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Karlsruhe: 250 Flüchtlinge in Rheinstrandhalle: "Karlsruhe platzt aus allen Nähten"

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250 Flüchtlinge in Rheinstrandhalle: "Karlsruhe platzt aus allen Nähten"

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    Bett an Bett: In der Daxlander Rheinstrandhalle reihen sich derzeit gut 250 Feldbetten aneinander. Die Lage für die Flüchtlinge ist angespannt.
    Bett an Bett: In der Daxlander Rheinstrandhalle reihen sich derzeit gut 250 Feldbetten aneinander. Die Lage für die Flüchtlinge ist angespannt. Foto: (ks)

    "Karlsruhe platzt aus allen Nähten", sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuter im Rahmen einer Ortsbesichtigung der Rheinstrandhalle in Daxlanden. Einen Tag nach der öffentlichen Forderungen einer "humanitären Taskforce" versammelten sich die Karlsruher Christdemokraten mit der Landtagsabgeordneten Katrin Schütz und Wellenreuther sowie LEA-Leiter Wilfried Schramm an der Halle, um sich die aktuelle Lage vor Ort anzuschauen.

    "Bis zum ersten Gespräch vergehen meist Wochen"

    Gut 250 Männer leben derzeit in der Rheinstrandhalle - mal mehr, mal weniger. Weil diese nicht mehr als ein großer Raum ist, sind keine Frauen untergebracht. In der großen Halle steht ein Bett am anderen. Menschen laufen umher, spielen Basketball, reden.

    Es ist eng dieser Tage in der Rheinstrandhalle, doch eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Wilfried Schramm, Leiter der LEA, erklärt: "Allein seit dem letzten Dezember kamen gut 3.000 Flüchtlinge nach Karlsruhe. Sie übernachten notdürftig, ein echtes Gespräch mit den Verantwortlichen ist oft erst nach Wochen möglich." Trotzdem hoffen die Flüchtlinge, die sich meist wegen ihrer unterschiedlichen Herkunft nicht einmal untereinander verständigen können, auf eine Besserung der Lage.

    Diese Hoffnung teilen sie mit den CDU-Politikern, die an diesem Freitag in die Rheinstrandhalle gekommen sind. Dazu sagt Wellenreuther: "Die Situation muss sich dringend verbessern - im Moment ist die Lage dramatisch. Der Ministerpräsident muss die baden-württembergische Flüchtlingspolitik zur Chefsache machen. Doch auch in der Stadtverwaltung muss die Kommunikation verbessert werden."

    "Vorurteile und Ängste in der Bevölkerung abbauen"

    Das müsse allein schon passieren, um Vorurteile und Ängste in der Bevölkerung abzubauen: "Natürlich haben die Karlsruher Angst vor Krankheiten und Kriminalität. Auch sie müssen besser und früher informiert, und nicht immer vor vollendete Tatsachen gestellt werden", so der Bundestagsabgeordnete.

    Dabei wiederholt er erneut seine Forderung nach einem Krisenstab. Doch wie soll der aussehen? Wellenreuther führt aus: "Dieser muss alle relevanten Bereiche abdecken. Zuständige Ministerien, Verantwortliche der Stadt, Mediziner. Chef sollte Ministerpräsident Kretschmann sein."

    Dass derzeit andere Standorte im Land geprüft werden, gefällt den Verantwortlichen der CDU ebenso wie LEA-Leiter Schramm, der betont: "Ich gehe davon aus, dass der Standort in Meßstetten kommen wird und dort ab Oktober Flüchtlinge untergebracht werden können. Derzeit ist natürlich jede Entlastung wichtig."

    Zur aktuellen Prüfung des Areals "Mackensen-Kaserne" in Rintheim äußert sich Schramm indes deutlich verhaltener: "Das Gelände gehört dem Land, dieses hat es vom Bund gekauft. Aktuell nutzt das KIT das Kasernengelände. Man wird sehen müssen, was daraus wird." Der Karlsruher CDU-Fraktionschef, Tilman Pfannkuch, sagt dazu: "Ich kann einfach nicht verstehen, dass das alles so lange dauert." Und damit scheint er dieser Tage nicht alleine.

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