"Der Wettbewerb zur Umgestaltung der Kaiserstraße liegt bereits fünf Jahre zurück. Die Ergebnisse sind teilweise veraltet und müssen überarbeitet werden. Das gilt insbesondere für Aspekte des Stadtklimas, die heute in Planungsrecht und Planungspraxis eine viel wichtigere Rolle spielen als noch vor wenigen Jahren", so Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach, "Der Erhalt der Platanen ist für uns dabei ein wesentlicher Schwerpunkt. Wir wollen, dass der Gemeinderat sich in öffentlicher Sitzung erneut mit dieser Frage befasst."
Neu gepflanzte Bäume sind kein Ersatz
Das Thema sei zu wichtig, als dass der Planungsausschuss hier hinter verschlossenen Türen entscheiden könne. In der Pressmitteilung stellen sich die Grünen gegen eine Neubepflanzung mit Gleditschien oder Zürgelbäume: "Mit ihrer lichten Krone sind die jungen Bäume kein gleichwertiger Ersatz", so Stadtrat Johannes Honné, "die schon über 40jährigen Platanen sorgen für Schatten und unterstützen mit ihrer großen Blattmasse den klimatischen Ausgleich.
Außerdem fordern die Grünen, weitere Maßnahmen zu prüfen, darunter eine stärkere Begrünung von Fassaden und Dächern. Auch sollte durch Entsiegelungsmaßnahmen der Grünflächenanteil gesteigert werden. Wasserelemente könnten durch Verdunstungskühle ebenfalls zu einer Verbesserung der Situation an Hitzetagen beitragen. Daneben müsse die Planung eine ausreichende Anzahl schattiger Rast- und Aufenthaltsbereiche vorsehen.
"Auch im Sinne einer fußgängerfreundlichen und seniorengerechten Stadt sind solche Verbesserungen sehr wichtig", so die beiden Stadträte. Die Grünen weisen darauf hin, dass sich seit 2010 immer wieder neue städtebauliche Aspekte und Entwicklungen ergeben haben, die eine Überarbeitung der Gestaltungsplanung für Kaiser- und Karl-Friedrich-Straße auch über Fragen des Stadtklimas hinaus nahelegen. Dies sei auch schon mehrfach Thema im Gemeinderat gewesen, beispielsweise im Zusammenhang mit der östlichen Kaiserstraße, dem Kronenplatz oder den Fundamentresten der Konkordienkirche.
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