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KSC / Karlsruher SC
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KSC-Zoff im Präsidium: Alle aktuellen Infos im Überblick

Karlsruhe

Präsidiums-Zoff beim KSC: Wird der Streit erst im Dezember aufhören?

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    Martin Müller bei der Hauptversammlung.
    Martin Müller bei der Hauptversammlung. Foto: Carmele/TMC-Fotografie

    Es begann mit einer Stellungnahme und es soll mit einer enden: Die Unruhe beim Karlsruher SC nimmt zu. Am Dienstagmorgen, 24. Oktober,  äußert sich auch der offizielle Fan-Dachverband des KSC zu den aktuellen Querelen in der Vereinsführung. Sie fordern eine Stellungnahme von Vizepräsident Martin Müller. Ihre Vorwurf: Müller soll Vereinsinterna an die Presse weitergegeben haben. 

    Vorwurf: Machtmissbrauch durch Müller

    "Aus inzwischen mehreren voneinander unabhängigen und sehr glaubwürdigen Quellen haben wir konkrete Informationen erhalten, die den Schluss zulassen, dass der Vizepräsident und Mitglied des Beirats Martin Müller interne Informationen über den Karlsruher Sport-Club gezielt der Presse angeboten und diese die Informationen (zum Teil bereits) verarbeitet hat", so die Supporters in der entsprechenden Pressemeldung.

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    Foto: ka-news.de

    Sie verlangen eine Stellungnahme von Müller - ansonsten drohe ihm die Abwahl durch die KSC-Mitglieder. "Sollten damit die Vorwürfe nicht entkräftet werden können, muss in der kommenden Mitgliederversammlung die Vertrauensfrage durch die Mitglieder des Vereins gestellt werden", schreiben die Fanvertreter.

    In der aktuellen Auseinandersetzung gehe es nicht um sportliche Belange, so die Supporters Karlsruhe, sondern um Mehrheitsverhältnisse, Machtmissbrauch und persönliche Befindlichkeiten.

    KSC-Zoff: Um was geht es?

    Beim KSC herrscht dicke Luft. Der Beirat ist zerstritten. Seinen Anfang nahm der Zoff mit der Entlassung des Ex-Sportgeschäftsführers Oliver Kreuzer im April. Die Entscheidung fiel mehrheitlich im fünfköpfigen Beirat:

    • Präsident Holger Siegmund-Schultze
    • Vize-Präsident Günter Pilarsky
    • Vize-Präsident Martin Müller
    • Thomas H. Hock
    • Christian Fischer

    Die Vize-Präsidenten Günter Pilarsky und Martin Müller stimmten gegen die Kreuzer-Entlassung und machten dies öffentlich. KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze findet daraufhin klare Worte zur Kreuzer-Entlassung.

    Zunächst herrscht Ruhe. Doch im Oktober reißen die Gräben im Beirat wieder auf: Anlass ist ein Interview des Ex-technischen Leiters Necat Aygün. Er kritisiert das miserable Arbeitsklima beim KSC. Es folgt eine Stellungnahme des KSC in Form eines offenen Briefes - mit 37 Unterschriften verschiedener Amtsträger. Nur die Vize-Präsidenten Müller und Pilarsky setzen ihre Unterschrift nicht unter das Schreiben. Den gesamten Wortlaut gibt es hier.

    Günter Pilarsky bei der Hauptversammlung
    Günter Pilarsky bei der Hauptversammlung Foto: Carmele/TMC-Fotografie

    KSC-Fans stellen sich hinter den Präsidenten

    Die KSC-Fans positionieren sich mit der Forderung hinter dem KSC-Präsidenten Holger Siegmund-Schultze und identifizieren Müller als Unruhestifter. Respektvoll danken die Supporters in ihrer Meldung für alle Leistungen, die Martin Müller in der Vergangenheit geleistet habe.

    Im nächsten Satz machen sie deutlich, was sie vom aktuellen Auftreten Müllers halten: "Dennoch müssen wir nun feststellen, dass durch das aktuelle Verhalten des Vizepräsidenten eine massive Diskreditierung der Vereinsgremien und den Versuch einer unlauteren Einflussnahme in Kauf genommen wird, die dem Gesamtverein innerhalb und in der öffentlichen Wahrnehmung erheblichen Schaden zufügt."

    Martin Müller wehrt sich gegen Vorwürfe

    Kurze Zeit nach Veröffentlichung des Supporter-Schreibens meldet sich Martin Müller zu Wort: Gegenüber dem SWR äußert sich der Vize-Präsident vom Verhalten des Fandachverbands extrem enttäuscht. Niemand habe mit ihm das Gespräch gesucht oder persönlich mit der Kritik konfrontiert, wird er zitiert. Laut SWR käme ein Rücktritt nicht infrage, er selbst äußert die Vermutung, dass die Geschäftsführung versuche, ihn loszuwerden.

    "Einfach amateurhaft"

    In einem Interview mit den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) wirft Müller am Dienstag, 24. Oktober, dem Fanverband parteiisches Handeln vor. Er fühle sich stark an das Vorgehen am 1. April - Kreuzers Rauswurf - erinnert. Er selbst sehe keinen Anlass oder Vorgang, auf welchen sich die Vorwürfe der Supporters beziehen.  Er findet klare Worte zum aktuellen Vorgehen, denn "die Spielregeln seien komplett über Bord geworfen worden". Seine Aussagen machen das Zerwürfnis auf der KSC-Führungsebene deutlich. Er erhebt selbst starke Anschuldigungen gegen das Präsidium.

    Der KSC-Vize berichtet über vergangene Vorfälle 2020 - mit pikanten Details über das "Bündnis KSC" und Ingo Wellenreuthers Rücktritt, welcher mit Müller als Geldgeber (250.000 Aktien im Wert von fünf Millionen Euro soll Müller nach eigenen Angaben besitzen) erst möglich wurde. Den Umgang mit "internem Dissenz" bezeichnet Müller als "einfach amateurhaft". Der Verein und Präsident Holger Siegmund-Schultze äußerten sich bislang nicht zu den Vorwürfen.

    Das gesamte Müller-Interview gibt es im kostenpflichtigen Bereich der Badischen Neuesten Nachrichten: https://bnn.de

    KSC-Präsident hält sich raus

    Holger Siegmund-Schultze, KSC-Präsident. (Archivbild)
    Holger Siegmund-Schultze, KSC-Präsident. (Archivbild) Foto: Carmele/TMC-Fotografie

    Bei den lauten Tönen ist es um KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze still: Er wolle sich an dieser Form der Auseinandersetzung nicht beteiligen, sagt er gegenüber den BNN am Mittwochabend, 25. Oktober. Auch der dritte Kopf im Präsidium, Vize Günter Pilarsky, mahnt zur Ruhe im Verein; macht jedoch deutlich, dass er nichts von den Vorwürfen der Supporters gegen Müller hält. Pilarsky zählt neben Müller als zweiter wichtiger Geldgeber des KSC. 

    Die Statements von Siegmund-Schultze und Pilarsky im kostenpflichtigen Bereich der Badischen Neuesten Nachrichten: https://bnn.de

    Grenke: Am Ende entscheiden KSC-Mitglieder

    Am Ende müssen die Mitglieder am 4. Dezember entscheiden wie es mit der Führungsetage des KSC weitergehen solle, so KSC-Aufsichtsratvorsitzender Wolfgang Grenke gegenüber dem SWR am Mittwochabend. Er hält den eine Lösung im Präsidiumsstreit für unwahrscheinlich.

    Wolfgang Grenke spricht während eines Interviews. (Archiv: September 2020)
    Wolfgang Grenke spricht während eines Interviews. (Archiv: September 2020) Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

    Er macht deutlich, dass die Geldgeber Pilarsky und Müller nicht unersetzlich seien, wird er zitiert. "Der Verein stehe finanziell derzeit so gut da, dass ausstehende Darlehen sukzessive zurückgezahlt werden könnten, so Grenke weiter", heißt es bei der Sportschau weiter.

    Der Beitrag zur Sportschau: https://www.sportschau.de/

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