Die Stadtwerke Karlsruhe verfügen insgesamt über vier Wasserwerke, welche in den Wäldern rund um das Stadtgebiet angesiedelt sind. An den Standorten Durlacher Wald, Hardtwald, Mörscher Wald und Rheinwald wird die Fächerstadt mit naturbelassenem Trinkwasser versorgt. Dabei wird das Grundwasser nach Angaben der Stadtwerke lediglich durch Zugabe von Luftsauerstoff und Sandfiltration aufbereitet. Um die Reinheit des Wassers zusätzlich zu fördern, wurden auf einer Fläche von 183 Quadratkilometern Schutzgebiete rund um die Werke errichtet.
Durlacher Wald wird zum reinen Notwasserwerk
Das älteste Wasserwerk Durlacher Wald kann eine lange Historie vorweisen. Das von 1868 bis 1871 erbaute Werk ist das kleinste im Betrieb der Stadtwerke. Hier werden tagtäglich bis zu 6.000 Kubikmeter Wasser gefördert, was in etwa acht Prozent der Tagesförderung aller vier Wasserwerke entspricht. Dennoch besteht für das Werk keine Zukunft mehr.
Es soll in absehbarer Zeit nur noch als Notwasserwerk betrieben werden, so die Aussage der Stadtwerke gegenüber ka-news. Diese Umstrukturierung sei eine Maßnahme zur Sicherstellung der Wasserversorgung. Dies ist laut Markus Schneider, dem Leiter der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke, eine "Generationenaufgabe". Man sei momentan damit beschäftigt, die Versorgung bis zum Jahr 2040 zu gewährleisten. Um dieser Aufgabe gewachsen zu sein, kommt es zu weiteren Veränderungen an den Standorten Mörsch und Hardtwald.

Modernisierung könnte Wasserpreis erhöhen
Während das Werk auf Mörscher Gemarkung von 1928 bis 1930 zunächst provisorisch errichtet wurde, ist das Wasserwerk Hardtwald seit 1965 in Betrieb. Gemeinsam sind sie verantwortlich für die Aufbereitung von 66.000 Kubikmetern Trinkwasser.
Allein in Mörsch werde momentan mit 24.000 Kubikmetern, also etwa 150.000 Badewannenfüllungen je 160 Liter gefördert- das ist viermal so viel Trinkwasser, wie im Durlacher Wald aufbereitet wird. Das ist aber nach wie vor nicht genug, weshalb das Wasserwerk bereits nächstes Jahr für den wachsenden Wasserbedarf der Stadt erneuert werden soll. Auch im Hardtwald trifft man Vorkehrungen: Statt einer Rundumerneuerung wird hier die Aufbereitungsanlage an den zukünftigen Trinkwasserbedarf angepasst.
Klimabedingt erwarten die Stadtwerke für die Region Karlsruhe zukünftig höhere Tagesspitzenangaben zu, was zu mehr heißen Tagen mit entsprechend hohem Wasserverbrauch führe. Die mit der Modernisierung verbundenen hohen Investition könnten zu einem künftigen Anstieg des Wasserpreises beitragen. Dennoch sei die Erneuerung eine wichtige Zukunftsinvestition, so Schneider.

Wasserwerk Rheinwald bleibt weiter in Betrieb
Nur beim einem Wasserwerk bleibt alles beim Alten: Das Wasserwerk Rheinwald benötigt keinerlei Erneuerungen. Das in den Rheinauewäldern bei Elchesheim-Illingen gelegene Werk ist unter allen vier Vertretern nicht nur das jüngste, sondern auch in Sachen Modernität Spitzenreiter.
Seit 1977 werden hier tagtäglich 50.400 Kubikmeter, das entspricht 50,4 Millionen Litern, Trinkwasser zur Verfügung gestellt, was es zum leistungsstärksten Werk der Fächerstadt macht. Dies ist auch der Grund, wieso das Wasserwerk Rheinwald das Umland wie etwa Ettlingen oder Bietigheim mitversorgt.