(Corina Bohner)

Die Entscheidung fiel früher als gedacht:  Im Juli ging der Regionalverband noch von Anfang 2016 aus - nun genehmigte das Ministerium den Regionalplan bereits im November.  Was im Regionalplan bislang als "Ergänzungsstandort" für den großflächigen Einzelhandel galt, ist jetzt ein "Vorranggebiet Einrichtungskaufhaus", so der Regionalverband Mittlerer Oberrhein (RVMO) in einer Pressemitteilung.

Die neue Plankategorie "Vorranggebiet Einrichtungskaufhaus" erlaubt Ikea, die sogenannten zentrenrelevanten Hauptsortimente, wie Haushaltswaren, Heimtextilien oder Spielwaren, auf einer größeren Fläche anzubieten. An dem ursprünglich dort gültigen "Ergänzungsstandort" lag die Obergrenze für diese Sortimente bei maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Neue Plankategorie für Ikea

An diesem Punkt scheiterte die Ikea-Ansiedlung in Rastatt: "Die Vorstellungen des Unternehmens bezüglich der Sortimente und Verkaufsflächen waren damals nicht mit denen der Raumordnung in Einklang zu bringen", so der RVMO. Mit der neuen Plankategorie folge man dem Modell der europäischen Stadt, so Verbandsdirektor Gerd Hager am Dienstag in der Sitzung des Planungsausschusses.

"Das grüne Licht aus Stuttgart bestätigt, dass unser Standort für Einrichtungskaufhäuser im Oberzentrum Karlsruhe die Ziele der Raumordnung und damit eine ausgewogene Einkaufsstruktur unterstützt", so Hager. Der großflächige Einzelhandel gehe damit räumlich auf den Kunden zu, nicht umgekehrt. Anders als in Rastatt, will Ikea auf einer bereits versiegelten Fläche bauen; eingebettet im Gewerbegebiet, mit guter Verkehrsanbindung und in Innenstadtnähe. Mit der Genehmigung aus Stuttgart, sind die baurechtlichen Hürden nach rund 1,5 Jahren für die Ikea-Ansiedlung in Karlsruhe genommen.

"Wir sind froh, dass dieser jahrelange Prozess zugunsten aller Beteiligten, der Region und einer zufriedenen Kundschaft endet", erklärt Hager. "Jetzt liegt der Ball im Spielfeld der Stadt Karlsruhe, die an weiteren planerischen und gutachterlichen Voraussetzungen arbeitet, damit der Elch bald auch in Karlsruhe heimisch wird."

Die Ikea-Historie im Überblick:

1990 Erste Anfrage von Ikea
2001 Erneute Anfrage, Markgutachten, kein Standort wird als geeignet betrachtet
2004 Ettlingen, Baden-Baden und Pforzheim werden von Ikea als Standorte abgelehnt
2005 Ikea-Planung in Rastatt beginnt
2007-2013 Rechtsstreit Ikea mit Stadt Rastatt
2010-2012 RVMO und Stadt Karlsruhe beginnen mit Suchlauf und Prüfung von Standorten
20. Mai 2014 Öffentliche Bekanntgabe des Wunschstandorts Durlacher Allee
Juni/Juli 2014 RVMO und Gemeinderat sprechen sich für Standort aus
Juli 2015 RVMO beschließt Änderung Regionalplan
Aufstellung des Bebauungsplans im Gemeinderat
November 2015 Ministerium genehmigt Änderung Regionalplan
2018 geplante Neueröffnung Ikea an Durlacher Allee

Im Zuge des geplanten Ikea-Neubaus in Karlsruhe hat das Unternehmen in einer gemeinsamen Aktion mit ka-news ein Ikea-Bürgerforum eingerichtet. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich ausführlich über die geplante Ikea-Ansiedlung in Karlsruhe zu informieren, Fragen zu stellen und Anregungen und Kritik zu äußern. Hier geht's zum Ikea-Bürgerforum!

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