Ein Campingplatz und direkt daneben ein Schwimmbad - das verspricht eine gute Kombination zu sein. Auch für die Fächerstadt, liegt doch das Turmbergbad in Sichtweite zum Campingplatz Durlach. Damit in die Causa Campingplatz nun wieder Schwung kommt, hat sich nun der Chef der Karlsruher Bäder, Oliver Sternagel, dem Thema angenommen. Das Ziel: Eröffnung des Campingplatzes im Frühjahr 2020. 

Campingplatz Durlach geschlossen
Bild: Carmele/TMC-Fotografie

"Es gibt einen kleinen Masterplan, welche Infrastruktur es auf dem Platz braucht und die schaffen wir jetzt in Abstimmung mit dem Stadtamt Durlach", erklärt Oliver Sternagel im Gespräch mit ka-news.de. Unter anderem müssten zum Beispiel Gräben gezogen werden, damit Wasseranschlüsse verlegt werden können. "Wir stehen noch am Anfang, aber wir nähern uns der Sache!" 

Provisorische Lösung: Container statt Haus

Die erklärte Wiedereröffnung 2020 - dann über zwei Jahren nach der Schließung - ist ein ambitioniertes Ziel, das weiß auch der Bäderchef. "Ich denk aber, dass das machbar ist", sagt Sternagel. Ein neues Gebäude für die Verwaltung samt Rezeption, Duschen, einen kleinen Shop und einen Gastronomiebetrieb innerhalb eines knappen Jahres zu bauen, sei allerdings nicht möglich. "Ich denke, es wird vorerst einen Containerlösung werden. Das ist zwar überschaubar, aber gut zu machen. Und man kann auch diese Bauteile ansprechend gestalten", so Oliver Sternagel weiter. 

Bäder-Chef Oliver Sternagel
Bäder-Chef Oliver Sternagel ist optimistisch, dass der Campingplatz 2020 wieder eröffnet. | Bild: Tim Carmele

Theoretisch sind die Container zügig aufgebaut. Doch noch werden Unternehmen angefragt, und dann steht noch zur Debatte, ob sie gekauft oder gemietet werden sollen. "So oder so: Im Frühjahr 2020 soll und wird etwas auf dem Campingplatz stehen!", bekräftigt Bäder-Chef Oliver Sternagel gegenüber ka-news.de. Es sei wichtig, jetzt anzufangen. 

Campingplatz Durlach geschlossen
Bild: Carmele/TMC-Fotografie

Weiherhofbad schließen, neues Hallenbad am Turmbergbad?

Sein zweites Projekt, das mit dem Campingplatz in Durlach zusammenhängt, ist das benachbarte Turmbergbad. Das 1906 erbaute Freibad könnte zu einem Kombibad werden. "Vor vielen Jahren hatten wir im Rahmen des Bäderkonzepts die Idee, auf der Gemarkung des Turmbergbades ein Kombibad zu errichten", sagt Sternagel. "Heißt konkret: Irgendwann neben dem Freibad ein Hallenbad zu bauen. Dann könnte man das Weiherhofbad schließen und auf dem Gelände Wohnbau ermöglichen!" 

Das Durlacher Turmbergbad.
Das Durlacher Turmbergbad. | Bild: Karlsruher Bäder GmbH

Doch dieses Szenario ist noch Zukunftsmusik. "Es gibt weder Planungen noch wurden Gespräche mit dem Ortschaftsrat geführt", sagt der Geschäftsführer der Karlsruher Bäder. Durch die Diskussion um den Campingplatz, der von den Bäderbetrieben nun umgesetzt werden soll, kam das Thema wieder auf den Tisch. "Der Campingplatz nebenan hätte Einfluss auf das Kombibad. Wo und wie man das baut, das ist immer ein Wirtschaftsfaktor, das lockt die Gäste nach Karlsruhe. Daher wäre das Kombibad ein echter Mehrwert für den Campingplatz!" 

Bis zur Wiedereröffnung des Campingplatzes im kommenden Jahr ist, neben den Baumaßnahmen, allerdings noch viel Arbeit nötig. "Karlsruhe ist raus aus den Köpfen der Camper und da müssen wir erstmal wieder kräftig die Werbetrommel rühren und ein Marketingkonzept erstellen", so Oliver Sternagel abschließend. Und dann fahren die Camper und Wohnmobilisten hoffentlich nicht mehr an der Fächerstadt  vorbei.

ka-news Hintergrund

Mit dem Bäderkonzept 2000 hat der Gemeinderat die Umstrukturierung der Karlsruher Bäderlandschaft beschlossen. Diese beinhalteten unter anderem die Sanierung des Tullabades und den Neubau des Europabades. Zwei Fortschreibungen, 2010 und 2013, wurden mittlerweile erarbeitet. 

Die 2. Fortschreibung des Bäderkonzeptes 2013 sieht unter anderem vor, dass das Turmbergbad zu einem Kombibad werden könnte. Diese Weiterentwicklung ist jedoch frühestens ab 2020 Option. Im Bäderkonzept heißt es weiterhin, dass sich "ein Kombibad Turmbergbad positiv auf die Bäderlandschaft auswirken würde, da auf besucherschwache Freibadesaisons reagiert werden kann". 

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