Das Wasser, das durch die Karlsruher Leitungen fließt, ist ausschließlich aus dem Grundwasservorkommen entnommen. Aus derzeit 24 Brunnen werden mitten im Mörscher Wald etwa 24.000 Kubikmeter frisches Trinkwasser nach oben befördert und aufbereitet. Damit das Wasserwerk auch weiterhin fit für die Zukunft ist und den Ansprüchen genügt, wird es nun neu gebaut.
Auf dem Nachbargrundstück des Wasserwerks entsteht der Neubau. Schon seit knapp acht Jahren war der Neubau in Planung. Mit dem Spatenstich am heutigen Donnerstag kann das "Jahrhundertprojekt" der Karlsruhe Stadtwerke nun endlich beginnen. Bereits seit Februar liefen die ersten Maßnahmen zur Vorbereitung: Rodungsarbeiten wurden durchgeführt und die Baustelleneinrichtung hergestellt. Der Baumbestand der nun den Bauarbeiten weichen musste, wird spätestens 2021, also nach Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks, wieder aufgeforstet, so die Stadtwerke.
450.000 Menschen werden mit frischem Wasser versorgt
Direkt neben dem bestehenden Werk entsteht nun das neue Wasserwerk Mörscher Wald. Rund 38 Millionen Euro soll es kosten, getragen von den Stadtwerken Karlsruhe. Dass das Trinkwasser nun teurer wird, darüber müssen sich die Karlsruher keine Gedanken machen. "Bei über 1.000 Kilometern Rohrleitungen durch Karlsruhe müssen wir jedes Jahr investieren, zwischen 8 und 10 Millionen Euro. Die Preise steigen in diesem Rahmen daher nur moderat", sagt Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe, Karl Roth, gegenüber ka-news.

Drei Jahre sollen die Bauarbeiten an dem neuen Wasserwerk im Mörscher Wald dauern, damit soll die Wasserversorgung der Stadt Karlsruhe für nachkommende Generationen gesichert werden. "Das ist ein entscheidendes Projekt für die Zukunft. Das Wasserwerk hier hat 90 Jahre seinen Dienst getan, doch jetzt ist ein Ausbau erforderlich", betont Oberbürgermeister Frank Mentrup. Immerhin versorgen die vier Wasserwerke etwa 450.000 Menschen in und um Karlsruhe.
Mehr Hitzetage - höherer Wasserbedarf
Der Neubau mitten im Wald muss nun her, weil ein Umbau des alten Wasserwerks zu aufwändig sei. Zudem muss die Versorgung immer gewährleistet sein, aber bei einem Umbau hätte das Werk im Mörscher Wald teilweise stillgelegt werden müssen. "Der Neubau ist ein Meilenstein für die kommunale Versorgung, denn die bestehenden Wasserwerke stoßen an heißen Tagen an ihre Kapazitätsgrenzen.

Das Wasserwerk Mörscher Wald liefert heute knapp 24.000 Kubikmeter Wasser am Tag", erklärt Karl Roth gegenüber ka-news. Maximal 60.000 Kubikmeter dürften gefördert werden, da ist also noch Luft nach oben. Doch durch die gestiegene Zahl an Hitzetagen ist auch die Anforderungen an die Leistung der Wasserwerke gestiegen.
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