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Karlsruhe: Debatte um freies W-Lan für Karlsruhe: Zweite Runde ist eingeläutet

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Debatte um freies W-Lan für Karlsruhe: Zweite Runde ist eingeläutet

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: (fst)

    Eigentlich war Nils Schmid wegen anderer Dinge in Karlsruhe zu Gast: Der Finanzminister brachte am Freitag einen Scheck im Wert von 138.000 Euro für die Sanierung des zukünftigen "Roten Rathauses" vorbei. Doch im Gespräch mit Erster Bürgermeisterin Margret Mergen und Baubürgermeister Michael Obert brachte Schmid darüber hinaus einen ganz anderen Stein ins Rollen: "Pforzheim macht es vor - wie sieht es eigentlich mit dem öffentlichen W-Lan in Karlsruhe aus?", erkundigte sich der Minister unverbindlich, als Mergen ihm städtische Projekte aufzählte, die künftig anstünden und ebenfalls an Fördermitteln bedürften.

    Vorbild: Pforzheim - "Karlsruhe sollte da nicht hinterherhinken"

    In Pforzheim können Touristen und Stadtbummler seit Mittwoch, 4. September, kostenlos im Internet surfen. Die Stadt ist nach eigenen Angaben die erste deutsche Kommune mit mehr als 100.000 Einwohnern, die im gesamten Innenstadtgebiet kostenfreies W-Lan anbietet. Andere Städte, etwa Hamburg, Berlin, Düsseldorf und München, haben nur auf einigen Plätzen freien Internet-Zugang eingerichtet. In der Fächerstadt gibt es seit 2003 lediglich die Möglichkeit, über Zugangspunkte des Vereins Inka kostenlos zu surfen- jedoch nur an wenigen ausgesuchten Plätzen. Laut Schmid sei das Pforzheimer Modell ideal und habe Vorbildcharakter - "Karlsruhe sollte da nicht hinterherhinken."

    Getragen wird das Pforzheimer Projekt von neun Firmen, insgesamt investierten diese rund eine Viertelmillion Euro. "Die Kommunen allein können freies W-Lan in der Stadt unter anderem aus haftungsrechtlichen Gründen nicht realisieren", erklärt ein Sprecher der Stadt Karlsruhe auf Anfrage von ka-news. Auch hier habe man in der Vergangenheit schon Gespräche mit regionalen Unternehmen, Handel und Gastronomen geführt - bislang erteilten diese einer möglichen Kooperation jedoch eine Absage. Grund für die Zurückhaltung: "Heutzutage haben sehr viele Leute ohnehin schon Smartphones mit Internetflatrate - außerdem waren auch wir als Stadt bis dato der Meinung, genug Hotspots in Karlsruhe anbieten zu können", so heißt es seitens der Stadt weiter. Laut Margret Mergen und Baubürgermeister Michael Obert wolle man den Gaststätten und Lokalen das Angebot von freiem Netz ein Stück weit überlassen.

    Keine Sache der Stadt: IT-Unternehmen müssten W-Lan-Projekt angehen

    Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres schnitt die Karlsruher Liste das Thema "Freies W-Lan in der Stadt" erstmalig im Gemeinderat an - getan habe sich trotz zahlreichen Diskussionen seitdem nichts, das bemängelt nun auch die Karlsruher SPD-Fraktion. "Wer IT-Hauptstadt sein will, muss bei diesem Thema führen und nicht hinter andere Städte wie Pforzheim zurückfallen", heißt es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten. In einem Antrag an den Gemeinderat schlagen sie eine "W-Lan-Offensive" für die Fächerstadt vor: Öffentliches Netz im Stadtzentrum sei nicht genug - die SPD fordert darüber hinaus W-Lan an zentralen Plätzen in allen Stadtteilen sowie in Bussen und Stadtbahnen.

    Für den Betrieb der Netze stellt sich die Fraktion eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Partnern aus der Wirtschaft vor - eine ablehnende Haltung von beiden Seiten sei für die Fraktion nicht nachvollziehbar. "Jetzt, da der SPD-Antrag eingegangen ist und man erneut im Gemeinderat darüber diskutieren wird, werden wir sicher noch einmal auf die möglichen Partner zugehen", so der städtische Sprecher abschließend. Ausgeschlossen sei ein erneuter W-Lan-Anlauf nicht.

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