Schaut man auf die letzten zwölf Monate im Karlsruher Zoo zurück, weiß man gar nicht, wo man anfangen soll: Süßer Nachwuchs hat das Licht der Welt erblickt, neue Anlagen wurden fertiggestellt und von geliebten Tieren musste Abschied genommen werden. "Für den Zoo Karlsruhe war es ein sehr schönes und erfolgreiches Jahr", lautet das Resümee von Zoosprecher Timo Deible. Doch eins nach dem anderen:
Januar 2019: Der Artenschutz-Euro kommt
Das neue Jahr begann mit einer Änderung die für etwas Furore gesorgt hat: Der Eintritt in den Zoologischen Stadtgarten ist um einen Euro teurer geworden. Dahinter verbirgt sich allerdings mehr: Es ist der sogenannte "Artenschutz-Euro", der in eine zooeigene Stiftung fließt. Wer ihn nicht bezahlen möchte, kann an der Zookasse einfach widersprechen - und zahlt wie gewohnt 11 Euro anstelle von 12.

Der Januar bringt auch eine traurige Wendung mit sich: Das erst zwei Tage alte, kleine Flusspferd stirbt überraschend. Es hatte in den ersten Tagen seines Lebens nicht genügend Milch zu sich genommen und war scheinbar zu schwach, sich über Wasser zu halten.

Februar 2019: Abschied von Rani und Douglas
Der 23. Februar wird als graues Datum in Erinnerung bleiben: An diesem Tag verstarben zwei Besucherlieblinge. Zum einen Elefantendame Rani - ein Urgestein des Karlsruher Zoos. Sie hat vieles miterlebt, denn schon seit 1957 nannte Rani den Zoo ihr Zuhause. Auffallend war ihr rechtes Ohr - dort fehlte ein Stück.

Nicht ganz so alt wurde der Papagei Douglas, besser bekannt als "Rosalinda" aus den Pippi-Langstrumpf filmen. Im Jahr 1970 war sein größter Auftritt, der ihm einem Millionenpublikum bekannt machte. Mit stolzen 51 Jahren ist er an Altersschwäche gestorben - seine letzten Stunden verbrachte er in den Armen des Zoodirektors Reinschmidt.

Mai 2019: Die Elefantenanlage eröffnet
Es war eines der Highlights - wenn nicht sogar das Highlight - im vergangenen Jahr: Die neue Elefantenanlage wurde eröffnet. Seit diesem Tag haben die beiden Elefantendamen Jenny und Nanda rund 3.000 Quadratmeter Platz - etwa dreimal so viel wie davor. Neben Wasserfall und Futterklappen gibt es dort sogar eine - laut Zoodirektor Reinschmidt deutschlandweit einzigartige - Elefanten-Waage. Erst im September sollten dann auch die Flusspferde auf die neue Außenanlage gelassen werden, doch die "Angsthasen" waren zu Beginn der "Freiluft-Saison" sehr skeptisch.

Ebenfalls im Mai hat ein putziges Quartett die Herzen der Zoobesucher erobert: Vier kleine Erdmännchen sind auf die Welt gekommen und stecken nach rund zwei Wochen zum ersten Mal ihre Nase aus dem Bau. "Sie waren im ersten Halbjahr die Stars unter den Jungtieren", sagt Timo Deible, Pressesprecher des Karlsruher Zoos.

Juni 2019: Henry erobert die Anlage
Hier kommt Henry! Im Juni hat ein Seelöwenbaby das Licht der Welt erblickt. Zuerst blieb es mit seiner Mutter in der Innenanlage, doch schon wenige Wochen später war der kleine Seelöwe in der Außenanlage zu sehen - gemeinsam mit seinen Geschwistern.

Auch traurige Momente gab es im Juni: Der Zoo musste Abschied von seinem ältesten Bewohner nehmen - Riesenschildkröte Flunder. Ganze 70 Jahre und sagenhafte 150 Kilo konnte sie zählen, doch da sie die Nahrungsaufnahme verweigerte, wurde entschieden, das Tier einzuschläfern.

Juli 2019: Baby-Alarm im Wasser
Zwei Kulleraugen blickten an einem Morgen die Tierpfleger aus dem Wasser heraus an: Ein kleines Seehundebaby war in der Nacht auf die Welt gekommen. Seine Eltern - Gina und Alf - haben somit schon zum siebten Mal Nachwuchs bekommen.

Oktober 2019: Halloween kommt auf die Welt
Achtung, hier kommt Halloween! Auf diesen Namen hört das kleine Flusspferdbaby, das - wie könnte es anders sein - am 31. Oktober auf die Welt kam. Es ist der absolute Star: Noch am selben Tag, als die Info bekannt gegeben wurde, standen sich die Besucher Schlange, nur um einen Blick auf das kleine Hippo zu erhaschen.

November 2019: Nika wird eingeschläfert
Lange schon hatte sich Eisbärin Nika das hintere Fußgelenk verletzt, sich wund gerieben und wurde mit Schmerzmitteln behandelt. Doch keine Behandlung wollte anschlagen. Um dem Tier Leid zu ersparen, wurde sie letztendlich eingeschläfert. Seit 2002 - ganze 17 Jahre lang - lebte die Eisbärendame in Karlsruher Zoo.

Dezember 2019: Zum Jahresende noch einmal Baby-Alarm
Fast ist das Jahr vorbei, doch noch vor dem Jahreswechsel hat ein winziges Äffchen das Licht der Welt erblickt: ein Rotscheitelmangabe. Es kam auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Geschwisterchen "Ginger" auf die Welt. Der Kopf des Kleinen ist nicht einmal so groß, wie dir Hand seiner Mutter.

Das Jahr 2020: Was bringt das neue Jahr?
Das größte Bauprojekt im neuen Jahr ist die Afrikasavannen-Anlage. "Vier Einzelteile werden hier zu einem Großgehege verschmelzen", sagt Timo Deible vom Karlsruher Zoo. Erst 2022 soll die Anlage fertig sein, da nicht alle Tiere während der Bauzeit umziehen können und unter diesen "erschwerten" Bedingungen alles etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.

Zuletzt gibt es eine gute Nachricht für alle Elefanten-Liebhaber: Im Frühjahr oder Sommer könnte laut Zoo eine neue Bewohnerin in die Altersresidenz für Elefanten einziehen. Es wäre neben den beiden Karlsruher Elefantendamen Jenny und Nanda die Dritte im Bunde.
Alle Nachrichten rund um den Karlsruher Zoo finden Sie in unserem Dossier https://www.ka-news.de/zoo-karlsruhe./