"Die Wasserversorgung für die Karlsruher Bevölkerung ist auch an Hitzetagen gesichert. Trotzdem sollte sparsam mit dem Lebensmittel Trinkwasser umgegangen werden", teilen die Karlsruher Stadtwerke auf Anfrage der Redaktion mit.
90 Millionen Liter Trinkwasser an einem Tag
An einem durchschnittlichen Tag würden rund 60 Millionen Liter Trinkwasser in Karlsruhe angefordert. An sommerlichen Tagen könne dieser Wert sogar auf über 70 Millionen Liter steigen und bei einer Folge von heißen Tagen - wie wir sie aktuell haben- dann gar 90 Millionen Liter erreichen.

"Eine erste Verbrauchsspitze entsteht meist bei einer Folge von heißen Tagen und in der Regel außerhalb oder zu Beginn der Sommerferien. Dies kann dann der Fall sein, wenn die Urlaubszeit noch nicht begonnen hat und viel Wasser für die Bewässerung benötigt wird", erklärt Anke Hoffmann, Pressereferentin der Stadtwerke Karlsruhe.
Heiße, lang anhaltende Phasen ohne Niederschlag seien für Karlsruhe allerdings nichts Neues. "Bisher gab es noch nie ein Mengenproblem beim Trinkwasser. Das ist auch aktuell nicht der Fall", so Hoffmann.
Inwiefern sind genügend Wasservorräte vorhanden?
Die Trinkwasserversorgung würde von den Stadtwerken mit vier Wasserwerken und 63 Tiefbrunnen gefördert werden. "Das Trinkwasser stammt aus Niederschlägen, die auf ihrem Weg durch die Kies- und Sandschichten auf natürliche Weise gefiltert und mit Mineralstoffen angereichert werden", sagt Hoffmann.

So befänden sich im Untergrund von Karlsruhe in den Poren der Sande und Kiese ein sehr großes Grundwasser-Reservoir. "Es kann abgeschätzt werden, dass im Bewirtschaftungsgebiet der Karlsruher Trinkwassergewinnung jederzeit etwa das 50-fache unserer Grundwasser-Fördermenge gespeichert ist. Dadurch können selbst längere extreme Trockenperioden problemlos überstanden werden.
Prinzipiell gelte, dass die Karlsruher Trinkwassergewinnung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit arbeitet: "Es wird nie mehr Grundwasser entnommen als die Natur nachliefert", so Hoffmann.
Wasserversorgung auch technisch sichergestellt
Damit dies auch technisch klappt, käme unter anderem das neue Wasserwerk Mörscher Wald zum Einsatz. "Mit diesem ist auch technisch gewährleistet, dass die vorhandenen Wasservorräte jederzeit sicher gewonnen und der Bevölkerung bereitgestellt werden können", so Hoffmann.

Die Bodenwasser-Vorräte dürften laut Hoffmann aber nicht mit dem Grundwasser verwechselt werden. "Viele Pflanzen haben keinen Zugang zum Grundwasser, sondern müssen mit dem Regenwasser auskommen, das in den obersten Bodenschichten gespeichert ist", erklärt sie.

Diese seien endlich und würden bei langen Hitzeperioden schwinden. "Der Klimawandel stellt Garten- und Waldbesitzer sowie den Naturschutz in der Region Karlsruhe mit den zunehmenden Hitzeperioden somit vor große Herausforderungen."
Können die Karlsruher dennoch unbekümmert ihren Pool befüllen und ihre Gärten bewässern?
Die Wasserversorgung der Karlsruher Bevölkerung sei indes einschließlich der Poolbefüllung und Gartenbewässerung auch an Hitzetagen gesichert.

"Mit dem Lebensmittel Trinkwasser sollte dennoch sparsam umgegangen werden. Trinkwasser ist ein Schatz", so Hoffmann.
Welche Tipps haben die Stadtwerke, um Wasser zu sparen?
Um diesem Grundsatz gerecht werden zu können, geben die Stadtwerke unter anderem die folgenden Tipps:
- Wasserhahn beim Zähneputzen oder Einseifen in der Dusche abdrehen
- kurz duschen: Unter der Dusche werden 15 Liter pro Minute verbraucht, während ein Vollbad etwa 140 Liter schluckt
- Wasserspeicher bei längerer Abwesenheit abdrehen
- Moderne Spülkästen einsetzen: Sie haben eine Wasserstop-Taste oder zwei Tasten für kurze und lange Spülgänge, wodurch sie nur so viel Wasser verbrauchen wie unbedingt notwendig.
- Geschirr wenn möglich in der Spülmaschine spülen, da beim gründlichen Spülen per Hand mehr Wasser verbraucht wird als beim einem Spülgang
- Obst und Gemüse in einer Schüssel waschen und das Abwasser zum Gießen der Hauspflanzen verwenden
- Garten-Pflanzen immer am frühen Morgen oder Abend gießen