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Karlsruhe: Supporters zu Wellenreuther-Rücktritt: "Der Präsident hat zu viel verbrannte Erde hinterlassen"

Karlsruhe

Supporters zu Wellenreuther-Rücktritt: "Der Präsident hat zu viel verbrannte Erde hinterlassen"

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    Marco Fuchs, Vorsitzender des Fandachverbandes Supporters Karlsruhe.
    Marco Fuchs, Vorsitzender des Fandachverbandes Supporters Karlsruhe. Foto: Anya Barros

    Die Situation innerhalb des Karlsruher SC hat sich in den vergangenen Wochen zugespitzt. Nach der Bekanntgabe finanzieller Schwierigkeiten wurde lange über eine mögliche Planinsolvenz diskutiert, über die die Vereinsmitglieder ursprünglich am Freitag, 15. Mai, abstimmen sollten.

    Wellenreuther-Rücktritt kam überraschend

    Die angebotene Finanzspritze über sechs Millionen Euro des "Bündnis KSC" und dem damit verbundenen geforderten Rücktritt von Präsident Wellenreuther spitzte die Situation weiter zu. Unter anderem auch der Fandachverband Supporters stellte sich hinter die Forderung des neu formierten Bündnisses. 

    Dass Ingo Wellenreuther nach seiner dritten Wiederwahl als KSC-Präsident im Oktober 2019 am Donnerstag dem Druck nachgegeben und seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, kam aber selbst für Marco Fuchs überraschend.

    "Der Präsident hat zu viel verbrannte Erde hinterlassen"

    "Wir sind Ingo Wellenreuther dankbar, dass er dieses Ehrenamt neun Jahre lang bekleidet und in so manchen Situationen den Kopf für den KSC hingehalten hat", erklärt der Vorsitzende der Supporters Karlsruhe im Gespräch mit ka-news.de.

    Nichtsdestotrotz begrüße der Fandachverband seinen Rücktritt, denn jetzt sei die Zeit für einen "dringend notwendigen Neuanfang" gekommen. "Der Präsident hat zu viel verbrannte Erde hinterlassen." Fuchs bezieht sich dabei besonders auf die beiden Rechtsstreits , die der KSC im vergangenen Jahr geführt hat: Mit der Stadt Karlsruhe um den Stadionneubau und mit seinem ehemaligen Vermarkter Lagardère Sports.

    Ingo Wellenreuther (KSC Präsident) spricht einleitende Worte.
    Ingo Wellenreuther (KSC Präsident) spricht einleitende Worte. Foto: Tim Carmele | TMC-Fotografie

    Neuer Präsident muss "Verein wieder vereinen"

    "Das hat dem KSC mehr geschadet als genutzt, auch wenn Wellenreuther vermutlich nur das Beste für den Verein wollte", so Fuchs. Sein Anspruch an den neuen Präsidenten müsse daher sein, "das Vertrauen zu Dritten wieder aufzubauen, auf Augenhöhe mit Fans und Vereinsgremien zu sprechen und den Verein zu vereinen". "Der KSC muss jetzt bereit sein, die verbrannte Erde neu zu bewirtschaften", sagt er gegenüber ka-news.de.

    Wen er am liebsten als Ingo Wellenreuthers Nachfolger sehen wollte, wisse er aber noch nicht. "Das hat jetzt aber auch keine Priorität. Wichtig ist aktuell nur, dass Klarheit geschaffen wird, wie es weitergeht", so Marco Fuchs.

    Besonders, wie mit den sechs Millionen Euro des "Bündnis KSC" und der drohenden Zahlungsunfähigkeit umgangen werden soll, müsse nun geklärt werden. "Meiner Ansicht nach ist die Insolvenz mit dem Erwerb der Aktien erst einmal vom Tisch, sodass wir die Saison durchfinanzieren können", meint der Supporters-Vorsitzende. 

    Marco Fuchs, Vorsitzender der Supporters Karlsruhe
    Marco Fuchs, Vorsitzender der Supporters Karlsruhe Foto: ps

    Marco Fuchs wünscht sich Aufklärung über Vereinszukunft

    Einen Grund zum Durchatmen sei das deshalb aber noch nicht - eine Neuverschuldung könne sich der KSC nicht leisten. "Der Verein sollte nicht durch Besserungsscheine seine Zukunft verkaufen. Da muss jetzt eine Lösung kommen, denn die sechs Millionen Euro sind irgendwann auch mal leer!", sagt Marco Fuchs im Gespräch mit ka-news.de.

    Seine Hoffnungen setzt der Vorsitzende des Fandachverbandes daher in die Mitgliederversammlung des KSC, die am Freitagabend um 18 Uhr - aufgrund der Corona-Pandemie - online stattfindet. Sie müsse genutzt werden, um die Mitglieder umfangreich über die Zukunft des Vereins aufzuklären, denn "wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen."

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