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Karlsruhe: Modem adé: Landkreis Karlsruhe surft bald schneller durchs Internet

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Modem adé: Landkreis Karlsruhe surft bald schneller durchs Internet

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Inga Kjer

    "Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung ist groß", gibt Landrat Christoph Schnaudigel zu - "immer wieder erreichen uns Anfragen bezüglich schnellerem Internet." Eine Studie ergab, dass 50 Prozent der Haushalte in den 32, zum Landkreis Karlsruhe gehörenden, Gemeinden unzureichend versorgt sind. Manche Familien seien sogar noch auf Modems angewiesen.

    Miserables Netz in Eggenstein

    So beispielsweise in Eggenstein, wie Bürgermeister Bernd Stober am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs betonte. "Während das Netz in Leopoldshafen nahezu flächendeckend mit rund 40 bis 50 Megabits pro Sekunde super ist, stottert das Internet in Eggenstein mit einer Geschwindigkeit von nur 700 Kilobits pro Sekunde - so etwas darf heutzutage eigentlich nicht mehr sein." Private Anbieter halten sich laut Stober trotz der Missstände bewusst zurück - "denen geht es um Wirtschaftlichkeit, die man mit einem Ausbau 'dort auf dem Land' nicht erzielen würde."

    Nun will der Landkreis Karlsruhe die Sache selbst in die Hand nehmen und plant einen flächendeckenden Ausbau der Breitbandversorgung. Das Ziel: In drei Jahren soll jeder Haushalt in den 105 Ortsteilen von einem schnellen Internet mit mindestens 50 Megabits pro Sekunde profitieren. Für die Umsetzung dieses Projekts soll eine kommunale Gesellschaft, bestehend aus Landratsamt und dem kommunalen Anbieter Telemaxx Karlsruhe, an den Start gehen, bei der die Kreiskommunen Leistungen einkaufen können. "Am Donnerstag werden wir anlässlich eines ersten Vertragsentwurfs ins Gespräch treten", so Eberhard Oehler, Gesellschafter der Telemaxx und Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen.

    Schnellere Internetverbindung für alle - Kostenpunkt: 35 Euro pro Kopf

    Für den Aufbau eines landkreisweiten Hochgeschwindigkeitnetzes (Backbone) werden 361 Kilometer Glasfaserkabel benötigt - allerdings müssen laut Oehler nur 40 bis 60 Prozent in den kommenden Jahren neu installiert werden, da ein Großteil der Infrastruktur schon durch das bestehende Netz der Telemaxx - darunter auch von ihr angemietete Strecken - gegeben ist. "Schließlich müssen wir noch die Gemeinden ins Boot holen", so Oehler weiter. Rund 15 Millionen Euro werde der Umbau vor Ort kosten - das entspreche etwa 35 Euro pro  Bürger, der das neue Angebot nutzen will. "Ob wir diesen Betrag einmalig oder per Miete abrechnen werden, können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen", so Schnaudigel beim Pressegespräch. Mit großer Sicherheit sei aber zu sagen, dass das neue Angebot viel Zuspruch ernten werde.

    "Meine Erfahrung zeigt, dass Interessenten ihre Wohnungssuche nicht mehr vor allem von dem Quadratmeter-Preis sondern immer mehr von der Kita-Dichte ringsum und von der Internetverbindung abhängig machen", so Stober weiter. Diese Entwicklung wurde mit dem Start der neuen Großen Koalition auch zur Chefsache: Bis 2018 sollen bundesweit alle Gemeinden mit einem 50 Megabits pro Sekunde schnellen Netz ausgestattet weren. "Wir wollen dem vorgreifen", so Schnaudigel abschließend - "die Verbesserung der Breitbandversorgung ist eine Chance und ein notwendiges Projekt um den Standort Technologieregion Karlsruhe weiterhin attraktiv zu halten."

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