Die Eichner-Elf fuhr den fünften Sieg im siebten Testspiel ein. Der Cheftrainer des KSC gab in der Partie gegen die Löwen Spielern aus seinem Kader Einsatzzeiten, die zuletzt nicht so zum Zuge kamen. "Beim Test am Samstag gegen Straßburg werden wir die meisten der Spieler länger auf dem Feld lassen. Gegen 1860 war es uns wichtig, die Belastung zu verteilen", so Eichner. Er musste im Testspiel gegen 1860 München auf die angeschlagenen Noah Rupp und Bambasé Conté verzichten.

Eichners Einsatzrotation zeigt Wirkung
Aus der Starformation, die Eichner gegen 1860 München normierte, kann sich wohl nur ein Quintett Chancen ausrechnen, beim Ligaauftakt gegen den 1. FC Nürnberg beim Anpfiff auf dem Feld zu stehen. Die beiden Außenverteidiger Sebastian Jung und Lasse Günther, Abwehrspieler Marcel Beifus und Mittelfeldspieler Robin Heusser und Nicolai Rapp.
Das zusammengewürfelte KSC Team hatte anfangs etwas Sand im Kombinationsgetriebe, hatte Probleme mit dem aggressiven Pressing, das die von Ex-KSC-Coach Argirios Giannikis trainierten Münchner praktizierten.

Unter den Augen von Scouts aus Nürnberg fehlten im KSC-Spiel nach vorne Anspielstationen. Abwehrspieler Marcel Beifus bemängelte das lautstark: "Wollt ihr denn alle stehen bleiben?", fauchte er nach etwas weniger als einer halben Stunde, als er keine Anspielstation fand. Seine Kollegen hörten diesen Weckruf, erhöhten die Laufintensität und wurden prompt torgefährlich. Vor allem über die linke Seite, angetrieben vom agilen Duo Lasse Günther und Robert Geller, sorgten die Blau-Weißen für Gefahr. "Das hat sich so ergeben, das war nicht speziell geplant", sagte Trainer Eichner dazu. "Der Gegner hatte mit Günther und Geller Probleme."
Starke Defensive, aber offensives Potenzial ungenutzt
Ein Treffer von Robin Heußer (25.) und ein von Geller erzwungenes Eigentor (35.) brachten den KSC 2:0 in Führung. Danach gab’s zwar noch einige gute Gelegenheiten, aber ein Treffer gelang den Fächerstädtern nicht mehr.

Die Karlsruher haben fünf ihrer bisher sieben Testspiele gewonnen haben. Fazit: Defensiv steht das KSC Team gut, auch mit Spielern aus der zweiten Reihe. Offensiv fehlte etwas die Durchschlagskraft, die letzte Konsequenz.
Eichner: "In Summe war es OK"
Eichners Analyse: "Wir sind schwer in Spiel gekommen, es war etwas leblos. Trotzdem haben wir dem Gegner kaum eine Chance gelassen. Defensiv standen wir gut, das war die Basis für die gute Rückrunde vergangenen Saison. Der zweite Sechser tut uns gut. Wir haben keinen klaren Zehner. Aber: Wir werden vorne weiterhin in der Lage sein, in der Liga in jedem Spiel zutreffen.

Das war vergangene Saison so, das hat sich nicht verändert. Wir hätten, obwohl es teilweise durchwachsen war das dritte und vierte Tor machen müssen. Es war die Trainingseinheit die wir uns erhofft haben. Wir wurden im Spiel griffiger. In Summe war es OK", sprudelte es aus dem Chefcoach nur so heraus. Die zukünftige Taktik hänge vom Personal ab. "Ob Raute, flache Vier - das wird nicht so entscheiden sein. Entscheidend wird die Haltung auf dem Platz sein."
Eichner lobt Entwicklung und fordert mehr Konkurrenzkampf
Eichner bestätigte seinem Team, dass es "insgesamt in der Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir wurden insgesamt stabiler. Es sind viele Jungs da, die die Abläufe kennen, das macht die Sache etwas flüssiger. Die Jungs, die extern dazu kamen müssen weiter anschieben, versuchen den Abstand zur Konkurrenz zu verkürzen."

Dann: sachliche, konstruktive Kritik. "Was die Qualität angeht, da müssen wir weiter arbeiten. Der Konkurrenzkampf ist enorm wichtig. Er muss größer werden, dann geht das Trainingsniveau nach oben. Das ist noch nicht da, wo wir es haben müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Wir waren Tabellenfünfter - aus diesem Team sind noch etliche dabei. Das ist gut. Aber in der Breite müssen wir eine Schippe drauflegen."