Sebastian Freis ist seit dem 1. September offiziell als "Bereichsleiter Profis" beim Karlsruher SC im Amt. Damit hat der KSC die letzte offene Stelle in seiner neuen Organisationsstruktur gefüllt und einen Nachfolger für den entlassenen Ex-Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer gefunden.
Die sportliche Spitze des KSC
Wie bereits angekündigt wird Michael Becker zum alleinigen Geschäftsführer. Hierarchisch sind ihm die drei neuen Abteilungsleiter unterstellt.
Die neuen Positionen heißen:
- Bereichsleitung Profis - Sebastian Freis
- Bereichsleitung Entwicklung, Scouting & Analyse (ESA) - Michael Bischof
- Bereichsleitung Akademie - Edmund Becker

Edmund Becker und Michael Bischof sind bereits seit dem 1. Juli im Amt. Sebastian Freis komplettiert nun das Bereichsleiter-Trio. Freis war seit 2020 für die Organisation des Scoutingbereichs verantwortlich und war nach der Kreuzer-Entlassung Teil der eingesetzten "Taskforce." Für den KSC stand er von 1999 bis 2009 auf dem Platz.
Zudem absolviert Freis das Zertifikationsprogramm "Management im Profifußball" des DFB und der DFL und wird dieses Anfang 2024 abschließen.
"Wir sind am 1. April doch ein wenig überrascht worden, als es den Abgang von Oliver Kreuzer gab", so Michael Becker im Rahmen eines Pressegesprächs zur Vorstellung von Sebastian Freis und zur Neustrukturierung des KSC am Donnerstag, 7. September.
Im Anschluss startete der KSC eine Analyse, um einen geeigneten Nachfolger für Kreuzer zu finden. Für die Stelle des Bereichsleiter Profis wurde dann ein "mehrstufiger Recruitment-Prozess gestartet." An dessen Ende sich Freis gegen die externen Bewerber durchsetzen konnte. "Wir sind vollkommen überzeugt, dass Sebastian die richtige Wahl ist."
Bereichsleiter-Modell beim KSC nicht neu
"Das Modell der Bereichsleiter ist für uns nichts Neues. Wir haben das Modell im kaufmännischen Bereich schon sehr erfolgreich implementiert", so Becker. Gemeinsam mit den drei Bereichsleitern im Sport stehen noch fünf weitere Bereichsleiter beim KSC in Verantwortung.

"Wichtig ist, dass diese Bereichsleiter eine hohe Verantwortung haben. Sie können innerhalb ihrer Budgets bis zu gewissen Grenzen frei handeln. Es herrscht bewusst eine hohe Eigenverantwortlichkeit", so Becker weiter. Das Aufgabenfeld von Freis sei deckungsgleich mit dem des Sportdirektors bei einem anderen Verein.
Für Sebastian Freis heißt das in Zukunft: Bis zu einer gewissen Ablöse- oder einer bestimmten Vertragssumme kann er frei entscheiden, ob ein Spieler beim KSC verpflichtet oder weiterbeschäftigt wird. Wird eine gewisse Summe überschritten, ist zunächst die Zustimmung Beckers erforderlich. Ab einer noch höheren Summe ist in zweiter Ebene auch die Zustimmung des KSC-Beirats erforderlich.
Wie laufen Transfers beim KSC künftig ab?
Wie hoch diese Summen im Detail sind, wollte der KSC-Geschäftsführer am Donnerstag nicht sagen. Aber: "Die Kaufoption von Mikkel Kaufmann wäre ein Fall gewesen, die einer Zustimmung des Beirats bedurft hätte. Darüber hinaus gab es in der angelaufenen Transferperiode keinen Fall bei dem der Beirat hätte zustimmen müssen."

Für Kaufmann hätte der KSC eine Million Euro Ablöse an den FC Kopenhagen zahlen müssen. "Dass eine solche Summe bei einem Zweitligisten zustimmungspflichtig ist, ist völlig legitim. Wir haben aber einen Kompetenzrahmen, in dem wir gut und schnell handeln können", meint Becker.
Spielerentscheidungen sollen künftig Sebastian Freis, Michael Bischoff und der ebenfalls neue Abteilungsleiter Scouting Matthias Wallenwein gemeinsam mit Cheftrainer Christian Eichner diskutieren. "Im Idealfall treffen sie gemeinsam eine Entscheidung. Letztendlich hat aber Sebastian Freis die Entscheidungsgewalt", so Becker.
"Wahrscheinlichkeit für sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg zu erhöhen"
Man hätte aber schon während der Zeit der Taskforce gemerkt, dass inhaltlich alle die Entscheidung mit vertreten. Becker als Geschäftsführer wäre nur involviert, wenn eine gewisse finanzielle Summe überschritten werde.

In Stein gemeißelt sei die neue Organisationsstruktur aber nicht, so Becker. "In Zukunft ist nicht ausgeschlossen, einen oder mehrere Geschäftsführer dazu zunehmen. In der aktuellen Situation sind wir davon überzeugt, mit dieser Struktur am besten aufgestellt zu sein."
"Wir haben jetzt die ersten Wochen in der neuen Struktur hinter uns und sind von unserem Weg voll überzeugt. Es geht jetzt darum die Wahrscheinlichkeit für sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg zu erhöhen und gute Prozesse führen meistens zu Erfolg", sagt Becker.
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