Bei der Hitze draußen sollte man vor allem eines tun: Genug Wasser trinken! Mindestens zwei Liter am Tag, das empfehlen Experten. Ob eine kalte Dusche nach dem schweißtreibenden Sommer-Workout oder den Pool im Garten einlassen - kühles, erfrischendes Wasser macht die heißeste Jahreszeit für uns alle erträglicher.
Trotzdem muss Wert darauf gelegt werden, dass Trinkwasser auch nur eine begrenzte Ressource ist. Es sollte also sparsam damit umgegangen werden. War der Sommer 2018 ein Super-Sommer der einen Rekord nach dem anderen gebrochen hat, steht der Sommer 2019 seinem Vorgänger in nichts nach. Doch die Trockenheit des letzten Jahres belastet noch immer einige Regionen, die Natur konnte sich noch nicht erholen. Laut Umweltbundesamt steigt der private Wasserverbrauch immer mehr, zusätzlich komme noch die Landwirtschaft als Nutzer hinzu.

Vor allem die Konkurrenz zwischen den Wasserversorgern soll steigen. In Karlsruhe stellen die Stadtwerke die Wasserversorgung für die Bürger sicher. Matthias Maier ist der Leiter der Wasserwerke Karlsruhe. Es ist einer der größten Wasserversorger in Baden-Württemberg.
"Wir betreiben vier Wasserwerke, die bis zu 450.000 Menschen in der Region versorgen", so Maier. "Natürlich muss man da ein Augenmerk auf Extremsituationen haben." Dafür wird das Wasser aus 63 Brunnen, die etwa 40 bis 60 Meter tief sind, bezogen. Diese Brunnen liegen alle verteilt in Waldgebieten der Stadt.
Ein Schatz in der Tiefe
"Unser Schatz in der Tiefe sind Speicher im Untergrund. Das Wasser hat hier eine sehr lange Verweildauer von zehn bis 100 Jahren und wird dabei mit vielen Mineralien angereichert. Daher ist es qualitativ hochwertig und gesund", merkt Matthias Maier an.

Auch wird darauf geachtet, dass den Pflanzen durch die Wasserentnahme nicht geschadet wird. "Wir haben in der Rheinniederung Ausgrabungen durchgeführt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Pflanzen zu hoch über dem Grundwasser liegen, als dass wir ihnen das Wasser wegnehmen könnten", erzählt Maier. Da die Niederterrasse am Rhein höher gelegen ist als das Tiefgestade, beziehen die Stadtwerke hauptsächlich hier ihr Wasser.
Karlsruher müssen sich keine Sorgen machen
Doch drohen nun, wie das Umweltbundesamt vorhersagt, Trinkwassermängel? "Der Sachverhalt ist auf jeden Fall ein Thema, doch das ist lokal sehr unterschiedlich", so Maier. "In Karlsruhe nutzen wir selbst in heißen Jahren maximal 30 bis 40 Prozent der Vorräte. Karlsruhe ist also nicht davon betroffen."
Pro Tag verbrauchen die Karlsruhe zirka 65 Millionen Liter Wasser. An sehr heißen Tagen ist es etwa 1,5 Mal so viel: 96 Millionen Liter Trinkwasser fließen durch die Hähne. "Unser Allzeithoch im Sommer 2013 befindet sich bei 113 Millionen Liter", sagt Matthias Maier. "Auf Hitzeperioden müssen wir uns natürlich gründlich vorbereiten."
"Unsere Anlagen werden regelmäßig in Schuss gehalten", meint Maier. "Man darf außerdem nicht nur auf die Temperatur an sich achten, sondern vor allem auf die Anzahl der heißen Tage. Statistisch gesehen sind das momentan 16 Tage im Jahr. Tendenz steigend: Bis 2050 soll sich die Anzahl verdoppeln und, was die größte Herausforderung darstellt, die Tage sollen sich zunehmend in Folge reihen."
Einen Ausblick in die Zukunft hat Matthias Maier daher auch: "Unser Wasserwerk im Mörscher Wald, das im Moment eine Kapazität von 24 Millionen Litern hat, ersetzen wir gerade mit einem neuen Ausbau, der 60 Millionen Liter Kapazität haben wird. Dies ist eine enorme Sicherheitsbedingung und so können wir gewährleisten, dass die Karlsruher auch bei Höchsttemperaturen genug Wasser zur Verfügung haben."
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