Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Doppelt hält besser: Das wollen die neuen VBK-Chefs

Karlsruhe

Doppelt hält besser: Das wollen die neuen VBK-Chefs

    • |
    • |
    Verkehrsbetriebe Karlsruhe, VBK, Geschaefstleitung. Alexander Pischon (r), und Ascan Egerer
    Verkehrsbetriebe Karlsruhe, VBK, Geschaefstleitung. Alexander Pischon (r), und Ascan Egerer Foto: ARTIS (ARTIS)

    Gut sieben Monate nachdem Walter Casazza seinen Posten für einen Job in Augsburg abgab, wurden die neuen Steuermänner der VBK am Montag offiziell von Oberbürgermeister Frank Mentrup im Amt begrüßt. Überbrückend hatten die Prokuristen Christian Höglmeyer und Stefanie Haaks das ÖPNV-Ruder übernommen.

    Mentrup: "Wir brauchen taffe Führungskräfte - und die haben wir gefunden"

    "Jetzt können die Neuen richtig loslegen", freut sich Mentrup, der den Bewerbungsprozess als Vorsitzender des Aufsichtsrats steuerte und sich letztlich für die Doppelspitze entschied. "Wir hatten viele Bewerber, die beim Gedanken an das berühmte Karlsruher Modell feuchte Augen bekamen", lächelt Mentrup am Montag - "allerdings brauchen wir taffe Führungskräfte, die in der Lage sind, sich der Herausforderung zu stellen." Mit Pischon und Ascan habe man laut ihm die Richtigen gefunden. "Ich bin davon überzeugt, dass beide viele Fragen stellen und mit Tabu-Themen brechen werden, sodass der Aufsichtsrat dazu angehalten ist, über alte Verfahrensmuster nachzudenken und in Diskussionen zu treten - aber genau das ist der Schlüssel zum Glück", so der OB weiter.

    Bisher zu diesem Jahr war die Leitung der Verkehrsbetriebe einzig und allein Walter Casazza als Geschäftsführer vorbehalten - dass sich ab sofort sowohl zwei Geschäftsführer, als auch zwei Prokuristen die Verwaltungsaufgaben teilen, ist in Karlsruhe neu. "Damit beginnt eine neue Ära", betont der Oberbürgermeister am Montag - "der Aufgaben sind so viele, sodass es nicht mehr tragbar wäre, einer Person 150 Prozent abzuverlangen."

    Doppelt hält besser: Künftig mehr Transparenz, Struktur und Kompetenz

    Die neue Lösung soll aber auch zur Verbesserung der Gesamtsituation beitragen: "Wir schaffen klare Strukturen, Transparenz, Ordnung und bereichern die neu geschaffenen Aufgabenbereiche mit Sachkompetenz", hat sich Mentrup vorgenommen. Die gemeinsamen Ziele der euphorischen Doppelspitze: Die erfolgreiche Bewältigung und Fertigstellung der Kombilösung, eine gute Organisation der anfallenden Investitionen und eine Expansion des ÖPNV-Netzes in die Pfalz und nach Frankreich. "Letzteres Projekt wird aber wohl noch etwas auf sich warten lassen, das ist bis dato nur eine Vision, die wir uns in den Kopf gesetzt haben", ergänzt Alexander Pischon, der ab sofort das Amt des kaufmännischen Geschäftsleiters übernimmt.

    Doch bevor man über die Zukunft grübelt, sollte man sich den jetzigen Problemen stellen - das weiß auch Pischon, der in Hinblick auf die dieses Jahr fällige Fahrpreiserhöhung und Kombi-Stau zugibt: "Ja, wir müssen in unserer neuen Rolle auch unpopuläre Entscheidungen treffen."

    Fahrpreiserhöhung steht bevor: "Wir müssen auch unpopuläre Entscheidungen treffen"

    Derzeit habe man vor allem mit dem Rückgang der Schüler-Fahrgastzahlen zu kämpfen - wobei die Zuschüsse hierfür momentan vom Land reduziert würden. Außerdem stehe mit der, aufgrund von steigenden Personalkosten, anstehenden Fahrpreiserhöhung auch ein Fahrplanwechsel auf dem Programm. Weiter müsse man die bestehende Fahrzeugflotte aufrüsten. Zu kämpfen habe man zwar auch mit den Nebenwirkungen der Kombilösung, doch letztlich zähle das Gesamtresultat - da sind sich beide Geschäftsführer einig. "Das Karlsruher Stadtbild wird sich mit der U-Strab sehr zum Positiven verändern", ist sich Ascan Egerer sicher.

    "Für mich ist der Job bei den Karlsruher Verkehrsbetrieben ein wichtiger Schritt in meiner beruflichen Laufbahn, der viele Herausforderungen und Chancen bereit hält", so Pischon auf die Frage, ob er sich auf seinen neuen Posten freue - "der Karlsruher ÖPNV ist beeindruckend, ich werde doppelt so viele Mitarbeiter wie bisher betreuen und mich persönlich weiterentwickeln." Auch Egerer ist optimistisch: "Karlsruhe ist eine wichtige Etappe - ich fühle mich in der ÖPNV-Branche einfach zu Hause, hier bin ich richtig."

    Wer sind die Neuen eigentlich?

    Alexander Pischon

    Ascan Egerer

    AktuellAscan Egerer wird am 1. August die technische Geschäftsführung der VBK und der AVG übernehmen.
    KarriereZuvor war er seit Anfang 2011 bei der DB Regio AG Verkehrsbetriebsleiter für Produktion und Marketing der S-Bahn Hannover.
    PrivatAscan Egerer wirde 1969 im niedersächsischen Helmstedt geboren. An der Technischen Universität Braunschweig studierte er Bauingenieurwesen, unter anderem mit der Vertiefung Öffentlicher Verkehr, Verkehrs- und Stadtplanung und schloss das Studium mit dem Diplom ab. Ascan Egerer ist verheiratet, hat ein ein Kind und zieht gerade mit seiner Familie von Hannover an seine neue Wirkungsstätte in Karlsruhe.

    Mehr zum Thema:

    Die Würfel sind gefallen: Pischon und Egerer neue VBK-Chefs

    Neue KVV-Chefs: Namen stehen wohl fest

    Casazza-Nachfolge: Zwei externe Bewerber machen das Rennen

    Casazza-Nachfolge: Findungskommission einigt sich auf Doppelspitze

    Gemeinderat zur Casazza-Nachfolge: Künftig wohl Doppelspitze für VBK und AVG

    Einer für alle vier: OB Mentrup will den KVV-Superboss

    Casazza-Nachfolge: Sucht Karlsruhe den Superboss?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden