Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Kombilösung: Lässt der Fächerwurm die Erde beben?

Karlsruhe

Kombilösung: Lässt der Fächerwurm die Erde beben?

    • |
    • |
    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: km

    "Langsam wird es ernst: Noch Ende dieses Monats startet der Tunnelbohrer", betont Dieter Thomann, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Ja zur Komibilösung" bei der Bürgerversammlung im Café K. am Montagabend. Rund 45 Karlsruher sind gekommen, um den Ausführungen der Bau-Experten der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) zum aktuellen Stand des Mega-Projekts zu folgen.

    "Extra Stromversorgung für den Tunnelbohrer"

    Frank Nenninger, technischer Prokurist der Kasig, macht angesichts der vielen Baustellen der Kombilösung deutlich: "Natürlich warten an jeder Ecke neue Probleme, aber wir kriegen das alles hin." Nenninger  zeigt sich mit der bisherigen Entwicklung der Mega-Baustelle zufrieden, betont aber auch: "Die Kombilösung ist und bleibt technisch sehr anspruchsvoll." Insbesondere die geringe Bohrhöhe von 4,50 Meter auf der Ost-West-Achse sei eine Karlsruher Besonderheit und verlange den Tunnelbauern Einiges ab.

    Neben dem rund zwei Kilometer langen Tunnel zwischen Durlacher und Mühlburger Tor sei auch der künftig unterirdische Abschnitt zwischen Ettlinger Tor und Marktplatz in Nord-Süd-Richtung eine echte Herausforderung. Nenninger sagt: "Allein in diesem kurzen Abschnitt sind rund 2.500 Bohrungen notwendig. Der Landgraben sowie jede Menge Gas- und Wasserleitungen machen auch hier Präzisionsarbeit erforderlich."

    Abgesehen von der Baustelle heben die Verantwortlichen erneut die Dimension des "Fächerwurms", wie die ka-news-Leser den Tunnelbohrer getauft haben, hervor. Markus Feneberg, Geologe der Kasig, erklärt: "Um den Tunnelbohrer zu betreiben, haben wir eine extra Stromversorgung bei den Stadtwerken beantragt." Die gesamte Stromleistung des Fächerwurms betrage 1.210 Kilowatt, so Feneberg weiter.

    "Wie reagiert der Boden auf die Maschine?"

    Um die Sicherheit für die Karlsruher während der Bohrungen zu gewährleisten, setzt die Kasig vor allem auf permanente Messungen des Bodens und der Gebäudefronten. Geologe Feneberg erklärt: "Überirdisch sind alle zehn Meter Messinstrumente angebracht, um das Voranschreiten des Tunnelbohrers ständig zu überwachen." Zusätzliche Geräte messen die Häuserfronten in der Kaiserstraße. Er führt aus: "Die Frage ist immer, wie der Boden auf die Maschine reagiert."

    Trotz aller Anstrengungen räumt Feneberg in diesem Bereich jedoch auch Unsicherheiten ein. Auf Nachfrage eines Bürgers zu den möglichen Erschütterungen durch den "Fächerwurm" sagt er: "Wie stark diese tatsächlich ausfallen, kann man nicht endgültig voraussehen." Stattdessen könnten sie, je nachdem wo sich der Bohrer gerade befindet, spürbar schwanken.

    Doch bevor sich der Bohrer auf den Weg durch den Untergrund macht, findet das Anschlagfest inklusive der Tunneltaufe am kommenden Samstag, 25. Oktober, statt.

    Sie wollen sich die Baustellen der Kombilösung einmal genauer anschauen? Klicken Sie hier, um direkt zu den ka-news-Webcams zu gelangen!

    Mehr zum Thema:

    Kombi-News: Alte Unterführung der Kriegstraße ab 5. November gesperrt

    Bau des Kombi-Tunnels: Liebe Kasig, kann in Karlsruhe die Erde rutschen?

    Kombilösung: Mitten durch die Baustelle - Fußgängerbrücke spannt sich über den Marktplatz

    Kombilösung: 120-Tonnen-Schneidrad an "Fächerwurm" montiert

    Karlsruher Tunnelbohrer: Hier die interaktive Grafik!

    Kombilösung: Karlsruher Tunnel-Röhre ist schon 160 Meter lang

    So sieht es gerade unter dem Durlacher Tor aus!

    Entschieden! ka-news-Leser taufen Kombi-Tunnel "Karlsröhre"

    Kombilösung: Karlsruher Fächerwurm nimmt Gestalt an

    Krasser Bohrer: Der Karlsruher Fächerwurm lebt!

    Fotostrecke: Tunnelbohrer kommt: Dieses Stahlmonster ist bald unter Euch!

    Karlsruher Tunnelbohrer: 10 Fakten über "Mixschild S-869"

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden