Man denke an gestandene Profis wie Philip Heise, Fabian Schleusener, Marco Thiede, aber auch Christoph Kobald und Daniel Brosinski. Allesamt hatten sie weniger Einsatzzeiten als sie, aber auch viele der "Fachleute", erwartet haben. Aus unterschiedlichen Gründen.
Philip Heise von David Herold ausgestochen
Philip Heise muss auf der Bank platznehmen. Auch, weil die Karlsruher auf der Position des Linksverteidigers David Herold unter Wettkampfbedingungen begutachten wollten, weil man aufgrund dieser Eindrücke entscheiden will, ob die Badener die Kaufoption, die der KSC beim Leihspieler des FC Bayern München hat, gezogen werden soll. Immerhin sollen die Optionskosten jenseits der halben Million Euro liegen.

Zudem wollen die Bayern an einem eventuellen Gewinn durch einen Weiterverkauf Herolds teilhaben. Heise brachte es auf 1463 Einsatzminuten, 17 Startelfnominierungen. Dabei erzielte er keinen Treffer, bereitete aber fünf Tore vor. In den letzten fünf Spielen stand der 32-Jährige gerade einmal 26 Minuten auf dem Feld. Insgesamt waren es für Heise 19 Einsätze. Im Schnitt stand der offensivstarke und schnelle Außenverteidiger etwas mehr als eine Halbzeit pro Partie für den KSC auf dem Feld.
Marco Thiede ohne Startelfeinsatz
Marco Thiede gibt immer Vollgas. Im Training und im Spiel. Die Bilanz bisher: 14 Einsätze. Dabei gelang ihm eine Torvorlage. Ernüchternd: In keiner der 26 Zweitligapartien stand der so engagierte und sympathische "Thiedex" in der Startelf.

Diese Bilanz gab es nicht, weil er nicht vollkommen engagiert war, sondern weil sein Konkurrent auf der Rechtsverteidigerposition Sebastian Jung ist. Und der ist immerhin ein Ex-Nationalspieler. Jung blieb in der laufenden Spielrunde nahezu verletzungsfrei, daher blieben Thiede nicht allzu viele Einsätze.
Daniel Brosinksi konnte noch keine Scorer sammeln
Auch Daniel Brosinski hatte sich den Saisonverlauf wohl anders vorgestellt und erhofft. Elf Einsätze, 298 Minuten in 26 Ligapartien, entsprechen im Schnitt elf Minuten pro Begegnung auf dem Feld. Der ehemalige Erstligaspieler schaffte es viermal in die Anfangsformation der Fächerstädter, dabei gelang ihm kein Treffer und keine Torvorbereitung.

Matanovic und Zivzivadze in Topform - Kein Platz für Schleusener
Fabian Schleusener ist ein Vollblutstürmer. Und die sind nun mal sensibel. Doch, dass "Schleuse" in der Rückserie oft auf der Auswechselbank saß, lag primär nicht an seinem Auftreten, sondern an den Topleistungen und der Treffsicherheit seiner Konkurrenten im Angriff: Igor Matanovic und Budu Zivzivadze.

Das Duo erzielte zusammen 21 Treffer. Die Quote von Schleusener ist mit sieben Treffern und zwei Assists absolut in Ordnung. Er akzeptiert die Leistungen der Konkurrenz, kämpft weiter um Einsatzzeiten.
Christoph Kobald kämpft sich nach Verletzung zurück
Erst lange verletzt, ein Muskelfaserriss zwang ihn zum Zuschauen. Dann in die Startelf gekämpft, um danach wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen zu müssen. 15 Prozent Startelfquote. Viermal stand der Österreicher Christoph Kobald bisher in der Startelf, drei Einwechslungen gab‘s zudem. Das erfüllt nicht die Ansprüche, die „Kobi“ an sich hat. Insgesamt war er 405 Minuten auf dem Spielfeld dabei. Er hatte sich sicher mehr erhofft.

Lars Stindls "Wade der Nation" streikt
Ein absolutes Desaster ist die Rückserie für Lars Stindl. Der brillante und torgefährliche Techniker brachte es in der Rückserie auf Null-Einsatzminuten. Stindls letzter Einsatz? Am 17. Dezember beim 3:2 gegen Elversberg. Danach: nicht einmal auf der Bank der Badener.

Wadenprobleme, die nun schon gefühlt eine Ewigkeit andauern, plagen den bodenständigen Top-Fußballer. Bisher bekam man die nicht soweit in den Griff, dass der ehrgeizige Ex-Nationalspieler mitmischen kann.