Als Pilotprojekt soll der Bewohnerausweis der Asylbewerber als Kombiticket genutzt werden können: Alle Asylbewerber erhalten einen Stempel auf Ihren Bewohnerausweis und können während ihres Aufenthaltes in Karlsruhe damit Bus und Bahn im Stadtgebiet unbegrenzt nutzen. Der KVV erhält hierfür einen pauschalen Abgeltungsbetrag, erklärt der Verkehrsverbund in einer Pressemitteilung.
In einem Antrag an die Stadtverwaltung hatten die Karlsruher Grünen bemängelt, dass die Ausgabe von Einzelfahrkarten an die stark steigende Anzahl von Asylbewerbern nicht mehr zu bewältigen ist. Mehr als 20.000 Asylbewerber werden allein in diesem Jahr erwartet. Um der LEA die Verteilung der Fahrkarten an die Flüchtlinge zu vereinfachen, hat der KVV ein neues Konzept entwickelt.
Land übernimmt Kosten
"Mit dieser neuen Kombiticketvereinbarung wird eine deutliche Reduzierung des Aufwandes erfolgen und die Mobilität der Asylbewerber in Karlsruhe verbessert", sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup zu diesem Konzept. Die Kombiticketvereinbarung war Anfang Juli auf der Tagesordnung des Karlsruher Gemeinderats. Über die Höhe der entstehenden Kosten ist bislang noch nichts bekannt. Mit der Zustimmung des Integrationsministeriums steht jetzt allerdings fest, dass sie vom Land übernommen werden.
Begründet wird das Kombiticket mit der erforderlichen Mobilität der Asylbewerber: "Während der Dauer der Unterbringung in der LEA einschließlich deren dezentralen Außenstellen mit weiteren rund 900 Personen, sind die Asylbewerber auf die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehr angewiesen", so der KVV in der Pressemitteilung. Die für das Asylverfahren notwendigen Behördengänge, die Wahrnehmung ärztlicher Untersuchungen oder der Besuch in der Kleiderkammer erforderten eine gewisse Mobilität der Flüchtlinge.
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