Der bisherige Vizepräsident Mario Eggimann soll es richten – und bereits in der anstehenden Transferperiode die Mannschaft umbauen. Dass er nun der neue Geschäftsführer wurde, sei so laut eigener Aussage nicht geplant gewesen. Doch ihm hätten wohl die Erfahrungen als Vizepräsident dabei geholfen, den KSC aus einer für ihn neuen Perspektive kennen zu lernen.
Neuanfang mit Eggimann
Letztendlich setzt der KSC nun ein klares Zeichen: Die Ära Kreuzer ist endgültig beendet. Doch auf den neuen Geschäftsführer Sport warten große Herausforderungen – sportlich wie strukturell. "Ich möchte ein Geschäftsführer Sport mit viel Mannschaftsnähe sein", verrät Eggimann gegenüber der Presse am 25. April.

Die Hoffnung des KSC: Der ehemalige Kapitän soll sein Know-how im Scouting junger Spieler einbringen, um den Verein als Zieladresse für Talente attraktiver zu machen. Eggimann gründete nach seinem Karriereende die Beratungsfirma "SportsTransfer" und begleitet dort vor allem Nachwuchsspieler bei entscheidenden Karriereschritten. "Mein Netzwerk ist für die Position enorm wichtig. Doch auch andere in unserem Team sind hervorragend vernetzt", sagt er.
Die ersten Großbaustellen warten schon
Viel Zeit zur Eingewöhnung wird der Ex-Vize wohl nicht bekommen. Ein Vorteil der internen Lösung: Er kennt die entscheidenden Personen und Prozesse bereits.

Trotzdem wartet viel Arbeit. Nach der Trennung von Sebastian Freis und angesichts von Gerüchten, dass sowohl Chefscout Michael Bischof als auch U19-Trainer Ralf Kettemann den Verein verlassen könnten, füllt sich Eggimanns To-do-Liste rapide. "Wir müssen schauen ob und wie wir freie gewordene Stellen neu besetzen werden", erklärt der neue Geschäftsführer-Sport. Gleichzeitig kündigt er an, sich in den kommenden Wochen konkreter zu freien Stellen und einer möglichen Transferstrategie im Sommer äußern zu wollen.
Auch Trainer Christian Eichner freue sich auf die Zusammenarbeit mit Eggimann
Christian Eichner scheint sich auf die Zusammenarbeit mit Eggimann zu freuen. Er erklärt: "Ich verbinde mit Mario erfolgreiche Zeiten". In Hamburg wolle man in der Mannschaft alles dafür geben, Eggimann einen guten Einstand zu bereiten.

Ansonsten läge der Fokus jetzt voll auf der kommenden Saison. Eichner erwartete von seinem Geschäftsführer-Sport, dass er eine Führungsrolle einnehmen werde. "Wenn er mit dem Trainierteam gute Doppelpässe spielt, steht dem Erfolg nichts im Weg", scherzt der KSC-Trainer.
Einstieg in die Kaderplanung
Der Abgang von Top-Torjäger Budu Zivzivadze im Winter zu Heidenheim war eine Entscheidung, die Eggimann als Präsidiumsmitglied wohl mitgetragen hätte: "In Anbetracht der Situation, hätte ich dem Verkauf schlussendlich zugestimmt", versichert Eggimann auf Nachfrage. Die Rückrunde zeigte deutlich: Dieser Verlust konnte nicht kompensiert werden. Die beiden Leihstürmer fielen verletzt aus, blieben hinter den Erwartungen – Konsequenz: Sowohl Pfeiffer als auch Hunziker werden den Verein verlassen.

Eggimann muss nachlegen – auch in der Defensive. Nachdem bekannt wurde, dass Innenverteidiger Robin Bormuth keinen neuen Vertrag erhält, ist auch hier Handlungsbedarf. Seine Strategie für die Personalplanung wolle er in den kommenden Wochen vorstellen: "Wir haben viel vor uns und müssen eine gute Balance finden", verrät er.
Vize-Neuwahl Ende Juli
Mit der neuen Funktion Eggimanns wird sein Posten im Präsidium frei. Laut Satzung muss dieser innerhalb von drei Monaten neu besetzt werden.

Das erklärt auch Michael Becker in der Presserunde: "Die von der Satzung vorgegebenen Vorgänge sind eingeleitet", man rechne mit einer Wahl Ende Juli, im Rahmen einer außergewöhnlichen Mitgliederversammlung.