a tip: tap kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt "Ein Tipp: Leitungswasser". Die Initiative will die Menschen zum Umstieg auf Leitungswasser animieren, um damit Plastikmüll und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Denn laut der Organisation ist der Verbrauch von Wasserflaschen in den letzten 40 Jahren um das Zehnfache gestiegen, gerade an heißen Tagen gehen viele über die Ladentheke. Das will der gemeinnützige Verein ändern.
Daher wurde nun in Karlsruhe eines von insgesamt zwölf Wasser-Quartieren in Deutschland eingerichtet. "Mit dieser Einrichtung und zusammen mit den Bürgern schaffen wir die Wasserwende", erklärt Stefanie Zillner von a tip: tap. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Carmen H. setzt sie sich für die Wasserwende ein.
Wasser-Quartiere sollen über Umstieg auf Leitungswasser beraten
In den Quartieren sollen die Bürger über die Vorteile von Leitungswasser aufgeklärt werden, zudem organisieren sie Infostände, Aktionen und Vorträge. Nicht nur Bürger, auch Unternehmen und Vereine sowie Kindergärten werden hier für den Umstieg auf Hahnenwasser beraten.
"Eine weitere Aufgabe der Wasser-Quartiere ist die Einrichtung von Trinkorten, wo man seine Flasche kostenlos auffüllen darf. Das sind entweder Refill-Stationen oder Trinkbrunnen", so Zillner und Heilmaier gegenüber ka-news.de. Mit der neuen Anlaufstelle in der Fächerstadt können etwa 20.000 Menschen in der Oststadt und Innenstadt-Ost erreicht werden.

"Faul und geizig die Welt retten"
Die "Frau am Wasserhahn" ist Maria Kondra, sie ist die Koordinatorin des Wasser-Quartiers in Karlsruhe. "Faul und geizig die Welt retten ist zu unserem Motto geworden", lacht sie bei der Pressekonferenz zur Einrichtung des neuen Quartiers, denn: "Leitungswasser ist günstig, umweltfreundlich und in Karlsruhe auch klimaneutral." Man tue also nicht nur der Umwelt einen Gefallen, sondern auch dem Geldbeutel.
"Wenn nur ein Karlsruher Bürger seinen Verbrauch an Wasserflaschen auf Leitungswasser umstellt ", fügt Matthias Maier, Leiter der Trinkwasserversorgung bei den Stadtwerken Karlsruhe hinzu, "dann wäre in einem Jahr die Menge an CO2 eingespart worden, die einer Autofahrt von etwa 1.200 Kilometern entspricht."
Leitungswasser = weniger hochwertig?
a tip: tap sieht es aber auch als Aufgabe, die Vorurteile gegen Leitungswasser abzubauen. Maier und Kondra sind sich einig: "Wir wollen das Vertrauen auf Leitungswasser stärken. Dass man in Karlsruhe mit dem Wasser aus dem Hahn optimal versorgt ist, zeigen Vergleiche der Inhaltsstoffe. In einer Studie wurden die Werte des Karlsruher Trinkwassers mit denen aus Flaschen verschiedener Hersteller verglichen", sagt Maier und ergänzt: "Und es gab erstaunlich geringe Unterschiede." Zillner erklärt außerdem, dass Leitungswasser in Deutschland das am strengsten kontrollierte Lebensmittel sei.

Was tun, wenn das Leitungswasser knapp wird?
Doch ist das Wasser aus dem Hahn tatsächlich einfach immer und jederzeit verfügbar? Gerade im Hinblick auf die letzten beiden heißen und trockenen Sommer kommen daran Zweifel auf. "Die Hitze und der geringe Niederschlag haben zur Folge, dass die Grundwasserstände in manchen Regionen sehr niedrig sind", so Zillner.
Doch die gute Nachricht: Karlsruhe ist davon laut der a tip: tap-Initiatorin glücklicherweise nicht betroffen. Wenn die Sommer in Deutschland so heiß blieben, so die Expertin, könne es aber durchaus sein, dass das Leitungswasser in bestimmten Regionen knapp wird.
"Dann gilt es, Trinkwasser zu sparen - aber natürlich nicht beim Trinken, denn Leitungswasser ist unser wichtigstes Lebensmittel!" Stattdessen sollten die Karlsruher nur sparsam den Rasen bewässern oder auf andere Tätigkeiten, die viel Wasser verbrauchen, verzichten - gerade in den heißen, trockenen Sommermonaten.
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