"In ganz Deutschland mangelt es derzeit an Fachkräften in Kindertagesstätten und Kindergärten – so auch in Karlsruhe", so skizziert die Karlsruher CDU die Ausgangslage für den Antrag. Der Fachkräftemangel und die daraus resultierenden eingeschränkten Öffnungszeiten müssten bekämpft werden.

Auswirkungen auf sämtliche Wirtschaftsbereiche

Denn: "Neben den Kindern leiden insbesondere die Eltern unter den geänderten Öffnungszeiten, da sie sich notgedrungen freinehmen müssen und dabei vom Verständnis oder der Kulanz ihrer Arbeitgeberinnen und -geber abhängig sind", meint die CDU. Die daraus resultierenden Konsequenzen für nahezu alle Wirtschaftsbereiche seien fatal.

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Dementsprechend will die Gemeinderatsfraktion die Last von den Schultern der Eltern nehmen, und der Stadt/-Landesverwaltung auferlegen. Unter anderem in finanzieller Hinsicht seien kommunale Träger auf Hilfe angewiesen.

Wie soll die Kita-Krise gestoppt werden?

Die CDU-Gemeinderatsfraktion Karlsruhe beantragt Unterstützungsmaßnahmen für Kitas und Kindergärten. Konkret bedeute dies finanzielle Unterstützung für die Träger, um die Beschäftigung von nicht-pädagogischen Fachkräften und Zusatzkräften zu vereinfachen.

Geld für den Nachwuchs zur Seite zu legen, ist schon mal nicht verkehrt. Besser als in der Spardose ist es aber in einem Depot aufgehoben.
Geld für den Nachwuchs zur Seite zu legen, ist schon mal nicht verkehrt. Besser als in der Spardose ist es aber in einem Depot aufgehoben. | Bild: Christin Klose/dpa-tmn

Diese Hilfestellung sei bisher in der "Richtlinie der Stadt Karlsruhe für die Förderung von Kindertagesstätten und Kinderkrippen" nicht enthalten. Die Träger erhielten kommunale Fördermittel nur für die Beschäftigung von pädagogischem Fachpersonal, so die Antragsbegründung der CDU. Für Zusatzkräfte müssten die Einrichtungen entsprechend selbst aufkommen.

Hilfe aus dem Ausland

Neben der Finanzierung von Zusatzkräften setzt sich die Karlsruher CDU auch für den Gewinn von Fachkräften ein. Analog zu Projekten in Baden-Baden, Ludwigsburg oder Filderstadt, wird eine Kooperation mit dem europäischen Ausland vorgeschlagen.

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Flaggen der Europäischen Union vor dem Europa-Gebäude in Brüssel. Die Wirtschaft in der EU wird in diesem Jahr nach einer Prognose der EU-Kommission langsamer wachsen als zuletzt erwartet. | Bild: Arne Immanuel Bänsch/dpa

Bereits im Frühjahr 2023 setzt das Land Baden-Württemberg zumindest teilweise auf Unterstützung von nebenan - aus Frankreich. Nach Angaben des zuständigen Ministeriums in Baden-Württemberg erhielten 13 Personen im Jahr 2022 eine Bescheinigung als staatlich anerkannte Erzieherin oder Kinderpflegerin. "Damit lag die Anerkennungsquote bei französischen Abschlüssen 2022 bei rund 90 Prozent", erklärt das Land im März 2023.

Antwort der Stadt steht aus

Wie genau sich die Karlsruher CDU eine Teilhabe an Förderprojekten zur Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland vorstellt, geht aus den Antragsunterlagen nicht hervor. Eine Stellungnahme der Stadtverwaltung bleibt (Stand: 18. September 2023) weiter abzuwarten.