Lange mussten die Bewohner der selbsternannten Internethauptstadt auf ihr freies Netz warten - ab dem 6. Mai sollten sie dann endlich Empfang haben. Und doch verlief die Anlaufphase holprig: Einige Nutzer meldeten Fehler bei der Registrierung, andere hatten schlichtweg kein Netz. Und wie sieht es heute aus, zwei Monate nach Projektstart?
KA-WLAN besonders am Hauptbahnhof gefragt
"Zurzeit (Stand 2. Juli) haben wir rund 4.200 registrierte Nutzer - pro Tag kommen etwa 40 bis 50 neue User hinzu", so heißt es seitens des Stadtmarketings auf Nachfrage von ka-news. An Wochenenden verzeichne man mittlerweile 900 bis 1.000 Log-ins pro Tag, unter der Woche seien es etwa 400 bis 500. Und wo wird das KA-WLAN am häufigsten genutzt? "Der WLAN-Zugang am Hauptbahnhofvorplatz wird am stärksten genutzt", erklären die Projektleiter - "alle weiteren Zugangspunkte verzeichnen etwa gleich viele Log-ins."
Die Kinderkrankheiten von einst seien auskuriert: "Aufgrund von Feedback der Nutzer haben wir gemeinsam mit dem Provider Inka den Registrierungsprozess optimiert und weitere Erläuterungen und Beispiele hinzugefügt." Seitdem verliefen fast 100 Prozent der Registrierungen erfolgreich, so heißt es weiter. Falls nicht, so läge es so gut wie immer an Tippfehler in der E-Mail-Adresse oder der Handynummer.
Karlsruhe als Vorbild? "Andere Städte wollen sich ein Beispiel nehmen"
Auch größeren Belastungen, wie beispielsweise viele parallele Log-ins oder das Abrufen großer Datenmengen beim Fußballschauen per Livestream, halte das Netz heute problemlos stand. Die Verbesserungen im Systemablauf finden offenbar auch bei den Nutzern Anklang: "Das Feedback, das wir vor allem über unsere Social-Media-Kanäle erhalten, ist positiv bis begeistert", so das Stadtmarketing Karlsruhe weiter.
Dass die Fächerstadt mit ihrem neuen WLAN-Angebot nach einer doch recht langen Anlaufphase zum Vorbild für andere Städte werden würde, hätte bislang wohl keiner gedacht, war doch unter anderem der Nachbar Pforzheim schneller. Dies widerlegt jedoch eine Aussage der Verantwortlichen: Auch überregional habe KA-WLAN an Bekanntheit erlangt - "viele wünschen sich für ihre Stadt auch ein kostenloses Internetangebot wie in Karlsruhe." Vereinzelt gebe es laut dem Stadtmarketing sogar Anfragen von Personen, die sich über das Betreibermodell informieren möchten.
Erfreuliche Zahlen, rosige Aussichten: "Die stetig wachsende Zahl an Nutzern zeigt, dass das Angebot auf sehr gute Resonanz stößt. Wir haben deshalb bereits mit den Planungen für den weiteren Ausbau begonnen und freuen uns über die vielen Anfragen von interessierten Einrichtungen, die sich an KA-WLAN 2.0 beteiligen möchten", so Norbert Käthler, Geschäftsführer des Stadtmarketings. Auch eine Ausweitung des Netzes auf Durlach (Standorte: Rathaus und Karlsburg) ist in Sicht.
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