Somit endet der Streit um die wohl "bestumsorgtesten Bäume der Republik", meint Daniel Fluhrer, Baubürgermeister der Stadt Karlsruhe während der Sitzung im Planungsausschuss. Knapp 15 Jahre wurde um die Platanen der Kaiserstraße und das Karlsruher Baumkonzept gestritten.
Alle Fraktionen sind nun mit im Boot
Die Absturzgefahr und Gefährdung der Infrastruktur, welche die jüngsten Untersuchungen der Bäume offenlegen, überzeugen schlussendlich alle Fraktionen. "Wir werden mit der Neugestaltung also genauso weitermachen wie bisher", so Fluhrer.

Das schließt die Pflanzung der ersten neuen Kaiserstraßen-Bäume Anfang 2025 mit ein. "Wir sind mit unseren drei ausgewählten Baumarten sehr zufrieden", erklärt der Baubürgermeister. Man habe sich schließlich für die "Porsches unter den Laubbäumen" entschieden.
Ist an der Anzahl und Baumart noch zu rütteln?
Es kommen Zürgelbäume, Rebona-Ulmen und Blumeneschen. Die längst beschlossenen Zürgelbäume werden bereits in den hauseigenen Baumschulen der Stadt großgezogen. Die Bäume der zwei weiteren Arten würden nach entsprechendem Beschluss im Gemeinderat eingekauft werden, erklärt das Gartenbauamt.

Die Anzahl der Bäume in der Kaiserstraße soll so künftig auf 86 anwachsen. Das sei das absolute Maximum, denn: "Aufgrund der Wurzelquartiere und der Größe der Bäume brauchen sie entsprechend Platz." Und den habe man gänzlich ausgeschöpft, erklärt Fluhrer auf Nachfrage von Grünen-Stadtrat Aljoscha Löffler.

Neben der Anzahl ließe sich auch an der Größe der ausgewählten Bäume nicht rütteln, so der Baubürgermeister. "Das Konzept entspricht dem aktuellen Stand all unserer Expertinnen und Experten. Die Wahl der Bäume entstammt dem Dialog mit allen Fachleuten", heißt es auf Rückfrage Paul Schmidts von der AfD.
Wer spendet Schatten, bis die Bäume kommen?
Ihre Aufgabe, die Kaiserstraße zu beschatten, sollten die Bäume hinreichend erfüllen, so die Verwaltung. Bis es jedoch so weit ist, müssten Übergangslösungen für die heißen Sommertage her, meint Stadträtin Mathilde Göttel von Die Linke.

Dafür sorge die Kaiserstraße durch ihre Verlaufsrichtung selbst, erwidert Fluhrer. "Immer eine Hälfte der Straße liegt durch die Gebäude im Schatten. Natürlich ist weiterer Schatten gut, aber bis die Bäume stehen, muss niemand in der prallen Sonne laufen."
Bleibt ein Stück Erinnerung?
Damit, dass die Platanen weichen müssen, könne sich auch Jürgen Wenzel von FW/FÜR arrangieren. Dennoch tritt der Stadtrat mit einem Plädoyer an die Verwaltung heran: "Können wir nicht ein bis zwei Bäume an unkritischen Stellen stehen lassen - als Erinnerung?" Das wird von Fluhrer jedoch verneint.
