Jahrzehnte. Die Gas- und Wasser-Leitungen, der Oberflächenbelag und das Ablaufen von Regenwasser seien in Gefahr.

Bestätigen - oder möglicherweise widerlegen soll dies das für Ende September datierte Gutachten. Nach aktuellem Stand müssten für das im November 2024 geplante Baufeld 6 der Kaiserstraßen-Neugestaltung abermals Platanen gefällt werden.
Wird ein Gutachten die Platanen retten?
"Das Thema wird Ende September in den städtischen Gremien behandelt. Dazu werden, wie üblich, Vorlagen von den Fachdienststellen erarbeitet", heißt es auf Anfrage der Redaktion vonseiten der Stadt. "In Absprache mit den Verantwortlichen, wollen wir den Vorlagen bzw. den Gremien nicht vorgreifen."
Die zu erwartenden Ergebnisse sind derzeit unklar. Dahingehend, und ob der Verbleib der Platanen innerhalb der Bauplanung realisierbar wäre, gibt die Stadt auf Anfrage der Redaktion keine Antwort.
Ergebnisse bleiben abzuwarten
"Die Vorlagen sind aktuell noch nicht veröffentlicht, da sie noch in Arbeit sind", heißt es. Daher bittet die Stadt vorerst um Geduld. Je nachdem wie die Vorlagen schlussendlich aussehen und welche Ergebnisse das Gutachten im September liefert, könnte es zu weiteren Protestaktionen der Platanenschützer kommen.

So meint David Liedtke von der Platanen-bleiben-Initiative im Nachgang von einem Gespräch mit Oberbürgermeister Frank Mentrup: "Wir werden uns ganz genau anschauen und prüfen, wie valide die darin enthaltenen Argumente seitens der Stadt sind." Sollten diese für die Aktivsten nicht nachvollziehbar sein, sei eine erneute Besetzung der Platanen nicht auszuschließen.
Wie geht es nun weiter?
Das Gutachten solle im Kern drei Fragen beantworten. Zunächst soll festgestellt werden, ob und inwiefern die Wurzeln sonografisch erfasst werden können, erklärt der Oberbürgermeister gegenüber ka-news.de. "Dann wird der Bereich um die Bäume aufgegraben, um zu überprüfen, ob die Wurzeln dort auch tatsächlich sind."

Im Anschluss werde geklärt werden, welche zweite Baumart in Zukunft die Kaiserstraße begrünen wird, meint Mentrup. "Dazu wird es Ende September und Anfang Oktober eine öffentliche Diskussion in den Ausschüssen geben - und dann auch eine Entscheidung."
Spätestens 2025 kommen die neuen Bäume
Wenn und falls die neuen Bäume kommen, werden dies sukzessive über die kommende Jahre in die Kaiserstraße gepflanzt. So soll schrittweise ein geschlossenes Blätterdach über der Fußgängerzone entstehen, meint der OB.

"Wir reden über eine Zeit bis 2029", erklärt Mentrup während der Sommer-Pressegespräche. "Ab 2025 werden die neuen Bäume spätestens eingesetzt."
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