Als der Gemeinderat vor ein Paar Wochen die "Variante 1b.)" zur Südumfahrung Hagsfeld mehrheitlich beschloss, schien das Dauerthema dem Ende ein Stück näher: Eine zweispurige Südumfahrung für veranschlagte 65 Millionen Euro soll her, entsprechendes Baurecht existiert sogar bereits.
Doch nun melden sich die zu Wort, die sich durch den Bau der Verkehrsader einen neuen Platz suchen müssten: Die alternative Wohngemeinschaft Wagenburg, der freie Kindergarten und die Pfadfinder fühlen sich schon seit Jahren auf dem Gelände am Rande Karlsruhes Richtung Stutensee wohl - der angrenzende Technologiepark und der Dauerverkehr der Haid- und Neustraße lassen kaum vermuten, welche naturbelassene Idylle sich hinter diesem Gebiet verbirgt.
Freier Kindergarten: "Mit uns hat niemand gesprochen"
Käme nun die favorisierte Variante der Umfahrung, wäre definitiv Schluss: "Hier käme die Schleife gerade wieder auf die Haid- und Neustraße zurück, alles was man hier sehen kann, wäre dann Straße", sagt ein Bewohner der Wagenburg. Auch der freie Kindergarten Karlsruhe, mit 17 Kindern und vier Erziehern, müsste der Baumaßnahme weichen: "Auf diesem naturbelassenen und weiträumigen Gebiet können sich die Kinder optimal entfalten und entwickeln", erläutern die Elternvertreter das Konzept.
Der Vorstand des Kindergartens, Johannes Beyer, sagt: "Mit uns hat die ganze Zeit niemand gesprochen." Dass das Gebiet, in dem sich seit vielen Jahren Menschen entfalten, bei der Abstimmung nicht berücksichtigt wurde, kritisiert Niko Fostiropoulus von den Linken: "Dieses Gebiet war im Plan, der uns von der Stadtverwaltung vorgelegt wurde, schlicht und einfach nicht gekennzeichnet."
CDU-Stadtrat Thorsten Ehlgötz gab jedoch zu Bedenken: "Bei dieser Variante müssen wir definitiv durch dieses Gebiet. Die Anwohner in Hagsfeld müssen derzeit viel aushalten, das geht auf Dauer nicht mehr. Dass wir das aktuelle Baurecht nicht fallenlassen, ist ein Standpunkt der Karlsruher CDU." Die Betroffenen zeigten sich angesichts dieser Aussage zwar enttäuscht, wollen aber weiter für ihren Verbleib eintstehen: "Wir wollen hier alle nicht weg", gaben sie einheitlich die Marschroute aus.
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