"Es ist bemerkenswert, wieviele Ideen und Vorschläge die Leser gemacht haben", sagte Norbert Käthler im Gespräch mit ka-news. Eine Einschätzung zu den einzelnen Vorschlägen wollte sich der Geschäftsführer des Stadtmarketing allerdings nicht entlocken lassen: "Wir befinden uns aktuell in einem nicht abgeschlossenen Prozess."
Vorschläge der ka-news-Leser werden vom Stadtmarketing einbezogen
Da wolle und vor allem könne er keine Tendenz oder Einschätzung vorwegnehmen. Denn der Aufsichtsrat und die gewählten Vertreter der Bürger müssten letztlich entscheiden, bat Käthler um Verständnis gegenüber ka-news. "Der Aufsichtsrat des Stadtmarketing wird alle Vorschläge der Leser und Bürger aufnehmen", verriet er jedoch.
Ob nun überhaupt ein neuer Slogan gesucht wird oder nicht, und ob die Bürgerschaft hierzu ins Boot geholt wird, müsse im Herbst der Aufsichtsrat entscheiden. Aus Kreisen des Stadtmarketing hieß es vor einigen Wochen schon in einem Gespräch mit ka-news, dass es auf jeden Fall einen neuen Claim geben werde. Bis zum Herbst will das Stadtmarketing dem Aufsichtsrat ein Konzept vorschlagen, wie mit eventuellen Urheberfragen umzugehen sein werde, sollten mehrere Bürger einen eingereichten Slogan aus ihrer Feder wissen wollen.
Karlsruher Werbedesigner: "Karlsruher Kreative wurden ausgeschlossen!"
Dass dieses Konzept unabdingabar ist und bereits jetzt für Zündstoff sorgen könnte, zeigt eine aktuelle Diskussion aus dem ka-news-Forum. Es geht um den Favoriten der teilnehmenden ka-news-Leser an der Umfrage zum neuen Claim: "Karlsruhe - breit gefächert". Stefan von Bergmann, Werbedesigner aus Karlsruhe, gibt im Gespräch mit ka-news an, dass er diesen Vorschlag bereits Anfang Juli auf seiner Facebook-Seite und auf der des Stadtmarketing geäußert hätte. Auch ka-news-Leser joergrupp freute sich nach dem Wahlergebnis, dass sein Spruch gewonnen hätte. "Ich hatte auch nicht angenommen, dass nur ich auf diesen Slogan gekommen wäre", sagte er zudem. Vor diesem Problem wird wohl auch das Stadtmarketing stehen, wenn es eine Bürgerbeteiligung bei der Suche nach einem neuen Claim in Betracht zieht.
Von Bergmann ist sich zwar bewusst, dass sein Spruch wahrscheinlich gar nicht der neue Slogan für Karlsruhe werden wird, sagte er gegenüber ka-news. "Ich ärgerte mich, dass die Kreativen in Karlsruhe ausgeschlossen wurden bei der Suche nach einem Slogan", so von Bergmann weiter. Deshalb wollte er am Anfang durch seinen Vorschlag nur auf diesen Missstand hinweisen. "Nachdem ich jetzt aber mitansehen muss, wie andere in den Medien meine Idee als ihre ausgeben, kann ich nicht länger schweigen", heißt es in seiner Stellungnahme.
Stadtrat Hoyem: "Debatte braucht Hand und Fuß."
Tom Hoyem, Stadtrat in der FDP-Gemeinderatsfraktion hingegen ärgert sich, dass die Diskussion um den Werbeslogan der Fächerstadt so einseitig geführt werde. In seiner Rede, die er im Gemeinderat zum Stadtslogan halten wollte und die ka-news vorliegt, stellt er fest, dass "Karlsruhe diese Summe für acht Monate seriöse Analyse der Schwächen und Stärken unserer schönen Stadt bezahlt hat, wovon der Spruch ein End- aber auch ein Nebenprodukt ist." Einer Bürgerbeteiligung an der Spruchfindung steht er demnach kritisch gegenüber - die Karlsruher Bürger seien befangen. Es gehe um einen Blick auf die Stadt von außen. Außerdem kritisiert der Stadtrat die Kampagne gegen das Stadtmarketing, Erste Bürgermeisterin Margret Mergen und die Politiker.
"Die Debatte braucht Information bevor sie Hand und Fuß bekommt", so Hoyem weiter. Diese Informationen fehlen bisher, moniert er. "Es wird behauptet, dass 'ganz Karlsruhe' gegen 'baden in ideen' ist. Das ist nicht korrekt." Bereits am Abend der Vorstellung des Claims setzte Hoyem nach eigenen Angaben einen Fragebogen auf, den er an 500 Menschen verteilte, um die Reaktionen auf "baden in ideen" zu testen. 346 Fragebögen habe er zurückbekommen. Überwiegend waren die Antworten positiv: "Gegenüber dem Spruch 'baden in ideen' waren 161 negativ und 185 positiv", so der Stadtrat weiter. Hoyem ist sich bewusst, dass die Umfrage nicht wissenschaftlich fundiert oder repräsentativ ist, "aber das ist bis jetzt die einzige Auswertung die wir haben."
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