Es war ein Traum-Comeback von Christoph Kobald. Der 26 Jahre alte Abwehrspieler stand am 28. Mai 2023 letztmals in der Startelf des Karlsruher SC. Dann setzten ihn Verletzungen fast 250 Tage außer Gefecht. Er erinnert sich ganz genau.
Hochmotivierter Innenverteidiger
"Es war das letzte Rückrundenspiel vergangenen Saison gegen St. Pauli. Das ist sehr, sehr lange her. Es hat sich lange gezogen, ich habe lange darauf gewartet, wieder dabei zu sein", sprudelte es aus Kobald kurz nach dem Schlusspfiff nur so heraus. "Es war ein guter Einstand", ergänzte er.

Trainer Christian Eichner hatte mit der Nominierung des Österreichers ein goldenes Händchen. Denn "Kobi" lieferte nicht nur ein richtig starkes Comeback in der Defensive ab - das belegen die Daten, die zum Teil überragenden Werte - sondern der Innenverteidiger erzielte auch die frühe Führung des KSC.

In Minute vier traf Kobald nach einem abgeblockten Burnic Schuss in Abstauber Manier zum 1:0 für den KSC ins Netz des VfL Osnabrück.Insgesamt war er sehr zuverlässig, überzeugte durch seine enorme Zweikampfquote.
Kobald glänzt hinten und vorne
Vor allem im Kopfballspiel war "Kobi" stark. 62 Ballkontakte hatte der Defensivakteur während der Begegnung, hat 45 Pässe gespielt. Die Passquote dabei: Beeindruckende 89 Prozent.

Exakt den gleichen Wert hielten die Statistiker bei den gewonnenen Zweikämpfen des gebürtigen Wieners fest: 89 Prozent!Bei den Luftzweikämpfen brachte er es gar auf 100 Prozent. All das ohne auch nur einmal Foul zu spielen. Er wurde allerdings zweimal gefoult.

Ein ganz wichtiges Duell in der Luft gewann er nach knapp einer halben Stunde, als er in höchster Not vor dem freistehenden Osnabrücker Stürmer Erik Engelhardt per Kopf rettete. Verschätzte er sich mal bei einem hohen Ball - wie in Minute 62 - dann bügelte er das sofort durch seinen enormen Einsatz aus.

Kobald war sich auch nicht zu schade, die Kugel per Befreiungsschlag aus der Gefahrenzone zu ballern, um einen Gegentreffer zu vermeiden. Er zeigte über die komplette Spielzeit ein gutes Timing, erwischte den richtige Zeitpunkt wann er in ein Duell zu gehen hat.
Kobald konnte sich Comeback "nicht besser vorstellen"
Zurückhaltend beantwortete er die Frage, ob er mit seiner Nominierung gerechnet habe. "Wir sind auf dieser Position sehr gut besetzt. Es gab verschiedene Konstellationen. Ich habe mich auf den Einsatz vorbereitet und war da, als ich gebraucht wurde." Über seinen Treffer habe er sich sehr gefreut, "denn ich habe lange kein Tor gemacht."

Auch gegen Ende des Spiels habe er "ein sehr gutes Gefühl gehabt, obwohl wir schon hin und wieder gegen Ende einer Partie einen Treffer kassiert haben. Insgesamt haben wir es unter den Verhältnissen gut gemacht und gewonnen. Das zählt."

Man wolle immer gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte gewinnen. "Und gegen Aufsteiger wollen wir immer da sein. Das ist uns gelungen. Für mich war das echt schön. Ich konnte es mir nicht besser vorstellen. Ich habe mich gut gefühlt. Mit der Kulisse im Wildpark macht das einfach mega Bock."
Trainer Eichner war mit Kobalds Comeback richtig zufrieden. "Das Tor war ein toller Einstand für ihn. Wir haben vier Innenverteidiger, die richtig gut sind, jeder kann starten. Jeder hatte seine Einsätze. Wir haben erwartet, dass wir gegen Osnabrück mehr Ballbesitz haben. Daher haben wir uns für Christoph entschieden. Kobi hat es sehr ordentlich gemacht“, so die Eichner Analyse, der er hinzufügt: „Wenn die Haltung stimmt, dann bringt Christoph Kobald alles mit, um ein richtig guter Zweitligaverteidiger zu sein.“