"Durch die transparente Bauweise ist der Pavillon ein passendes Symbol für die Weltoffenheit, die Karlsruhe seit seiner Gründung prägt", sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup beim Richtfest. Damit spielt Mentrup auf die schräge Anordnung der Holzbalken an, zwischen denen große Freiräume sind.
"Symbol des politischen Wandels in Karlsruhe"
Im Jubiläumssommer soll das Holzkonstrukt Mittelpunkt der Feierlichkeiten werden. Dafür bietet der Pavillon eine Grundfläche von rund 1.000 Quadratmetern. Die Raumhöhe beträgt laut der beauftragten Baufirma 5,20 Meter, stellenweise ist das Bauwerk mehr als 16 Meter hoch. 300 bis 600 Besucher sollen im Erdgeschoss, in dem unter anderem auch eine Bühne und ein Café eingerichtet werden, Platz finden.
Der Architekt des auffälligen Konstrukts, Jürgen Mayer H., erläutert seinen Ansatz: "Der Pavillon hat viele Fluchtpunkte und steht damit im Widerspruch zum Schloss, dessen Bauweise auf den Turm in der Mitte zugeschnitten ist." Dieser Kontrast ist aus Sicht des Architekten Symbol des politischen Wandels der Fächerstadt - von ihren absolutistischen Anfängen im 18. Jahrhundert hin zur Demokratie in der Gegenwart.
Seitenwände lassen sich kurzfristig schließen
Am Standort hat Oberbürgermeister Mentrup ohnehin keine Zweifel: "Der Schlossgarten ist seit jeher der gemeinsame Mittelpunkt der Menschen, die Karlsruhe seit 300 Jahren prägen", sagt er. Der Pavillon als Zentrum des Stadtgeburtstags sei deshalb auf dem Gelände hinter dem Schloss bestens aufgehoben, so Mentrup.
In dem Pavillon, der aus sogenanntem Brettschichtholz gebaut ist, sollen während des Festivalsommers mehr als 400 Veranstaltungen stattfinden. Beispielsweise sind Vorträge, Vorführungen und Diskussionen geplant. Täglich dauert das Programm von 7 bis 24 Uhr. Die Seitenwände des Pavillons lassen sich je nach Bedarf öffnen und schließen.
Das Projekt lässt sich die Stadt 1,2 Millionen Euro kosten. Für Kritik sorgte in den vergangenen Tagen der Plan, den Pavillon nach dem Festivalsommer wieder abzubauen. Der Stadt wurde beispielsweise vonseiten des Comedians Mario Barth Steuerverschwendung vorgeworfen.
KA300-Geschäftsführer Martin Wacker erläutert den Ablauf nach dem Ende des Party-Sommers: "Die Rasenfläche wird renaturiert, die eingesetzten Materialien bleiben in der Region und aus dem Holz entstehen bleibende Erinnerungen für die Karlsruher", so Wacker. Der Abbau soll Ende September beginnen - ab Oktober wird der "alte" Schlossgarten nach Vorstellung der Verantwortlichen wieder hergestellt sein.
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