Die Lücken, die positionsbezogenen Unwuchten wurden mit zunehmender Saison immer offensichtlicher. Die logische Konsequenz: Sowohl Kapitän Marvin Wanitzek wie das KSC-Trainerteam forderten neue Spieler. Wanitzek meinte, dass es dem Kader sicherlich guttun würde, wenn die KSC-Bosse "über den einen oder anderen neuen Spieler nochmal nachdenken."

Wanitzek fordert Verstärkung für den KSC
Das haben die KSC-Verantwortlichen wohl ziemlich sicher getan, aber nach Wanitzeks Bitte kam als Neuzugang nur Torwart Nummer vier. Torwart Mustafe Abdullahu, U 21 Nationaltorwart des Kosovo, steht als Leihspieler bis Ende der aktuellen Saison auf der KSC-Gehaltsliste. Er soll sich entwickeln. Wohl im Training, denn Spieleinsätze in Liga 2 sind Utopie. Einsätze im KSC-Verbandsligateam bringen den U21 Nationaltorwart wohl kaum weiter.
Ein Neuzugang, der kaum eine Rolle spielt?
Das Trainerteam soll derweil intern ganz gezielt, exakt positionsbezogen Neuzugänge gefordert haben. Vor allem vor dem Hintergrund, dass dies unerlässlich sei, wolle man weiterhin zumindest ein kleines Wörtchen in Sachen Aufstieg mitreden. Unter den gewünschten Neuzugängen war kein Keeper.

Dass es im Kader mit Nicolai Rapp, der zuletzt aufgrund schwächerer Auftritte auf die Bank versetzt wurde, nur einen gelernten Sechser gibt, ist augenfällig. Ein zweiter Akteur mit den dort nötigen Fertigkeiten und etwas Erfahrung, würde dem Kader guttun. Dazu, um taktisch variabler agieren zu können, hätte ein neuer offensiver Außenbahnspieler eine andere Lücke gefüllt. Keiner der Wünsche wurde erfüllt, die Ansichten von Trainerteam und Kaderverantwortlichen gingen da wohl auseinander.
Wäschenbach – kein Wunschspieler des Trainerteams
Doch die KSC-Verantwortlichen waren nicht untätig, liehen Mikkel Kaufmann als Ersatz für den nach Heidenheim gewechselten Budu Zivzivadze aus. Eine clevere Aktion.

Und dann? Meiko Wäschenbach wurde aus seinem Vertrag beim 1. FC Köln herausgeholt. Der 178 Zentimeter-Mann kam nie im Zweitligateam des FC zum Einsatz. Bei seinen zehn Regionalligaeinsätzen in der laufenden Saison kam der 21-Jährige als Linksverteidiger, Linksaußen und auch einmal als defensiver Mittelfeldspieler zum Zug. Als "Abräumer" - und so einen Spielertyp wünschte sich das Trainerteam - wurde er fast nie eingesetzt.

Die KSC-Kaderverantwortlichen agieren absolut nach dem Plan, einen zukunftsorientiert, vorwiegend mit Talenten perspektivisch ausgerichteten Kader aufzubauen. Aber: Auch die Aktualität muss Berücksichtigung finden. Dies ist nicht deutlich zu erkennen.
Verletzungspech und enttäuschende Neuzugänge
Man wünscht den KSC-Verantwortlichen, die den Weg der Verjüngung und das totale Setzen auf Talente konsequent gehen, zukünftig mehr Glück als bei den Neuzugängen vor der Saison. Noah Rupp ist schon wieder weg. Benedikt Bauer aktuell ohne Einsatzchance. Mittelstürmer Andrin Hunziker ist langfristig verletzt, Verteidiger Lasse Günther bis vor kurzem auch. Ebenso fiel Luca Pfeiffer verletzt aus, ist keine Stammkraft. Lilian Egloff und Bambasé Conté kämpfen um den Anschluss an die etablierten Profis.
Spannend, ob der KSC in dieser Personalkonstellation weiter um den Aufstieg mitspielt.